Beratung und Therapie

Halten oder Werfen? Gedanken über das Loslassen

Halten oder Werfen? Gedanken über das Loslassen 2560 1810 Kunst-Therapie-Hannover

Halten oder werfen? Über das Loslassen

Gerade sitze ich am See – mitten in der Natur – statt im „Home-Office“ (bzw. im leeren Praxisraum). In der derzeitigen Situation begleite ich die meisten Klienten nur noch telefonisch oder schriftlich. Was auffällt: Insbesondere die belastenden Gedanken und Ängste verstärken sich in den letzten Tagen. Oder Panikattacken beginnen wieder. Wir sprechen daher häufig über „Belastungen loslassen“, „Angstgedanken wohlwollend wahrnehmen und dann loslassen“ und „gegenwärtig sein“ und üben das auch gleich gemeinsam.

Das Loslassen ist ein zentraler Punkt auf dem Weg zu einem gelassenen, angstfreien Leben. Zu diesem Thema möchte ich daher heute einen neuen Beitrag schreiben.

Hier am See.

Halten oder werfen: Eine imaginative Reise an den See

Sie können gleich mitdenken. Vielleicht haben Sie bereits einen Gedanken identifiziert, der Sie belastet oder der Ihnen Angst macht (Beispiele hier: Angstauslösende Gedanken). Das ist gut. Gedanken als „Gedanken“ wahrnehmen beinhaltet schon eine Distanzierung. Sich von belastenden Gedanken distanzieren zu können, das benötigt etwas Übung. Den ersten Schritt haben Sie somit schon geschafft.

Zur Seite schieben, runterschlucken, zusammenreißen, verdrängen, ablenken oder vermeiden?

Wenn Sie diesen Distanzierungs-Schritt geschafft haben, dann geht es im nächsten Schritt darum, den belastenden Gedanken loszulassen. Manchmal will der aber lieber bleiben oder wir halten bewusst an ihm fest.

OK, zur Seite schieben, runterschlucken oder verdrängen, das klappt auch schon mal ganz gut. Oder aber auch Ablenkung – am besten mit etwas besonders Schönem, weil der Gedanke gerade so schrecklich weh tut. Oder Vermeiden: Einfach alle Situationen, Themen oder Orte meiden, die diesen Gedanken aktivieren könnten. Kennen Sie das? Und haben Sie auch bemerkt, dass es dann gar nicht lange dauert, und der Gedanke (das Thema) ist wieder da? Noch größer? Oder gemeiner? Das Gedankenkarussell dreht sich in der Nacht und Sie grübeln stundenlang? Oder haben Schmerzen? Atemprobleme? Schuld- oder Schamgefühle?

Lieber: Loslassen

Wären Sie bereit, etwas Neues auszuprobieren? Wie wäre es mit „Loslassen“? Dazu ist mir hier am See eingefallen, was J. Bucay in seinem Buch „Die drei Fragen“ über Aristoteles geschrieben hat. Diese Erkenntnis – beziehungsweise das Bild dazu – hat mich heute zum Schreiben inspiriert. Dort steht:

„Aristoteles sagte: Ich habe einen Stein in der Hand und kann mich entscheiden, ob ich ihn weiter in der Hand halte oder ob ich ihn in den See werfe. Die Entscheidung liegt bei mir, und solange ich den Stein in der Hand halte, habe ich diese beiden Möglichkeiten.“

(aus J. Bucay „Die drei Fragen“)

1. Ich könnte den Stein werfen

Ich lasse los. Und mit dem Loslassen würde sich etwas an meiner momentanen Situation verändern. Es würde sich schon alleine dadurch etwas verändern, dass meine Hand danach leer wäre.

Das wäre anders – neu – vielleicht auch erstmal fremd, komisch, ungewohnt. Allerdings – Ich könnte danach etwas anderes in die Hand nehmen.

2. Ich könnte den Stein weiter in meiner Hand halten

Das könnte mir Sicherheit vermitteln, weil ich ja weiß, wie sich das anfühlt, so mit dem Stein in der Hand hier zu stehen. Und ich hätte zusätzlich noch den Gewinn, dass ich mich immer noch zwischen zwei Handlungen entscheiden könnte: Halten oder werfen. Solange ich den Stein halte, habe ich noch beide Entscheidungsmöglichkeiten.

„Es gibt eine Wahl die einengt und eine Wahl die frei macht.

aus J. Bucay „Die drei Fragen“

Was nun? J. Bucay interpretiert, dass es zwei Wahlmöglichkeiten gibt: Eine Wahl die einengt und eine Wahl die frei macht. Und ich frage Sie nun: Welche ist welche?

Und vor allem, was hat das mit unserem Alltag zu tun? Und was mit belastenden Gedanken und Ängsten? Das können wir nun Schritt für Schritt gemeinsam durchdenken.

Wir könnten dieses „Stein halten“ einmal als Metapher für das „Festhalten eines Gedankens“ ansehen.

Ein Gedanke, der sich mit einer Bewertung oder mit einer Interpretation beschäftigt. Und der belastet (negativ ist).

Erinnern Sie sich? Bei solchen Gedanken sage ich in der Beratung meist sowas wie: „Die können Sie loslassen – das sind nur Gedanken“. Das ist unser Merksatz, der in Kurzform an das Gelernte aus der kognitiven Verhaltenstherapie erinnert. Das mit dem Loslassen schlage ich Ihnen immer dann vor, wenn Ihnen diese Gedanken negative Gefühle oder unangenehme Körperempfindungen bereiten.

„Ich trau mich nicht“ – enger Hals

„Ich glaub, er mag mich nicht“ – Brustschmerzen

„Vielleicht bin ich unheilbar krank“ – Verspannungen im Körper

„Das machen die extra, um mich zu ärgern“ – Bauchschmerz

„So gut wie der werde ich nie werden“ – Magendrücken

„Wieder nicht genug geschafft heute“ – Kopfschmerzen

Exkurs: Vergangenheit und Prägungen

Nun können wir diese belastenden Gedanken für einen kurzen Moment als „Prägungen“ wahrnehmen. Als nach gesellschaftlichen Normen vollzogenen Konditionierungen, die wir alle erfahren haben und die zu einem Teil von uns geworden sind. Alles das, was in der Interaktion mit Eltern, Erziehungsberichtigten, Lehrern und Trainern, Klassenkameraden, Freunden, der Clique, den Partnern oder langjährigen Kollegen und Chefs entstanden ist und geprägt hat.

Meine Erlebnisse und die Erfahrungen, die ich in meinem bisherigen Leben gemacht habe. Etwas aus der Vergangenheit, der eigenen Biografie. Auch das, was in früheren Situationen einmal hilfreich war, heute aber eher belastend wirkt. Lauter Steine, die mir in die Hand gelegt wurden oder die ich selber aufgesammelt haben.

Halten oder werfen? Für welche Möglichkeit entscheiden Sie sich, wenn es um Ihre Prägungen und die damit verbundenen Gedanken geht? Womit identifizieren Sie sich? Mit den Gedanken-Konstrukten, mit denen Sie in der Vergangenheit geprägt wurden oder mit dem, was jetzt gerade ist? Jetzt gerade – in den 3 Sekunden Gegenwart in der wir leben und handlungsfähig sind? (Anmerkung: Neurowissenschaftler haben ermittelt, dass die erlebte Gegenwart etwa 3 Sekunden dauert.)

Zurück am See: Welcher Gedanke belastet Sie gerade?

OK, nun konkret mit Ihrem Gedanken: Sie nehmen gerade diesen Gedanken wahr und haben zwei Möglichkeiten. Sie könnten den Gedanken loslassen oder festhalten. Was meinen Sie? Welche Option wäre „die Wahl die einengt“ und welche wäre „die Wahl die frei macht“?

Zurück zum See. Sie stellen sich vor, Sie stehen hier mit diesem „Gedanken Stein“ am See. Konzentrieren wir uns auf einen einzigen Stein. Auf Ihrem Stein steht gerade „ … ….. ….. …. … .. ….“.

Setzten Sie einfach einen Gedanken ein, der immer wieder mal hochkommt. Einen Gedanken, der Sie grübeln lässt oder nachts nicht schlafen.

Irgendeinen Gedanken, den Sie die Tage gedacht und geglaubt haben und der Sie in irgendeiner Form belastet hat (oder gerade belastet). Ich mache auch mit – wir spielen es gemeinsam in Gedanken durch, ich schreibe weiter „ich“ und Sie lesen und denken für sich mit und setzten Ihre Gedanken ein:

Was bemerke ich? Dass ich jetzt gerade in diesem Moment mit dem Stein hier stehe und ein belastendes Gefühl verspüre, das hängt mit meinen Erfahrungen aus der Vergangenheit (Prägungen) zusammen und mit meinen Gedanken an die Zukunft (Mehr dazu hier: Angst und Panik). In der Vergangenheit habe ich wahrscheinlich einmal etwas Ähnliches erfahren und basierend auf diesen Erfahrungen prognostiziert mein Geist, was mich in der Zukunft erwartet. In Falle von Angst wäre das eine mögliche Bedrohung, eine Gefahr oder ein Mangel.

Und jetzt zur Gegenwart

Dem gegenüber steht das, was jetzt gerade ist. Die Gegenwart. Drei Sekunden Realität. Nur das ist eine Tatsache, dass ich hier am See stehe, die Hand ausgestreckt und den Stein halte. Der Wind auf meiner Haut, Vogelgezwitscher. Die Füße auf dem Boden. Mein Atem. Ich schaue mich um. Und halte immer noch den Stein …

… dass ich geworden bin, wer ich bin, hängt mit all dem zusammen, was ich erlebt habe. Jetzt gerade ist es allerdings wichtig, dass ich beginne, mich in die Realität zu begeben. Realität bedeutet: Das bin ich heute, hier stehe ich gerade – JETZT. Und ich kann wählen: Halten oder werfen.

Was ist jetzt gerade wichtig für mich?

Es ist nicht das, was in der Vergangenheit war. Auch nicht das, was in Zukunft sein könnte. Und es sind nicht die Normen und Regeln der anderen! Ich möchte mich nicht über sie definieren. Da sind die anderen, hier bin ich. Deren Meinungen, Glaubenssätze, Regeln, Muster wurden meine zu meinen Prägungen. Brauche ich die jetzt?

„Da sind die anderen, hier bin ich.“

Jetzt gerade, in diesem Moment, in dem ich am See stehe, ist das Vergangene nur in meinen Gedanken lebendig. Kein anderer steht neben mir! Es sind nur Gedanken, die sich (lebhaft) mit der Vergangenheit und mit der Zukunft beschäftigen und mit denen ich mich identifiziert hatte. Das was war und das was sein könnte. Diese Gedanken lösen ein Angstgefühl aus und ich kann die entsprechenden Körperreaktionen spüren: Herzrasen, Bauchschmerzen und ein Engegefühl in der Brust. Die Gedanken ziehen immer größere Kreise.

Und immer wieder: All diese Angstgedanken sind nur denkbar. Nicht real. „Ich könnte krank werden„Ich werde nie geliebt“ „Ich werde erneut versagen“ „Es könnte wieder was Schlimmes passieren“ Das ist nicht real, denn … jetzt gerade stehe ich hier am See, mit dem Stein in der Hand.

Bereit loszulassen? Wann?

Kurzer Exkurs zu Ihnen: Wie siehts bei Ihnen aus? Sie möchten den Stein noch eine Weile halten? Vielleicht ist Ihr Unterbewusstsein noch der Meinung, dass das Denken über „das was passieren könnte“ irgendwie hilfreich sei. Suggeriert Ihnen, dass Sie ganz viel über dieses Thema nachdenken sollten? Verspricht, dass Sie durch Grübeln Probleme lösen könnten.

Da ist vielleicht irgendein tief vergrabener Gedanke, der Sie glauben lässt, dass, wenn man nicht darüber nachdenken würde, etwas Schlimmes passieren könnte. Gefahr – Verlust – Mangel – Bedrohung. Oder dass man die Kontrolle verliert. Dass der Stein Halt und Struktur bietet. Dass Sie ohne den Gedanken-Stein hilflos wären und dass dann vielleicht Ihr Leben zerbrechen könnte. Dass Sie nicht wissen, was mit der leeren Hand zu tun wäre. Ich frage Sie: „Ist das tatsächlich so?“

Ist das wahr?“ „Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?“ „Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?“ „Wer wärst du ohne den Gedanken?

Anleitung zu „The Work“ von Byron Katie

Bereit loszulassen?

Ich bin frei und ich selbst bin es, die entscheidet, was ich tue und was ich nicht tun möchte. Ich entscheide, was ich sage oder verschweige. Aus diesem Grund bin ich dafür verantwortlich und auch für all die Folgen die daraus entstehen, dass ich mich für oder gegen etwas entscheide. Das ist gut so, denn ich bin erwachsen. Handlungsfähig. Kritikfähig. Authentisch. Also kann ich den Stein werfen. Loslassen.

jetzt ist meine Hand frei

Ich stehe hier. Meine Hand ist leer. Was auch immer mein Gedanke war: Ich bin diejenige die hier steht, die diesen Weg gewählt hat oder einen anderen Weg nicht gewählt hat und somit sind die Erfolge ebenso meine, wie die Misserfolge. Das ist auch ganz in Ordnung so.

Oder lieber ohne Bewertungen formuliert: Weil ich mich gerade an dieser Stelle befinde, bin ich hier. Mit all dem was mich ausmacht. Ob das als Erfolg oder Misserfolg bezeichnet wird, das sind (bloß) Bewertungen von mir selbst oder von anderen. Jetzt gerade ist das was ist. Und auf welchem Weg ich weitergehe, das kann ich jetzt auch selbst entscheiden. Meine Hand ist frei.

Sie fragen sich: Was kommt nach dem Loslassen?

Halt. (…) Zuerst betrachten wir den Moment zwischen „Stein in der Hand halten“ und „neuen Stein aufheben“. Da ist diese kleine Lücke, diese Zeitspanne, in der meine Hand frei ist. Sie erinnert mich an die Diastase nach B. Waldenfels (darüber schreibe ich demnächst etwas ausführlicher). Oder auch an den als „Musterunterbrechung“ bezeichneten Vorgang in der kognitiven Verhaltenstherapie. Einfach ein neuer Raum der entstanden ist und der jetzt gefüllt werden kann – beziehungsweise der gefüllt werden wird.

Um zu verstehen, muss man sich leer machen, sagt Krishnamurti. Ein Becher ist dazu da gefüllt zu werden. Ein voller Becher ist sinnlos, denn in den kann man nichts mehr hineinfüllen. Ich bin nicht nur das was ich habe, sondern vor allem auch das, was ich geben kann.

Nur wenn ein Becher leer ist, kann er gefüllt werden. Nur wenn Geist und Herz vollkommen leer sind, können sie verstehen.“

Jiddu Krishnamurti (indischer Philosoph, Autor, Theosoph und spiritueller Lehrer)

Den Raum erweitern

Meiner Meinung nach kann man das wunderbar auf die Hände übertragen. Auch auf Ihre freie Hand, jetzt gerade am See. In dem Moment, in dem Sie den Stein loslassen, ist Ihr Gedankenstrom für einen kurzen Moment unterbrochen. Das was war – das was wird.

Wie Krishnamurti beschreibt, ist Geist und Herz für den Bruchteil eines Augenblicks vollkommen leer. Man versteht. Diese Musterunterbrechung, dieser Raum, wird auch therapeutisch genutzt um Perspektivwechsel zu ermöglichen. Vielleicht können Sie ihn noch etwas weiten:

  1. Achten Sie kurz auf Ihren Atem, wenden Sie (die in meiner Praxis erlernten) Erdungsübungen, Orientierungsübungen und Atemtechniken an
  2. Spüren Sie Ihren Körper
  3. Atmen noch einmal langsam ein und aus

Setzen sie sich ans Ufer (ja wir sind noch am See) und nehmen sich einen Moment Zeit, alternative Gedanken zu Ihrem Thema zu notieren.

Wahrscheinlich werden Sie überrascht sein, was Ihnen da so alles Hilfreiches einfällt. Schreiben Sie diese Gedanken ruhig auf. Fünf bis zehn – ja bitte, versuchen Sie es. Nach dem fünften fällt es nach meiner Erfahrung immer leichter.

Und wenn Sie jetzt noch etwas Zeit haben, dann schreiben Sie sich auch gleich noch ein paar „Beweise“ aus dem Alltag auf, dass Sie diese neuen, alternativen Gedanken tatsächlich glauben können. Dass die auch wahr sind.

OFFEN . ANDERS . GUT

Also, welche Wahl ist die, die einengt und welche ist die, die frei macht? Wann sind Sie bereit, den Stein zu werfen?

Sie können auch gerne an den See kommen und sich dort einen Stein aufheben, Ihren belastenden Gedanken draufschreiben und das Loslassen üben. Ach ja, nehmen Sie sich auch noch Schreibsachen mit – für die alternativen Gedanken hinterher!

Sonnige Grüße aus Garbsen – heute mit Seeblick,

Claudia Berger

PS: Und falls Sie Unterstützung beim Loslassen oder Perspektivwechsel benötigen, können Sie mich gerne kontaktieren. Ich habe Techniken aus unterschiedlichen therapeutischen Ansätzen weiterentwickelt, die das Loslassen erleichtern.

PPS: Welche Erfahrungen haben Sie mit dem „Halten oder Werfen“ gemacht? Wie haben Sie das Gedankenexperiment mitgemacht? Waren Sie an einem See? Was haben Sie über sich erfahren? Ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen.


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

„Eigentlich bin ich ganz anders“

„Eigentlich bin ich ganz anders“ 2560 1810 Kunst-Therapie-Hannover

Sprach-Vernebelung durch das Wort „eigentlich“ im Alltag und im therapeutischen Kontext (Teil 2)

Warum benutze ich eigentlich das Wort „eigentlich“?

Beim Schreiben des ersten Blog Beitrags über das Wort „eigentlich“ – „Eigentlich nicht – oder doch?“ – sind mir so viele Beispiele eingefallen, dass es gleich noch für einen zweiten Teil reicht. Im Austausch mit Kollegen, Klienten und Freunden habe ich viel Input bekommen und vielleicht schreibe ich in den nächsten Tagen auch noch in einem dritten Teil darüber, wie uns diese Erkenntnisse bei Entscheidungen helfen könnten.

Hypnotische Sprachmuster vernebeln Aussagen und Gesprächspartner

Doch erst einmal zu einem spannenden Phänomen, das mit der Verwendung des Wortes „eigentlich“ verbunden ist: Die Vernebelung. Denn mit Sprache versetzten wir uns und andere manchmal in eine Art Trance. Das ist sehr spannend, nicht nur für Therapeuten.

Bekannt ist diese „Vernebelung“, als hypnotisches Sprachmuster. Es wurde insbesondere durch die Arbeit von Milton Erickson bekannt, der diese Sprachmuster bei der Hypnose einsetzte. Er nutzte in den Therapien eine vage und verschwommene Sprache, um bei den Patienten eine leichte Trance zu induzieren und um somit seine Suggestionen leichter zu vermitteln.

Das machen nicht nur Hypnotherapeuten. Darin sind wir auch im Alltag Meister. Kennen Sie nicht? Dann analysieren Sie weiter mit mir den Gebrauch des „eigentlich“.

Eigentlich bin ich nicht“ oder doch? – Wie man eine Information übermitteln kann, ohne dabei konkret zu werden

Analysieren wir das gleich gemeinsam an einem konkreten Beispiel und gehen dazu gedanklich zurück ins Atelier. Ich überzeichne das konstruierte Beispiel extra ein wenig: „Eigentlich gefällt mir mein Bild nicht.“ sagt ein Teilnehmer. Dieser Satz wird nebenbei erwähnt und es folgt ein Monolog über all das, was NICHT geglückt ist.

Ich höre, dass das Bild nicht so geworden ist, wie in seiner Vorstellung und erfahre vielleicht auch noch, dass der Malende es am liebsten gar nicht zeigen würde. Ich werde eingehüllt von negativen Aussagen und doch schwingt da eine gewisse Ambivalenz mit. Denn „eigentlich“ gefällt irgendetwas ja irgendwie doch. Aber was ? Das ist für mich nicht greifbar.

Eigentlich nicht oder doch? Vergrößerter Ausschnitt von einer Malwand. Viele Farben und Linien. Bunt. Pinselstriche sind sichtbar.

„Eigentlich gefällt mir mein Bild nicht.“

 Irgendwie bleibt etwas unklar. Das Wort „eigentlich“ vernebelt die Aussage. Statt einem klaren Statement „Das gefällt mir.“ oder „Das gefällt mir nicht.“ schwingt das „eigentlich beides“ durch den Raum. Der „eigentlich“-Satz ist eingebettet in einen Kontext, aus dem der Zuhörende sich die Bedeutung selber erschließen kann / soll / muss.

Die Aussage darüber, ob und was an dem Bild gefällt bleibt vage. Die Aussage wird vernebelt – und die Gesprächspartner gleich mit.

Eigentlich bin ich …“ – der Nebel lichtet sich

Und da sich die meisten Klienten etwas mehr Klarheit wünschen, wenn sie in die Therapie oder zur Psychosozialen Beratung kommen, unterbreche ich häufig das Gespräch nach einem „eigentlich“.

Dann können wir uns Zeit nehmen und den Nebel etwas lichten. Wir können erforschen, welche Mehrdeutigkeiten im Raum stehen.

Manchmal benutzen wir dazu auch die kleinen Holzfiguren oder Notizzettel. Wir schieben sie kreativ hin und her. Tauschen uns aus. Nehmen wahr. Vergleichen. Verändern.

Solange, bis Sie erkennen, was Sie tatsächlich möchten und was Ihr Ziel ist. Und bis wir beide sicher sind, dass ich Sie genau verstanden habe.

Eigentlich bin ich ganz anders …

„Eigentlich gefällt mir mein Bild nicht.“ Höre ich, frage nach und erfahre vielleicht Folgendes:

  • „Die Farben gefallen mir, das Motiv gefällt mir nicht.“
  • „Da ist ein kleiner Strich auf der linken Seite, den möchte ich noch wegradieren.“
  • „Ich möchte das Bild wegwerfen. Ich werfe das Bild aber nicht weg, weil ich glaube, dass man das nicht machen sollte.“

„Eigentlich wollte ich etwas ganz anderes malen.“ Höre ich, frage nach und erfahre vielleicht Folgendes:

  • „Ich bin mit einer bestimmten Idee ins Atelier gekommen. Ich habe die Idee verworfen, weil mich hier etwas anderes inspiriert hat.“
  • „Ich habe mit einer Idee angefangen. Beim Malen sind mir dann neue Assoziationen gekommen und ich habe mich umentschieden. Das ist neu für mich und ich fühle mich damit noch etwas unsicher.“
  • „Ich habe mit einem konkreten Motiv angefangen. Als die Farbe tropfte und das Bild verschmierte, habe ich mich umentschieden und etwas Abstraktes daraus gemacht.“

Sicher fallen Ihnen auch noch viele andere Themen ein, die hinter den beiden Aussagen stehen könnten. Die Antworten sind häufig erstaunlich konkret und meist auch ausführlich. Es lohnt sich also nachzufragen, was sich hinter dem „eigentlich“ verbirgt: Es lohnt sich dem Eigentlichen, dem Wesentlichen nachzugehen.

Das Wesentliche liegt hinter dem „eigentlich“ verborgen.

Kunst-Therapie-Hannover

Also lieber nachfragen, statt sich im eigenen Kopf auszumalen, was der andere mit dem „eigentlich“ eigentlich meinte. Als Kunsttherapeutin kann ich erst dann klientenzentriert begleiten, wenn ich die Antworten auf das, was hinter dem „eigentlich“ liegt, gehört habe. Vorher wären es eher meine eigenen Interpretationen und Bewertungen der Situation, die die Impulse zu Interventionen geben würden.

Der Nebel verschwindet und wir sehen klarer

Das Wesentlich ist nun also ausgesprochen. In Folge dessen kann sich auch aus einer eher vagen, negative Stimmung – die mit einem „Eigentlich wollte ich etwas ganz anderes malen.“ ja durchaus mitschwingen kann –  ein positiver und individueller Austausch entwickeln.

Das ist dann auch ein Austausch über das „was ist“, über etwas Reales. Und dieser Austausch steht im Gegensatz zu einem Austausch über irgendwelche unbestimmten Gedankenkonstrukte. Der Nebel verschwindet und wir sehen klarer. Wir beide.

Es lohnt sich, die Mehrdeutigkeit hinter dem „eigentlich“ zu ergründen

Entdeckt man die Mehrdeutigkeit hinter dem „eigentlich“ und hinterfragt sie, kann man das Gespräch also raus aus der Gedankenwelt lenken und sich in den Wirklichkeitsbezug begeben. Sind wir unaufmerksam und nicht gegenwärtig, so sprechen wir häufig viel länger über das, „was eigentlich gemalt werden sollte“, als über das, was tatsächlich gerade gemalt wird. Und das ist nicht real.

Hört sich banal an und ist doch ganz wesentlich. Denn wir sind nur gegenwärtig und achtsam, wenn wir uns mit dem beschäftigen, was tatsächlich ist. Und dann – und nur dann – sind wir auch handlungsfähig.

Warum wir manchmal Nebel erzeugen

Mit dem „eigentlich“ werden also Stimmungen und Mehrdeutigkeiten, ja häufig sogar Gegensätzlichkeiten parallel vermittelt. Interessanterweise klappt das mit dem Wort „eigentlich“ sogar ohne die Mehrdeutigkeit oder das Gegenteil aussprechen zu müssen. Das Gespräch wirkt ganz automatisch etwas vernebelt, schwammig und uneindeutig. Das ist ganz schön geschickt von uns, oder?

Wir regen den anderen, unser Gegenüber, dazu an, diese Mehrdeutigkeiten hinzunehmen. Im gewissen Sinn, hilft uns das Wort „eigentlich“ eigentlich. Es hilft uns (scheinbar) besser nach den sozialen Normen und Regeln zu verhalten und trotzdem einfließen zu lassen, dass wir nicht ganz zustimmen. Beispiel aus Teil 1 „Eigentlich nicht – oder doch?“ :

„Eigentlich steht dir die neue Frisur ganz gut.“

Wie gut, dass es das Wort „eigentlich“ gibt! Die sozialen Normen oder meine/unsere Verhaltensregeln verlangen vielleicht gerade von mir, dass ich nicht so ganz deutlich sage, dass (oder was) mir an deiner Frisur nicht gefällt. Trotzdem kann ich recht höflich antworten. Denn ich kann damit meine Aussage vernebeln. Und den anderen gleich mit.

Wir können so verschleiern, dass wir uns gerade nach sozialen Normen und Regeln verhalten, obwohl es sich für uns nicht stimmig anfühlt. Und auch das nachfolgende Gespräch wird davon beeinflusst. Konkret an zwei Beispielen aus der Bildbesprechung im Atelier:

Beispiel 1

Eigentlich nicht oder doch? Vergrößerter Ausschnitt von einer Malwand. Viele Farben und Linien. Bunt. Pinselstriche sind sichtbar.

Ich habe ein Bild gemalt, zeige es den anderen und ich sage:

„Eigentlich gefällt mir mein Bild nicht“

Beispiel 2

Eigentlich nicht oder doch? Vergrößerter Ausschnitt von einer Malwand. Viele Farben und Linien. Bunt. Pinselstriche sind sichtbar.

Ich habe ein Bild gemalt und auch Schwarz verwendet. Ich sage:

„Eigentlich wollte ich nicht mit Schwarz malen.“

Beispiel 1: „Eigentlich gefällt mir mein Bild nicht“

  • Es folgen häufig Erklärungen über das, was NICHT gefällt. In der Gegenübertragung reagieren die anderen häufig in einem gegenteiligen Modus und sagen „Wieso, mir gefällt es“. Der Maler spricht über das, was nicht gefällt und hört vom Publikum, was daran gefällt.
  • Seltener wird die Gegenfrage gestellt: „Und was gefällt dir daran?“ was zu einer Umkehr der automatischen Interaktion führen würde. Als Antwort müsste nämlich dann der Maler über das sprechen, was ihm gefällt. Er würde das „Eigentliche“, das Wesentliche aussprechen.

Beispiel 2: „Eigentlich wollte ich nicht mit Schwarz malen.“

  • Es folgen häufig Erklärungen weshalb NICHT. In der Gegenübertragung reagieren viele Zuhörer in einem gegenteiligen Modus und sagen so etwas wie „Ich finde Schwarz aber auch schön“. Der Maler spricht über eine Farbe, mit der er nicht malen wollte und hört vom Publikum, weshalb es gut ist mit dieser Farbe zu malen.
  • Seltener wird die Gegenfrage gestellt: „Und was war daran gut?“ was auch zu einer Umkehr der automatischen Interaktion führen würde. Als Antwort müsste der Maler beschreiben, warum es stimmig war mit Schwarz zu malen. Er würde das „Eigentliche“, das Tatsächliche aussprechen.

Was kann man daraus lernen? Wenn man also etwas getan hat, von dem man glaubt, dass man es nicht hätte tun sollen, dann scheinen wir gerne das Wort „eigentlich“ zu wählen. Als scheinbaren Schutz. Interessant.

Als scheinbaren Schutz? Im günstigsten Fall begründen mir nämlich die anderen warum das, was ich gemacht habe, doch machbar ist. Das könnte mir neue Möglichkeiten eröffnen. Dann könnte ich das sichtbar werden lassen, was ich tatsächlich meine. Mir würde es dann vielleicht leichter fallen authentisch zu reden und zu handeln.

Oder aber die anderen bestätigen mich nicht, dann kann ich das, was hinter dem „eigentlich“ verborgen war auch im Verborgenen lassen.

Ist das nicht erstaunlich, was uns dieses kleine, scheinbar unscheinbare, Wort so alles ermöglichen kann?

 „Eigentlich“ – ja aber was genau? Was will ich eigentlich?

Wir haben bereits herausgefunden, dass nach „eigentlich“-Aussagen häufig ein „aber“ im Raum schwingt. In diesen aber-Nebensätzen ist dann das Gegenteil von dem beschrieben, was man ausgesprochen hat. Die Botschaft wird vernebelt gesendet:

„Eigentlich habe ich keine Zeit“  ( = Ich habe keine Zeit, aber ich nehme sie mir trotzdem.)

Da man das Wort „eigentlich“ meist spontan und unbewusst in die Sätze einbindet, kann man durch das genaue hinhören viel über sich lernen: Die eigene Idee steht scheinbar im Konflikt mit äußeren Strukturen. Wir können etwas über unsere Wahrnehmung der Situation lernen, in der wir uns befinden. Wie wir unsere jetzige Situation einschätzen und wie sie wirklich ist oder wie sie unserer Meinung nach sein sollte.

Mit den „eigentlich“ Sätzen beschreiben wir unbewusst die Wirklichkeit in Bezug zum äußeren Schein. Wir betonen, was unserer Meinung nach richtig ist oder wäre. Und wir grenzen unser Handeln von dem ab, was wir als wirklich oder scheinbar bewerten. Wir können daran auch erkennen, wie wir uns gerade in Bezug zur Wahrnehmung und Realität positionieren:

„Eigentlich hast du recht.“ „Eigentlich ist das alles gar nicht so schlimm.“

Beim genaueren Betrachten können wir sogar bemerken, ob wir bewusst und stimmig handeln oder ob wir unsere Absicht aufgegeben haben. Dem „Eigentlich habe ich keine Kraft mehr, das auch noch zu machen …“ folgt das ABER im Sinne von, „… aber ich mache es noch schnell fertig.“

Eigentlich habe ich keine Kraft mehr, das auch noch zu machen, aber ich mache es noch schnell fertig.“

In diesen Sätzen ist das unbewusste Wissen um das stimmige, bewusste Handeln enthalten. Hier wäre das zum Beispiel:

„Ich habe keine Kraft mehr und möchte eine Pause machen.“

Wie oft sagen Sie „Eigentlich wollte ich noch …“ „Eigentlich mag ich nicht …“ „Eigentlich sollte ich mehr …“ Eigentlich kann ich nicht auch noch …“ und ähnliches?

Daher habe ich weiter oben vom „scheinbaren“ Schutz gesprochen. Echter Schutz wäre ja, wenn ich so handeln würde, wie ich es brauche.

 „Eigentlich“ –  Täuschungen / Wer bin ich?

Erkennen wir, was wir im Grunde unseres Herzens gerne machen, dann müssen wir uns und andere nicht mehr täuschen. Auch dabei können Achtsamkeitsübungen und Entspannungsübungen helfen. Sie helfen uns gelassener zu werden, um die eigenen Werte, Ziele und Wünsche wahrnehmen zu können. Und um dann auch so zu handeln, wie wir tatsächlich handeln möchten.

Gelassenheit und Gegenwärtigkeit ist eine Basis, um selbstsicher handeln zu können, auch wenn andere Erwartungen an uns gerichtet sind. Das ist daher so wichtig, weil wir dann authentisch handeln können und „aushalten“, dass wir die Erwartungen der anderen nicht erfüllen (und die Konsequenzen tragen können, die das nach sich zieht).

Sind Sie erschöpft?

SELBSTTEST: Wie oft sagen Sie „Eigentlich wollte ich noch …“ „Eigentlich mag ich nicht …“ „Eigentlich sollte ich mehr …“ Eigentlich kann ich nicht auch noch …“ und ähnliches? Und was brauchen Sie tatsächlich?

Sind Sie erschöpft? Dann hören Sie sich einmal beim Reden und Denken zu und achten Sie auf Ihre ganz persönlichen „eigentlich“ Sätze und begeben sie sich auf die Suche nach dem, was Sie im Grunde schon jetzt über sich wissen.

„Was ich eigentlich wollte … .“

Was ich Ihnen mit diesem Beitrag sagen möchte? Wie spannend der achtsame Umgang mit unserer Sprache sein kann. Und wie hilfreich es für die Selbsterkenntnis sein kann – egal, ob Sie Therapeutin oder Klientin sind.

Offen. Anders . Gut

Ich wünsche Ihnen, dass Sie beim nächsten „eigentlich“ das „Eigentliche“ dahinter erkennen – und danach handeln können. Authentisch und frei.

Mit herzlichen Grüßen aus Garbsen

Claudia Berger


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

PS: Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Wort „eigentlich“ gemacht? Ich freue mich über Ihren Kommentar.

„Eigentlich nicht oder doch?“

„Eigentlich nicht oder doch?“ 2560 1810 Kunst-Therapie-Hannover

Die Mehrdeutigkeit von „eigentlich“ im Alltag und im therapeutischen Kontext (Teil 1)

Im achtsamen Umgang mit Sprache können wir viel über unser Gegenüber und über uns selber erfahren. So horche ich zum Beispiel auf, wenn ich selber oder andere das Wort „eigentlich“ benutzen. Im therapeutischen Kontext habe ich bemerkt, dass es sehr lohnenswert sein kann, diese Aussagen einmal etwas genauer zu analysieren. Was bedeutet es, wenn wir dieses scheinbar unscheinbare Wort benutzen?

„Was bedeutet es, wenn wir dieses scheinbar unscheinbare Wort „eigentlich“ benutzen?“

Beispiele aus der Praxis

Um meine Überlegungen anschaulicher zu machen, habe ich für Sie Beispiele gesammelt, die so ähnlich auch in kunsttherapeutischen Stunden vorkommen. Wenn Sie mögen, können Sie diese beim Lesen mit Ihre eigenen Beispielen abgleichen. In der Kunsttherapie höre ich das Wort häufig während der Besprechung am Ende der Stunde:

„Eigentlich gefällt mir mein Bild jetzt ganz gut.“ „Ich wollte heute eigentlich etwas ganz anderes malen.“ „Eigentlich wollte ich heute damit fertig werden.“ „Ich weiß eigentlich gar nicht, was das sein soll.“ „Dazu wollte ich eigentlich nichts sagen.“ „Eigentlich bin ich jemand, der lieber zeichnet.“ „Ich dachte eigentlich, dass ich gar keine Portraits malen kann.“ „Eigentlich mag ich Rot gar nicht.“ „Sonst male ich eigentlich immer Bäume.“

Eigentlich nicht oder doch? Vergrößerter Ausschnitt von einer Malwand. Viele Farben und Linien. Bunt. Pinselstriche sind sichtbar.

So ganz spontan könnte man meinen, dass man das „eigentlich“ in diesen Sätzen auch weglassen könnte:

„Mir gefällt mein Bild jetzt ganz gut.“ „Ich wollte heute etwas ganz anderes malen.“ „Heute wollte ich damit fertig werden.“ „Ich weiß gar nicht, was das sein soll.“ „Dazu wollte ich nichts sagen.“ „Ich bin jemand, der lieber zeichnet.“ „Ich dachte , dass ich gar keine Portraits malen kann.“ „Ich mag Rot gar nicht.“ „Sonst male ich immer Bäume.“

Eigentlich nicht oder doch? Vergrößerter Ausschnitt von einer Malwand. Viele Farben und Linien. Bunt. Pinselstriche sind sichtbar.

Was würde sich verändern, wenn die Sätze direkt ohne das „eigentlich“ ausgesprochen würden? Das können wir jetzt einmal gemeinsam testen. Falls Sie vorher etwas über die Grammatik erfahren möchten, können Sie den Exkurs lesen. Ansonsten überspringen Sie einfach die graue Box und lesen unten weiter …

GRAMMATIK EXKURS:

„Eigentlich“ als Adverb, Adjektiv und Partikel

Und nun ein kurzer Grammatik Einschub. Das Wort „eigentlich“ kann als Adverb, Adjektiv und Partikel eingesetzt werden. Schauen wir uns das der Reihe nach an:

(1) Als Adverb: Bezieht sich auf die Wirklichkeit – das was ist und auch das was sein sollte

  • „Eigentlich wollte ich heute einkaufen gehen.“ (ursprünglich, aber schon aufgegeben)
  • „Eigentlich bin ich krank“ (tatsächlich, genau genommen)
  • „Eigentlich ist das Dunkelbraun.“ (sieht anders aus, als es scheint)

= kann ersetzt werden durch: An und für sich, ja, genau genommen, tatsächlich, ursprünglich, wirklich, im Grunde

(2) Als Adjektiv: Bezieht sich auf die Wirklichkeit – das Wirkliche, Tatsächliche

  • „Der eigentliche Grund für meinen Besuch ist …. .“
  • „Mein eigentliches Problem ist, dass ich … .“

= kann ersetzt werden durch: Echt, tatsächlich, ursprünglich, wesentlich

(3) Als Partikel: Vorwurfsvoll und verstärkend oder einfach nur so nebenbei bemerkt

  • Hast du mir eigentlich zugesehen?“ (vorwurfsvoll „Hast du mir überhaupt zugesehen – oder etwa nicht?“)
  • „Kennst du diesen Film eigentlich auch?“ (was ich auch noch so nebenbei wissen möchte)
  • „Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich habe?“ (verstärkend)

= kann ersetzt werden durch: Überhaupt, übrigens oder eine Steigerungsform

„Eigentlich“ – Gedankenspiel (zum Mitmachen)

Sie sind bereits Klientin oder Klient in meiner Praxis? Dann kennen Sie wahrscheinlich meine „Gedankenspiele“. Falls nicht, hier kommt gleich eins. Möchten Sie mitdenken und miterleben? Dann mal los:

(1) Lassen Sie folgende Sätze kurz auf sich wirken und spüren Sie der STIMMUNG nach, die zwischen den Zeilen und den Gesprächspartnern schwingen könnte:

„Hast du mir eigentlich zugehört?“ oder

„Eigentlich habe ich keine Zeit für dich.“

(2) Und nun lassen Sie folgende Sätze einmal auf sich wirken und spüren Sie der ZUSÄTZLICHEN INFORMATION nach, die zwar nicht ausgesprochen wird, aber auch transportiert wird, wenn jemand zu Ihnen sagt:

„Eigentlich könnte es dir ja gut gehen.“ oder

„Eigentlich steht dir die neue Frisur ganz gut.“

Haben Sie es bemerkt? Vielleicht haben Sie die nicht ausgesprochene Aussage weitergedacht. Meist folgt auf das „eigentlich“ ein (nicht ausgesprochener) „aber“-Satz:

  • „Eigentlich könnte es dir ja gut gehen – aber du jammerst nur rum.“
  • „Eigentlich könnte es dir ja gut gehen – aber du machst nichts draus.“
  • „Eigentlich könnte es dir ja gut gehen – aber du bist ständig auf der Suche nach mehr.“
  • „Eigentlich steht dir die neue Frisur ganz gut – aber ich finde lange Haare schöner.“
  • „Eigentlich steht dir die neue Frisur ganz gut – aber so eine Dauerwelle ist zu teuer.“
  • „Eigentlich steht dir die neue Frisur ganz gut – aber die Farbe ist total unmodern.“

Und wenn der dazugehörige „aber“-Satz nicht ausgesprochen gleich von Ihnen ausgesprochen wird, dann ergänzt der Zuhörer ihn so, wie es seiner Meinung nach zur Situation passt. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht? Und welche Konsequenzen das haben könnte? Für Sie selbst? Für den anderen? Und für die Kommunikation zwischen Ihnen beiden?

Wenn Sie das nächste Mal „eigentlich“ sagen

Beim nächsten „eigentlich“ das Sie aussprechen, denken oder hören, könnten Sie also einmal überprüfen, was die Aussage „ohne eigentlich“ wäre oder was „uneigentlich“ gemeint sein könnte. So können Sie nachspüren, welche Mehrdeutigkeit gerade im Raum steht. Oder in Ihrem Kopf.

Sobald Sie nämlich diese Mehrdeutigkeit wahrgenommen haben, können Sie sich davon etwas distanzieren und sich danach bewusst positionieren. Und wenn es ein anderer gesagt hat, dann können Sie freundlich nachfragen, statt sich selber den „aber“-Satz dazu zu denken.

„Eigentlich“ – „Wenn ich bewusst und gegenwärtig wäre, welche Position würde ich einnehmen?“

Kunst-Therapie-Hannover

„Eigentlich“ – das sind mindestens zwei Aussagen gleichzeitig

Warum nachspüren oder nachfragen? Weil in solchen Aussagen quasi zwei Personen gleichzeitig sprechen. Häufig mit gegenteiligen Ansichten. Für eine klare und authentische Position und Handlungsweise wäre es also gut, zu wissen wo man stehen will. Und was man ausdrücken möchte. Betrachten wir jetzt einmal ein paar „eigentlich“-Gedanken und die „2 Personen, die da in meinem Kopf sprechen“:

(1) Eine, die erkennt, was auf mich bezogen das Stimmigste wäre und eine die erkennt, dass die anderen etwas anderes von mir erwarten.

(2) Eine, die erkennt, was ich mir wünsche eine die erkennt, was ich stattdessen tue.

(3) Eine, die erkennt, wo ich mich gerade befinde und eine, die erkennt wo ich lieber wäre.

(4) Eine, die erkennt, was ich sage und eine, die erkennt, dass ich etwas anderes denke.

(5) und, und, und …

Erkennen Sie das auch? Diese Sätze verbinden Innenwelt und Außenwelt und zeigen uns, dass wir uns gerade eher nach dem Außen richten, statt authentisch zu sein. Oder wir richten uns nach dem, was die Außenwelt erwartet oder früher einmal von uns wollte (z.B. „Richte dich nach deinen jüngeren Geschwistern“ „Man sollte nicht mit Schwarz malen“ „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“). Also weißt es uns auf unsere Prägungen und Muster.

„Ich will was ganz anderes“ – Kampf gegen die Realität

Und weiter mit der Selbsterkenntnis: Diese „eigentlich“-Aussagen verdeutlichen uns manchmal auf wunderbare Weise unseren (häufig unbewussten) Kampf gegen die Realität. In diesen Fällen können sie uns aufzeigen, dass wir die Realität gerade nicht annehmen möchten, sondern etwas am liebsten anders hätten, als es ist. Und statt sich nach dem zu richten, was wir tatsächlich wollen, sprechen wir dann häufig in doppeldeutigen Aussagen:

„Eigentlich mag ich bei dem Wetter nicht raus gehen“ = „Ich mag rausgehen und ich mag nicht rausgehen (weil das Wetter anders ist, als ich es möchte).“

Eigentlich sollte sie sich anders benehmen. = „Ich möchte, dass sie sich so verhält und sie verhält sich nicht so (weil sie anders ist, als ich es möchte).“

Das Wetter und die andere Person sind so wie sie sind. (OK, ich verstehe, dass diese Aussage manche Menschen verärgert. Allerdings: Es ist die Realität, denn sie sind ja so.)

In mir selber erzeuge ich Stress, wenn ich gegen das was ist (= Realität) ankämpfe. Und zwar jedes Mal, wenn ich etwas anders haben möchte als es nun mal ist. Einfacher wäre es, die Realität als solche anzunehmen und trotzdem handlungsfähig zu bleiben – damit Sie mich nicht falsch verstehen: Das bedeutet nicht, dass Sie klein beigeben sollten! Siehe Blog Beitrag “Wenn sie sich doch nur ändern würde!”. (Achtung: Das gilt für Situationen, in denen Sie in Sicherheit sind.)

„Eigentlich“ verdeutlichen uns manchmal auf wunderbare Weise unseren unbewussten Kampf gegen die Realität.

Kunst-Therapie-Hannover

Was wollen Sie wirklich?

Und da wir häufig unbewusst und automatisch gegen die Realität kämpfen, kann so ein Wort wie „eigentlich“ sehr hilfreich sein. Irgendwie ist es wie ein Signal – ein Wecker, eine Sirene, eine Flagge:

Achtung – halte mal einen Moment inne und überprüfe, was du wirklich willst.“

Erkennen wir unseren Kampf gegen die Realität, dann können wir uns mit Achtsamkeitsübungen und Entspannungsübungen helfen. Diese Übungen helfen uns gelassener zu werden, um dann in Ruhe zu entscheiden, wie wir handeln möchten. Wie ich eigentlich handeln möchte ist nämlich genau so, wie ich tatsächlich handeln möchte.

Die Situation kann dabei so bleiben wie sie ist – ich kämpfe nicht gegen sie, sondern bewege mich in ihr und verfolge mein Ziel. Wenn ich mir einen anderen Plan zurecht gedacht hatte – OK – dann ändere ich ihn entsprechend. Die Energie, die ich fürs ärgern bräuchte, die stecke ich lieber in die Planänderung / Plananpassung.

=> Diese Erkenntnis ist so wichtig, da der Kampf gegen die Realität häufig ein unbewusster Energiefresser ist.

„Eigentlich erschöpft, aber es muss ja weitergehen?“

Sind Sie erschöpft? Dann hören Sie sich einmal beim Reden und Denken zu und achten Sie auf Ihre ganz persönlichen „eigentlich“ Aussagen und begeben Sie sich auf die Suche nach dem, was Sie im Grunde schon jetzt über sich wissen:

„Was ich eigentlich wollte … .“

Und was ich Ihnen mit diesem Beitrag vermitteln möchte? Wie spannend der achtsame Umgang mit unserer Sprache sein kann. Und wie hilfreich es für die Selbsterkenntnis sein kann – egal, ob Sie Therapeutin oder Klientin sind.

Offen. Anders . Gut

Ich wünsche Ihnen, dass Sie hinter dem nächsten „eigentlich“ das „Eigentliche“, nämlich „das, was jetzt gerade da ist“ erkennen – und etwas friedlicher leben können. Gelassen und frei.

Mit herzlichen Grüßen aus Garbsen

Claudia Berger


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

PS: Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Wort „eigentlich“ gemacht? Ich freue mich über Ihren Kommentar.

Schweigepflicht - wer erfährt von meinen Problemen? Im Austausch mit dem Jobcenter wird manchmal eine Schweigepflichtsentbindung benötigt.

Schweigepflicht – wer erfährt von meinen Problemen?

Schweigepflicht – wer erfährt von meinen Problemen? 2560 1810 Kunst-Therapie-Hannover

Schweigepflicht – Werden die Inhalte der Psychosozialen Beratung an andere weitergegeben?

Machen Sie sich Gedanken, ob in der Psychosozialen Beratung die Schweigepflicht gilt? Ich kann Sie beruhigen: Mir ist bewusst, dass Gedanken und Gefühle sehr intim sind. Und genau darüber tauschen wir uns in den gemeinsamen Stunden aus – über Ihre Gedanken und Gefühle. Daher habe ich hier für Sie kurz ein paar Hintergrundinformationen für sie zusammengestellt und auch die Möglichkeit zur Schweigepflichtsentbindung erklärt.

Es kann eine Herausforderung für Sie sein, sich zu öffnen und über Probleme und Ängste zu sprechen. Manches kommt hier vielleicht auch zum ersten Mal auf den Tisch. Dazu braucht es Vertrauen und einen geschützten Rahmen. Daher versichere ich Ihnen, dass diese persönlichen Details nicht an andere weitergegeben werden.

Das gilt für die Psychosoziale Beratung genauso, wie für Coaching, Supervision, Intervision, Psychologische Beratung, Psychotherapie und Kunsttherapie.

Wichtig: Alles, was in meiner Praxis besprochen wird, unterliegt der Schweigepflicht!

Die Schweigepflicht gilt auch gegenüber den Mitarbeitern im Jobcenter und gegenüber der Region Hannover, die die Kosten für die Beratung trägt. Alles, was wir besprechen, bleibt im Praxisraum – nur mit Ihrer Einwilligung kann ich persönliche Informationen über Sie weitergeben.

Schweigepflicht – aber wie funktioniert dann der Austausch mit dem Jobcenter?

Falls Sie nach den ersten 4 Sitzungen weitermachen wollen und die 10 Stunden Komplettberatung I wünschen, beantrage ich für Sie eine Verlängerung beim Jobcenter der Region Hannover.

Dazu schreibe ich einen kurzen Bericht an Ihre(n) persönlichen Ansprechpartner_in / Fallmanager_in. Damit die Schweigepflicht auch hier gewahrt wird gehen wir folgendermaßen vor: Bevor der Bericht weitergeleitet wird, stimme ich die Inhalte mit Ihnen ab. Wenn Sie einverstanden sind, unterschreiben Sie und übergeben ihn persönlich. Sie können beruhigt sein: Diese Berichte enthalten in der Regel keine persönlichen Details, sondern eher allgemeinere Zusammenfassungen über den Verlauf der Stunden, Ihre Mitarbeit und zur Prognose.

Ausnahmen: Schweigepflichtsentbindung

Ausnahmen: In manchen Fällen ist ein intensiverer Austausch mit Dritten hilfreich, um Lösungen zu bewirken. Das kann ein Austausch mit dem Jobcenter oder mit einer(m) Betreuer_in einer Maßnahme sein. Auch dann besprechen wir uns, bevor ich Informationen an Dritte weitergeben.

Inhalte der Sitzungen werden nur mit Ihrem Einverständnis und mit einer von Ihnen unterschriebenen Schweigepflichtsentbindung weitergegeben.

Schweigepflichtsentbindung – Was bringt Ihnen der Austausch mit Dritten?

Der Informationesaustausch innerhalb Ihres Unterstützernetzwerks ist insbesondere dann notwendig, wenn Sie zusätzlich zur Beratung weitere Hilfen in Anspruch nehmen möchten. Oder wenn deutlich wird, dass Sie derzeit nicht arbeitsfähig / vermittlungsfähig sind.

Es könnte ja sein, dass Sie etwas Zeit zur Genesung oder zur Überwindung einer Krise brauchen. Wenn Sie sich in so einem Fall entscheiden, Ihre persönliche Ansprechpartnerin / Fallmanagerin im Jobcenter zu informieren, dann kann sie Ihre Situation besser einschätzen und kann Sie ganz gezielt unterstützen: Erst die Krise bewältigen – danach Arbeitssuche. Erst die Angst mindern – danach zum Praktikum. Erst das Selbstvertrauen stärken – danach Bewerbungen schreiben. u.s.w.

Manchmal führen wir auch Gespräche als Team, dann kommen mehrere Ihrer Unterstützer gemeinsam mit Ihnen zusammen und wir koordinieren die Hilfen für Sie.

Eine Schweigepflichtsentbindung brauche ich also immer dann von Ihnen, wenn ein Kontakt zu anderen für Sie hilfreich ist: Wenn der Austausch mit anderen für Sie persönlich hilfreich sein könnte.

Weitere Informationen rund um das Thema „Psychosoziale Beratung“ in meiner Praxis

In diesem Blog finden Sie noch weitere Informationen zum Thema „Psychosoziale Beratung“. Zum Beispiel in folgenden Beiträgen:

Falls Ihnen dieser Beitrag hilfreich war, freue ich mich über einen Kommentar von Ihnen.

Herzliche Grüße aus Garbsen

Claudia Berger


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

Titel Wie lange dauert psychosoziale Beratung (Gesundheitszentrum Garbsen) und link zur Website, zum pinnen für Pinterest

Wie lange dauert Psychosoziale Beratung?

Wie lange dauert Psychosoziale Beratung? 2560 1810 Kunst-Therapie-Hannover

Wie lange dauert Psychosoziale Beratung (Garbsen, Region Hannover)?

Vielleicht haben Sie gerade einen Vermittlungsschein / Vermittlungsgutschein von Ihrer persönlichen Ansprechpartnerin im Jobcenter Garbsen (Region Hannover) erhalten und fragen sich, wie lange so eine Psychosoziale Beratung dauert?

In diesem Beitrag können Sie nachlesen, dass die Psychosoziale Beratung in 3 Stufen gegliedert ist. Jede Stufe hat eine maximale Anzahl an Stunden. Außerdem erfahren Sie, was eine „Basisberatung“ und was eine „Komplettberatung“ ist. Meine Praxis im Gesundheitszentrum Garbsen ist eine anerkannte Beratungsstelle der Region Hannover und ich biete Ihnen folgendes an:

Die Anzahl der Stunden

Die Psychosoziale Beratung ist in 3 Stufen aufgebaut:

Stufe 1: Basisberatung (maximal 4 Stunden), danach kann Stufe 2 beantragt werden

— Stufe 2: Komplettberatung 1 (maximal 10 Stunden), danach kann Stufe 3 beantragt werden

— Stufe 3: Komplettberatung 2 (maximal 5 Stunden)

Sie sehen, das ist eine Spanne von 1 bis 19 Beratungsstunden. Warum ist das so unterschiedlich? Weil sich die Anzahl der Stunden nach Ihrem persönlichen Anliegen richtet. Wir arbeiten nur so viele Stunden zusammen, wie Sie es brauchen. Und natürlich auch richtig: Wir arbeiten nur solange zusammen, wie Sie es möchten. Psychosoziale Beratung ist freiwillig!

Psychosoziale Beratung ist ein freiwilliges Hilfsangebot. Die Beratung dauert so lange, wie Sie es brauchen – bis zu 19 Stunden.

Ich habe für Sie ein paar typische Beispiele aus meiner Praxis in Garbsen zusammengestellt, damit Sie Ihren Beratungsbedarf in etwa einordnen können. Beispiele:

Beispiele für eine kurze Beratungsdauer (Basisberatung, maximal 4 Stunden):

Sie möchten eine Entspannungsübung erlernen

Sie benötigen Unterstützung bei der Weitervermittlung an Dritte (z. B. in eine Maßnahme, in ein Praktikum, zu einem Arzt).

Sie möchten sich erkundigen, wie Sie einen Platz bei einem Psychotherapeuten oder Psychiater in Garbsen oder Hannover bekommen.

Sie haben bestimmte Symptome / Probleme und möchten klären, ob Sie eine Beratung oder eine Psychotherapie benötigen.

Beispiele für eine mittlere – längere Beratungsdauer (Komplettberatung, maximal 19 Stunden):

Erlernen Ängste zu überwinden. Zum Beispiel, um mit einem besseren Gefühl mit der Bahn nach Hannover zu fahren oder um mehr Sicherheit in Gesprächen zu erlangen.

Selbstwert und Selbstvertrauen stärken.

Beratende Unterstützung in Lebenskrisen, wenn gleichzeitig eine bereits bekannte psychische Erkrankung vorliegt.

Unterstützung in einer psychischen Krise, mit dem Ziel die Zeit zur Psychotherapie bei einem niedergelassenen Psychotherapeuten oder Psychiater zu überbrücken.

Begleitende Unterstützung bei aktuellen belastenden Themen, die im Verlauf einer Maßnahme (oder Minijob, Praktikum usw.) auftreten. Ziel: Maßnahme fortführend können, belastende Gefühle verstehen und mildern.

Konflikte mit anderen bearbeiten und auflösen. Zielführende Gesprächsführung erlernen, belastende Gedanken und Gefühle abbauen.

Erlernen, wie Sie Grübeln und ständige Gedanken stoppen können. Zum Beispiel um erholsamer zu Schlafen oder um die Konzentration zu erhöhen.

Integrative Kunsttherapie

Der Anfang: Basisberatung

Falls Sie bereits einen Vermittlungsschein nach § 16 a (Psychosoziale Beratung) vom Jobcenter erhalten haben, dann haben Sie vielleicht auch schon erfahren, dass dieser Schein für 4 Beratungsstunden gültig ist.

In diesen 4 Fachleistungsstunden liegt der Schwerpunkt auf der Konkretisierung der Problemlage und Ihres Anliegens.

Dadurch zeigt sich, ob Sie noch weitere Stunden brauchen (Komplettberatung). Ich analysiere währendessen auch Ihre Ressourcen und individuelle Ansatzpunkte. Daraus ergibt sich, welche Methoden und Techniken für Sie am besten geeignet sind: Kunsttherapie, Gefühle bearbeiten oder kognitive Techniken.

Motivationsförderung, das Erlernen von kurzen Entspannungsübungen und erste Übungen zur Selbstwirksamkeit runden die Basisberatung ab. Kleinere Anliegen / Probleme können bereits innerhalb der vier Stunden bearbeitet (gelöst) werden.

So geht es weiter: Komplettberatung I und II

Die Komplettberatung ist ein stabilisierendes und unterstützendes Angebot, das speziell auf Ihre Bedürfnisse ausgerichtet wird. Es baut auf die in der Basisberatung ermittelten Anliegen und Ressourcen auf.

Die Komplettberatung wird nach der Basisberatung beantragt. Ich formuliere eine Vorversion und falls Sie einverstanden sind, dann unterschreiben wir beide und Sie reichen den Antrag beim Jobcenter ein (Schweigepflicht). Mit der Komplettberatung I stehen Ihnen weitere 10 Beratungsstunden zur Verfügung. Falls Sie danach noch weitere Stunden benötigen, wird die Komplettberatung II mit bis zu 5 Stunden nach dem gleichen Prinzip beantragt.

Oder so: Weitervermittlung zu Fachärzten oder Psychotherapeuten

Psychosoziale Beratung zielt ausschließlich auf Beratung / Coaching und nicht auf Therapie (Psychosoziale Beratung oder Psychotherapie). Das bedeutet, dass keine Anamnese, Diagnose, Therapieplanung oder Behandlung von psychischen Störungsbildern durchgeführt wird.

Als Heilpraktikerin für Psychotherapie kann ich jedoch psychische Krankheitsbilder erkennen und Sie und – falls Sie es möchten – auch Ihren Fallmanager über den Bedarf einer Therapie aufklären (Psychoedukation, Weitervermittlung an Fachärzte). Wir besprechen gemeinsam was Sie benötigen, was Sie sich wünschen und welche Möglichkeiten es für Sie in Garbsen und Hannover gibt.

Beispiele: Diese Ziele konnten Klienten erreichen

Ich habe Ihnen ein paar Beispiel in Bezug auf das Arbeitsleben herausgesucht. So können Sie sich ein Eindruck verschaffen, was in der Psychosozialen Beratung möglich sein kann. In der Vergangenheit haben Klienten von mir innerhalb von 5-15 Beratungsstunden zum Beispiel folgende Themen bearbeitet und Ihre jeweiligen Ziele erreicht:

  • Vermeidung und Aufschieben von Bewerbungsschreiben aufgelöst
  • Vermeidung, Aufschieben oder Angst vor Telefonaten bearbeitet und gelöst
  • Angst mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren gemindert
  • Angst das Haus zu verlassen aufgelöst
  • Belastende Gedanken erkannt und aufgelöst, zum Beispiel
    • „Ich bin nichts wert.“
    • „Bei Bewerbungsgesprächen muss man sich verstellen. Das kann ich nicht.“
    • „Ich kann nicht arbeiten, weil ich nicht gut mit Menschen zurecht komme.“
  • Erkannt, dass therapeutische Unterstützung hilfreich sein kann
  • Nach Mobbing-Erlebnissen wieder ein gestärktes Selbstvertrauen

Auch der Zeitrahmen der Beratung wird individuell angepasst

Die Psychosoziale Beratung kann innerhalb von 1-2 Monaten abgeschlossen sein oder sich auch mal über ein ganzes Jahr strecken. Auch die Dauer wird also auf Ihr persönliches Anliegen und Ihre Bedürfnisse angepasst.

Meist erfolgen die ersten Sitzungen in einem Abstand von einer Woche, später 14tägig. Die letzten Stunden haben manchmal auch einen großen Abstand, zum Beispiel von 4 Wochen oder mehr. Das ist möglich, weil Sie bis dahin gelernt haben, sich selber zu helfen und nur noch wenig Unterstützung von mir benötigen.

Wichtig für Sie: Die Psychosoziale Beratung nach § 16 a SGB II ist kostenfrei

Falls Sie die „Grundsicherung für Arbeitssuchende“ erhalten, können Sie die psychosoziale Beratung in meiner Praxis ganz einfach über den Vermittlungsschein § 16 a abrechnen lassen. Ihr Persönlicher Ansprechpartner / Fallmanager im Jobcenter hilft Ihnen bei der Orientierung. Danach vereinbaren Sie mit mir einen Termin zum Kennenlernen (Kontaktformular).

Herzliche Grüße aus Garbsen

Claudia Berger


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

Vermittlungsschein von Jobcenter – und nun?

Vermittlungsschein von Jobcenter – und nun? 2560 1810 Kunst-Therapie-Hannover

Sie haben einen Vermittlungsschein von Jobcenter bekommen und fragen sich wie es weitergeht?

Ihrer persönlichen Ansprechpartnerin oder Fallmanagerin im Jobcenter (Region Hannover) hat Ihnen den Gutschein gegeben und benötigen Informationen zu den nächsten Schritten?

In diesem Beitrag können Sie nachlesen, wie Sie sich vorbereiten können und was Sie in der ersten Stunde erwartet. Außerdem erfahren Sie, wie Sie meine Praxis im Gesundheitszentrum Garbsen erreichen können.

Was erwartet Sie in meiner Praxis im Gesundheitszentrum Garbsen?

Psychosoziale Beratung unterstützt Sie bei psychischen Belastungen und in Lebenskrisen. Im Sozialgesetzbuch ist festgehalten, dass Personen, die die Grundsicherung für Arbeitssuchende erhalten, ganzheitliche Hilfe zum Abbau von Vermittlungshemmnissen in Anspruch nehmen können. Dazu gehört auch die Psychosoziale Beratung.

Wie die erste Stunde wohl ablaufen wird? Ich habe für Sie einige Beiträge für Sie geschrieben, damit Sie sich in Ruhe zu Hause informieren können. Unter anderem folgende Themen (zum Lesen bitte anklicken):

Ich weiß, dass es für viele meiner Klienten eine Herausforderung ist, sich auf den Weg zu machen. Veränderung. Etwas Neues.

Um Ihnen den ersten Schritt und den Weg zur Beratung zu erleichtern, habe ich in diesem Beitrag ein paar grundsätzliche Informationen für Sie zusammengestellt. Sie erfahren hier, wie die erste Stunde ablaufen könnte.

Der erste Kontakt mit mir

Sie haben zwei Möglichkeiten, um mit mir in Kontakt zu treten. Sie können mir eine E-Mail schreiben an info@kunst-therapie-hannover.de oder mich unter der Nummer 0162 – 73 74 922 anrufen.

Falls ich gerade in einem Gespräch bin, habe ich mein Telefon stumm gestellt. Sie können mich also tagsüber zu jeder Zeit anrufen, ohne mich zu stören. Ich rufe Sie zurück, sobald ich Zeit habe und falls Ihre Nummer angezeigt wird. Ansonsten versuchen Sie es bitte zu einem anderen Zeitpunkt.

Am Telefon vereinbaren wir direkt einen Termin. Auch wenn sie mich per E-Mail kontaktieren, schicke ich Ihnen als Antwort einen Terminvorschlag. Wichtig für Sie: Kurze Wartezeiten garantiert! Die Rahmenbedingungen für Psychosoziale Beratung sehen vor, dass Sie nicht länger als 4 Wochen warten müssen. In der Regel kann ich Ihnen den ersten Termin schon innerhalb von 2 Wochen anbieten.

Kurze Wartezeiten garantiert!

Psychosoziale Beratung in meiner Praxis im Gesundheitszentrum Garbsen

Meine Praxis im Gesundheitszentrum Garbsen ist eine anerkannte Beratungsstelle des Jobcenters der Region Hannover. Ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie und Kunsttherapeutin und ich habe mich in kognitiver Verhaltenstherapie weitergebildet. Ich arbeite integrativ. Und mit Vermittlungsschein vom Jobcenter Hannover sogar für Sie kostenfrei.

Außenansicht der Praxis Kunst-Therapie-Hannover im Gesundheitszentrum Garbsen (Foto)
Kunst-Therapie-Hannover Gesundheitszentrum Garbsen

Integrativ bedeutet, dass mein Konzept Erkenntnisse aus den Bereichen Kognition, Emotionsregulation und Kreativität verknüpft. Wichtig ist dabei die Auseinandersetzung mit Gedanken, Gefühlen und dem eigenen Ausdruck.

  • Kognitive Methoden: Zum Beispiel Fokussierung und Hinterfragen mittels Sokratischem Dialog und Disputationen. Situationsanalysen, Gedankenfehler nach Beck, ABC-Protokoll, Psychoedukation, Schaubilder
  • Kunsttherapeutische Methoden: Es stehen viele künstlerische Materialien zur Verfügung. Kunsttherapeutische Methoden werden eingesetzt, um Distanzierung, Perspektivwechsel und Identitätserfahrungen zu unterstützen. Zusätzlich: Einsatz von Spielfiguren, performative Ansätze, experimentelle Druckgrafiken, Fotografie.
  • Emotionsfokussierte Methoden: InsbesondereMusterunterbrechungen, Imaginationen, Wahrnehmung und Benennung von Gedanken und Gefühlen, Entspannungs- und Körperwahrnehmungsübungen

Die Sitzungen in meiner Praxis sind lösungsorientiert: Wir konzentrieren uns auf das “Hilfreiche” und auf das, was für Sie jetzt gerade wichtig ist. Hier wird nicht lange über Probleme gesprochen, sondern das eingeübt, was Ihnen helfen kann. Ausprobieren und Erleichterung erleben – statt „nur“ reden. Gegenwart statt Vergangenheit.

Ich habe mich insbesondere auf die Bearbeitung von belastenden (negativen) Gedanken und Gefühlen spezialisiert. Ein typisches Beispiel dafür sind Ängste. Sehr viele Menschen können im Alltag nicht das tun, was sie „eigentlich“ tun möchten – weil sie sich nicht trauen.

Müssen Sie für die erste Stunde etwas vorbereiten?

Die Antwort ist einfach und kurz: Nein, müssen Sie nicht. Nur einen Termin ausmachen.

Können Sie für die erste Stunde etwas vorbereiten?

Falls Sie den Vermittlungsschein vom Jobcenter bereits haben, bringen Sie ihn bitte gleich beim ersten Mal mit.

Wenn Sie sich gerne vorbereiten möchten, dann könnten Sie sich folgende Fragen stellen:

  • Wobei benötigen Sie Unterstützung und was erhoffen Sie sich von der Beratung?
  • Was ist gut in Ihrem Leben, was soll so bleiben wie es ist?

Wie verläuft die erste Stunde?

Die erste Sitzung dauert in der Regel 50 Minuten. Falls Sie in einer akuten Krise zu mir kommen und bereits in der ersten Sitzung stabilisierende Hilfe benötigen, dann können es auch 90 Minuten sein.

Die erste Stunde verläuft zum Beispiel folgendermaßen: Ich – manchmal auch eine meiner Kolleginnen – öffne Ihnen die Tür, nach der Begrüßung begleite ich Sie zum Praxisraum oder Wartebereich. Ich biete Ihnen einen Tee an, ein kurzer Anmeldebogen wird ausgefüllt, wir lernen uns kennen, Sie lernen die Praxis kennen, Sie schildern Ihr Anliegen, stellen Fragen, Sie bekommen erste Hilfsangebote und Informationen.

Wir machen gemeinsam eine paraktische Übung, denn mir ist es wichtig, dass Sie schon in der ersten Stunde die Wirkung von Atemtechniken und Entspannung erleben können.

Alles Schritt für Schritt. Auf Sie zugeschnitten und in Ihrem Tempo. So, dass es Ihnen dabei gut geht.

Innenansicht der Praxis Kunst-Therapie-Hannover im Gesundheitszentrum Garbsen (Foto). Detailaufnahme der blauen Schürzen.

Viele meiner Klienten berichten bereits nach wenigen Sitzungen, dass sie sich erleichtert fühlen. Vor allem auch deswegen, weil ganz konkrete Lösungsansätze aufgezeigt werden und weil sie mit den gemeinsam eingeübten Entspannungsmethoden und Achtsamkeitsübungen selbstständig Stress abbauen können.

Meine Praxis im Gesundheitszentrum Garbsen

Die Psychosoziale Beratung findet in meiner Praxis im Gesundheitszentrum Garbsen in Garbsen-Berenbostel statt. Vor dem Haus und in den angrenzenden Straßen gibt es kostenfreie Parkplätze.

Die Praxis ist bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln in etwa 30 Minuten aus Hannover, Langenhagen oder Neustadt am Rübenberge zu erreichen. Von der Haltestelle „Weberstraße“ in Garbsen-Berenbostel laufen Sie etwa 300 m: Am Ende der Weberstraße nach links in die Leibnizstraße, die Praxis befindet sich auf der linken Straßenseite.

Aus Hannover:

  • Stadtbahn 4 Richtung Garbsen bis Wissenschaftspark Marienwerder, umsteigen in
  • Bus 440 Richtung Neustadt Bahnhof oder Bus 450 Richtung Berenbostel

Aus Langenhagen:

  • Bus 480 Richtung Garbsen

Aus Garbsen/Mitte:

  • Bus 440 Richtung Neustadt Bahnhof

Aus Neustadt am Rübenberge:

  • Bus 440 Richtung Wissenschaftspark Marienwerder

Das Gesundheitszentrum Garbsen hat mehrere Praxisräume. Meine Praxis befindet sich im rechten Teil des Gebäudes. Vor meinem Praxisraum befindet sich ein Wartebereich mit Zeitschriften. Dem Wartebereich gegenüber ist eine offene, kleine Küche.

Falls Sie Interesse an einer Psychosozialen Beratung haben, machen Sie einen Termin mit Ihre(n) persönlichen Ansprechpartner_in oder Ihre(n) Fallmanager_in im Jobcenter (Region Hannover) aus und fragen nach dem Vermittlungsschein 16 a SGB II oder kontaktieren Sie mich (Kontakformular).

Herzliche Grüße aus Garbsen

Claudia Berger


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

Psychosoziale oder Psychologische Beratung?

Psychosoziale oder Psychologische Beratung? 2560 1810 Kunst-Therapie-Hannover

Wie unterscheidet sich Psychosoziale Beratung von Psychologischer Beratung und was könnte für Sie hilfreich sein?

Vielleicht haben Sie gerade einen Vermittlungsgutschein von Ihrer persönlichen Ansprechpartnerin im Jobcenter (Region Hannover) erhalten und fragen sich jetzt, ob Psychosoziale und Psychologische Beratung das Gleiche ist?

In diesem Beitrag können Sie nachlesen, wie sich diese beiden Beratungsformen unterscheiden und welche Inhalte der Psychosozialen Beratung für Sie hilfreich sein könnten. Außerdem informiere ich Sie über meine integrative Arbeitsweise.

Psychologische Beratung

Psychologische Beratung unterstützt Sie bei Problemen und in Krisen, die keinen Krankheitswert haben. Allgemein zusammengefasst ist „Beratung“ auf den Abbau von Belastungen im Alltag ausgerichtet und nicht auf die Feststellung und Behandlung von psychischen Erkrankungen.

Im Übrigen haben Psychologische Berater, die keine „Erlaubnis zur Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz (HeilprG)“ haben, auch nicht die rechtliche Erlaubnis zu therapieren.

Psychosoziale Beratung

Ein Sonderfall ist die Psychosoziale Beratung. Im Sozialgesetzbuch (SGB) ist festgehalten, dass Personen, die die Grundsicherung für Arbeitssuchende erhalten, gemäß §16 a SGB II ganzheitliche Hilfe zum Abbau von Vermittlungshemmnissen in Anspruch nehmen können. Dazu gehört auch die Psychosoziale Beratung. Auch hier handelt es sich nicht um Therapie. Die Themenbereiche sind jedoch weiter gesteckt und umfassen auch Probleme und Anliegen, die im Zusammenhang mit psychischen Belastungen (zum Beispiel Ängste, Essstörungen, Schmerzen, Trauma) stehen. Diese Erkrankungen werden hier nicht therapiert, die Berater sind aber so ausgebildet, dass Sie Ihnen weiterhelfen können.

Im Jobcenter erhalten Sie eine Liste, mit Beratungsstellen für Psychosoziale Beratung in der Region Hannover. Sie können die Beratungsstelle frei wählen. Falls Ihr Thema Sucht oder Schulden ist, dann fragen Sie bitte nach den entsprechenden Listen der Beratungsstellen für Sucht oder für Schuldnerberatung.

Wichtige Information für Sie: Meine Praxis ist eine anerkannte Beratungsstelle des Jobcenters der Region Hannover. Falls Sie Arbeitslosengeld II (Grundsicherung) erhalten und einen Vermittlungsschein von Jobcenter erhalten können / haben, ist die Psychosoziale Beratung in meiner Praxis für Sie kostenfrei.

Psychosoziale Beratung in meiner Praxis: Stabilisierung, selbstbestimmtes Handeln, Lösungswege

Die auf Sie abgestimmte, integrative Beratung in meiner Praxis dient in erster Linie dem Erwerb und der Stabilisierung psychosozialer Kompetenzen, der Verbesserung des Problembewältigungsverhaltens, dem Abbau von Ängsten und der Krisenintervention.

Innenansicht der Praxis Kunst-Therapie-Hannover im Gesundheitszentrum Garbsen (Foto). Detailaufnahme Blumenvase.

Kurz gesagt: Hier erhalten Sie Unterstützung in einer Krise, Sie können entspannen, Positives erleben und Sie lernen sich selbst zu helfen.

Der Fokus der Beratung liegt auf dem Abbau psychosozialer Hemmnisse, die die Vermittlung in Arbeit verhindern. Das übergeordnete Ziel von Psychosozialer Beratung ist immer Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

Der Weg dorthin kann in drei Phasen unterteil werden:

  1. Stabilisierung
  2. Selbstbestimmtes Handeln
  3. Lösungswege

1. Stabilisierung

Stabilisierung ist nach meiner Erfahrung eine wichtige Grundlage für hilfreiche Gespräche und für Veränderung. Daher liegt der Fokus der ersten Stunden auf Entspannung, Sicherheit und positiven Gedanken und Gefühlen.

Bereits in den ersten Sitzungen können Sie erfahren, wie Sie Gedankenkreisen und Grübeln unterbrechen oder Ängste mindern können. Leicht zu erlernende, praktische Übung unterstützen Sie dabei, sich im Alltag selber helfen.

Die positiven Effekte sind ganz individuell. Die Übungen könnten Sie zum Beispiel nutzen, um Ihren Schlaf zu verbessern, anstehende Aktivitäten leichter anzugehen oder um Ängste zu mindern.

Sie können auch Achtsamkeitsübungen kennenlernen. Diese Übungen werden eingesetzt, um diejenigen Gedanken loszulassen, die sich mit Sorgen und Ängsten beschäftigen.

Ich leite auch Imaginationen zu positiven Situationen und wohltuenden Bildern an. Imaginationen und Methoden der positiven Psychologie nutze ich, damit Sie erfahren und erleben wie Sie Ihr Wohlbefinden steigern können.

Wichtig ist, dass Sie selber Interesse an der Beratung haben und bereit sind an sich zu arbeiten. Dazu gehört eine regelmäßige Teilnahme genauso, wie das das eigenständige Üben zwischen den Sitzungen.

2. Selbstbestimmtes Handeln

Lernen Sie Ihre eigenen Denkmuster zu identifizieren, um aus den automatischen Verhaltensmustern auszubrechen. Selbstbestimmt Handeln statt nach automatischen Mustern. Kennen Sie auch die Stimme im Kopf, die immer wieder sagt „Ich muss“ oder „Ich schaffe das nicht“? Oder verfallen Sie in stressigen Situationen in immer gleiche Verhaltensmuster?

An dieser Stelle setzen wir gemeinsam an. Sie erfahren mehr darüber, wie sich solche Verhaltensmuster entwickeln, wie Gefühle entstehen und wie Sie dieses Wissen hilfreich für sich nutzen können. Ich erkläre Ihnen alles in einfachen Worten, praktisch und konkret anhand Ihrer aktuellen Situation.

Und Sie erfahren und üben, dieses Wissen in Ihren Alltag zu übertragen: Raus aus alten automatischen Mustern und hin zum selbstbestimmt Handeln. Beim Reden bleibt es nicht, in jeder Stunde gibt es auch einen praktischen Teil!

3. Lösungswege

Selbstbestimmtes Handeln kann Sie auch auf Ihren persönlichen Lösungsweg im Alltag führen. Unterstützend werden Ihre positive Gedanken und Gefühle gestärkt. Dadurch kann sich auch Ihr Handlungsspielraum erweitern und Lösungsmöglichkeiten können besser wahrgenommen werden.

In den Sitzungen können Sie neue Ideen, Gedanken oder Handlungen ausprobieren. Im Gespräch mit mir, in Imaginationen oder auf Bildern und Skizzen. Offen und kreativ. Und ganz praktisch.

Das integrative Konzept in meiner Praxis

Ein besonderer Schwerpunkt meiner Tätigkeit ist die Bearbeitung von belastenden Gedanken (häufig verminderter Selbstwert) und belastenden Gefühlen (häufig Angst, Scham, Schuld) in konkreten Lebenssituationen.

Dazu nutze ich emotionsbasierte, kognitive und kunsttherapeutische Methoden:

  • Kognitive Methoden: Zum Beispiel Fokussierung und Hinterfragen mittels Sokratischem Dialog und Disputationen, Situationsanalysen, Gedankenfehler nach Beck, ABC-Protokoll, Psychoedukation, Schaubilder
  • Kunsttherapeutische Methoden: Es stehen viele künstlerische Materialien zur Verfügung. Kunsttherapeutische Methoden werden eingesetzt, um Distanzierung, Perspektivwechsel und Identitätserfahrungen zu unterstützen. Zusätzlich: Einsatz von Spielfiguren, performative Ansätze, experimentelle Druckgrafiken, Fotografie
  • Emotionsfokussierte Methoden: Musterunterbrechungen, Imaginationen, Wahrnehmung und Benennung von Gedanken und Gefühlen, Übungen zur Entspannung und Körperwahrnehmung

Ziel: Belastende Gedanken und Gefühle loslassen

Dieses integrative Konzept zur Selbsthilfe habe ich für die Psychosoziale Beratung auf die Format „Basisberatung“ und „Komplettberatung I und II“ angepasst.

Ihr Weg zu mir

Gesundheitszentrum Garbsen

Falls Sie Interesse an einer Psychosozialen Beratung haben, dann sprechen Sie mit Ihre(n) persönlichen Ansprechpartner_in oder Ihre(n) Fallmanager_in im Jobcenter und fragen nach dem Vermittlungsschein. Falls Sie vorher noch offene Fragen haben, können Sie mich gerne kontaktieren (Kontaktformular).

Herzliche Grüße aus Garbsen

Claudia Berger


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

Was sind „Vermittlungshemmnisse“?

Was sind „Vermittlungshemmnisse“? 2560 1810 Kunst-Therapie-Hannover

Was sind „Vermittlungshemmnisse“ und wann benötige ich Psychosoziale Beratung?

Im Jobcenter fällt manchmal das Wort „Vermittlungshemmnis“. In diesem Blog-Artikel können Sie nachlesen, was „Vermittlungshemmnis“ im Zusammenhang mit Psychosozialer Beratung bedeutet. Außerdem erfahren Sie, bei welchen Themen ich Sie in meiner Praxis unterstützen und begleiten kann.

Vielleicht haben Sie gerade im Jobcenter von Psychosozialer Beratung gehört und benötigen weitere Informationen?

Vermittlungshemmnisse

Mit dem Begriff Vermittlungshemmnis sind im Allgemeinen die Gründe gemeint, die eine Beschäftigungsaufnahme erschweren. Diese Gründe hemmen die betroffenen Menschen an einer Teilnahme am Arbeitsleben. Daher Hemmnisse. Vermittlungshemmnisse.

Dazu zählen unter anderem gesundheitliche Einschränkungen, psychische Belastungen, Betreuungspflichten (z. B. Kindererziehung oder Pflege), Langzeitarbeitslosigkeit, ein fehlender Schulabschluss oder Sprachprobleme.

Manche Betroffene haben auch viele Probleme gleichzeitig. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hat dazu eine Studie durchgeführt und festgestellt, dass es 9 große Hemmnisse gibt. Ein Ergebnis dieser Studie war auch, dass die Hälfte der Betroffenen sogar 2-3 dieser Hemmnisse gleichzeitig haben (Schäfer 2014). Klar, dass es dann schwer fällt den Alltag zu bewältigen und dass eine Jobsuche schwierig ist.

Ihnen wird Hilfe angeboten

Wird Ihnen im Jobcenter vorgeschlagen, eine Psychosoziale Beratung in Anspruch zu nehmen, dann bedeutet das erst einmal ganz allgemein, dass Ihnen Hilfe angeboten wird. Es bedeutet auch, dass jemand erkannt hat, dass Sie belastet sind. Dass Sie Probleme oder Sorgen haben, die Sie vielleicht nicht so einfach alleine lösen und bewältigen können.

Die Einzelgespräche in der Psychosozialen Beratungsstelle sind als Begleitung und Unterstützung für Sie gedacht. Hier ist Raum für Ihre Fragen, hier können Sie psychische Belastungen – wie Ängste – bearbeiten oder Weitervermittlungsangebote erhalten. Sie können auch ganz praktische Übungen erlernen.

Das könnten Übungen zur Entspannung, Stressbewältigung, Alltagsgestaltung oder Kommunikation sein. Sie werden individuell unterstützt, damit Sie die Hilfe bekommen, die Sie persönlich benötigen und die Sie sich wünschen.

Wichtig für Sie: Psychosoziale Beratung ist ein freiwilliges Angebot. Niemand kann Sie zwingen, daran teilzunehmen.

Vermittlungshemmnisse abbauen

Titel Flyer

Die „Vermittlungshemmnisse“, also die Ursachen, die Kunden aus dem Jobcenter zu einer Psychosoziale Beratungsstelle führen können, sind vielfältig.

Ich habe mich in meiner Praxis auf die Bearbeitung von belastenden Gedanken / Gefühlen spezialisiert und auf zwischenmenschliche Kommunikation. Flyer zum Ausdrucken

Daher unterstütze ich Sie insbesondere bei folgenden Themen:

(1) Individuelle Belastungen und körperliche Symptomen, dazu gehört unter anderem:

  • Fehlende emotionale Belastbarkeit; starke ungesteuerte Emotionen
  • Verminderter Selbstwert, Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen
  • Negatives Denken, Grübeln und Sorgen
  • Häufige Erkrankungen oder Schmerzen
  • Psychosomatische Symptome, Umgang mit Erkrankungen, Essstörungen

(2) Belastungen im sozialen Umfeld und Beruf, dazu gehört unter anderem:

  • Ängste, Phobien, Panik (Panikattacken)
  • Häufige Arbeitsunfähigkeiten oder Erschöpfung
  • Erziehungsprobleme, Trennung oder Scheidung
  • Hemmung mit anderen in Kontakt zu treten
  • Soziale Isolation
  • Probleme in einer Beschäftigungsstelle / Maßnahme, die eine weitere Teilnahme gefährden

An diesen Beispielen können Sie erkennen, dass sich die psychosoziale Betreuung nicht auf die Bewältigung ganz allgemeiner Lebenskrisen oder Schwierigkeiten in der Alltagsbewältigung begrenzt.

Hier geht es vielmehr um eine belastende Kombination von psychischen Beeinträchtigungen und sozialem Umfeld. Also psychische Probleme, die sich im sozialen Umfeld zu weiteren Schwierigkeiten auswachsen und deshalb zu einer insgesamt komplexen Problemlage verdichten (Quelle: Verfahrensregelung der Region Hannover).

Beispiel Angst

Ein anschauliches Beispiel sind Ängste. Sie können im Beitrag „Angstauslösende Gedanken“ nachlesen, welche Gedanken Angst auslösen können. Manchmal weiß man nämlich gar nicht, dass es tatsächlich „Angst“ ist, die einen belastet. Dort ist auch beschrieben, dass diese Gedanken mit Themen wie Ausgrenzung, Einsamkeit, Verlust, Mangel, Kritik, Scham, Versagen, Kontrollverlust, Krankheit, Alter und Tod zusammenhängen. Also im Miteinander mit anderen Menschen, in der Familie und im Beruf entstehen. Dies zeigt deutlich, dass im sozialen Umfeld Ängste leicht entstehen können.

Vertraulichkeit und Schweigepflicht

Es ist verständlich, dass jemand, der seine Ängsten kontrollieren und reduzieren kann, einfacher in den Arbeitsalltag zurückfindet. Wichtig für Sie: Da die Psychosoziale Beratung der Schweigepflicht unterliegt, können Sie Ihre Probleme in meiner Praxis offen und in einem sicheren Rahmen besprechen und bearbeiten. Mehr zum Thema Schweigepflicht steht im Beitrag „Schweigepflicht – wer erfährt von meinen Problemen?

Und was noch interessant sein könnte: Es besteht die Möglichkeit, dass Sie vom Jobcenter eine gewisse Zeit zur Verfügung gestellt bekommen, in der Sie diese Probleme (Vermittlungshemmnisse) in Ruhe bearbeiten können. Sie könnten zum Beispiel mit Ihrerm Fallmanager besprechen, dass Sie sich erst nach Abschluss der Psychosozialen Beratung weiter bewerben müssen. Dann bekommen Sie eine Art „Pause“. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn Sie derzeit so große Ängste vor Bewerbungsgesprächen oder vor den Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln haben, dass Sie diese Aufgaben bisher immer verschoben oder abgelehnt haben.

Und wenn Sie doch eher eine Psychotherapie benötigen?

Das oberste Ziel ist dann, dass Sie an die entsprechenden Stellen – zum Beispiel einen niedergelassenen Psychotherapeuten – weitervermittelt werden. In meiner Praxis informiere ich Sie gerne über die notwendigen Schritte. Weitere Informationen finden Sie in dem Beitrag „Psychosoziale Beratung oder Psychotherapie?„.

Falls Sie Interesse an einer Psychosozialen Beratung haben, machen Sie einen Termin mit Ihre(n) persönlichen Ansprechpartner_in oder Ihre(n) Fallmanager_in im Jobcenter aus und fragen nach dem Vermittlungsschein für Psychosoziale Beratung. Oder kontaktieren Sie mich (Kontaktformular).

Herzliche Grüße aus Garbsen

Claudia Berger

Quellenangabe:

Verfahrensregelung der Region Hannover zur Leistungserbringung der psychosozialen Betreuung nach § 16 a Nr. 3 SGB II

Schäfer, Christoph (2014) Hartz IV : Von guten Mächten lebenslang gestützt. Frankfurter Allgemeine Zeitung (auch Online)


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

Psychosoziale Beratung oder Psychotherapie?

Psychosoziale Beratung oder Psychotherapie? 2560 1810 Kunst-Therapie-Hannover

Was ist Psychosoziale Beratung und wie unterscheidet sie sich von Psychotherapie?

In diesem Blog-Artikel können Sie nachlesen, wie sich Psychosoziale Beratung von Psychotherapie unterscheidet und wieso diese Form der Beratung hilfreich sein kann. Außerdem erfahren Sie, dass die Psychosoziale Beratung der Schweigepflicht unterliegt.

Vielleicht haben Sie gerade einen Vermittlungsschein / Vermittlungsgutschein von Ihrer persönlichen Ansprechpartnerin im Jobcenter (Region Hannover) erhalten und benötigen weitere Hintergrundinformationen?

Psychosoziale Beratung gemäß §16 a SGB II in der Region Hannover

Psychosoziale Beratung unterstützt Sie bei psychischen Belastungen und in Lebenskrisen. Im Sozialgesetzbuch (SGB) ist festgehalten, dass Personen, die die Grundsicherung für Arbeitssuchende erhalten, gemäß §16 a SGB II ganzheitliche Hilfe zum Abbau von Vermittlungshemmnissen in Anspruch nehmen können.

Dazu gehört unter anderem die Psychosoziale Beratung. Die Gutscheine dafür – auch Vermittlungsschein, Vermittlungsgutschein oder nur Schein genannt – erhalten Sie im Jobcenter. Die Finanzierung läuft jedoch über die Region Hannover. Keine Sorge, Sie müssen nur den Gutschein mit in meine Praxis mitbringen, um alles weitere kümmere ich mich. Für Sie ist die Psychosoziale Beratung kostenfrei.

Falls Sie noch keinen Gutschein haben, können Sie einen Termin mit Ihrer(m) persönlichen Ansprechpartner_in oder Ihrer(m) Fallmanager_in im Jobcenter ausmachen und nach dem Vermittlungsschein nach § 16 a fragen. Falls Sie vorher noch offene Fragen haben, dann können Sie auch gerne mich kontaktieren: Kontaktformular.

Psychosoziale Beratung ist keine Psychotherapie

Erst einmal möchte ich betonen, dass Psychosoziale Beratung keine Psychotherapie ist. Denn Psychotherapie bedeutet, dass eine Erkrankung festgestellt wird, die anschließend behandelt wird. Da ich Heilpraktikerin für Psychotherapie bin, kann ich auch Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz anbieten – allerdings nicht im Rahmen der Psychosozialen Beratung.

Unterstützung beim Abbau von Problemen

Denn diese Form der Beratung ist auf den Abbau von psychosozialen Problemen ausgerichtet und nicht auf die Psychotherapie von diagnostizierten Krankheitsbildern. In dieser Beratung geht es nämlich darum, dass Sie bei der Bewältigung Ihrer Probleme unterstützt werden. Zum besseren Verständnis habe ich weiter unten ein paar Beispiele für Sie aufgelistet.

Es werden also keine psychischen Erkrankungen diagnostiziert und behandelt, sondern psychische Belastungen gemindert. Beispielsweise, wenn sich jemand in Gesprächen mit anderen immer sehr unsicher und ängstlich fühlt und daher vielleicht lieber zu Hause bleibt, als zu Terminen zu gehen. Oder wenn jemand Angst hat, mit der Bahn nach Hannover zu fahren. Verständlich, dass die Aufgabe zu Bewerbungsgesprächen oder zum Praktikum nach Hannover zu fahren, scheinbar nicht zu bewältigen ist. Das wären also typische Vermittlungshemmnisse und Gründe, eine Psychosoziale Beratung zu beginnen.

Was bedeutet das konkret für Sie? Sie haben jetzt erfahren, dass ich keine ausführlichen Anamnese (Befragung nach Symptomen und Krankheiten) mache und keine Diagnosen, wie „Angststörung“ oder „Depression“ stelle. Was ist meine Aufgabe? Ich unterstütze Sie in Krisen und beim Abbau von Problemen und Ängsten.

Der Ablauf ist so: Sie schildern mir kurz Ihr belastendes Thema oder Ihren Wunsch nach Veränderung. Sie haben zum Beispiel ein Problem, einen Konflikt, eine belastende Situationen erlebt. Ein Leiden. Sie sind in eine Krise. Oder vielleicht möchten Sie etwas in Ihrem Leben verändern, möchten mehr Selbstsicherheit, Mut, eine bessere Konzentration oder weniger Angst?

Basierend auf Ihren Angaben formulieren wir Ihr konkretes Anliegen und Ihre Ziele für die Psychosoziale Beratung. Ich erkläre Ihnen, mit welchen Techniken ich Ihnen weiterhelfen könnte.

Darauf aufbauend entwickeln wir in den gemeinsamen Stunden hilfreiche Strategien für Ihren Alltag und beruflichen Werdegang. In welchem Rahmen die Stunden im Einzelnen ablaufen, das können Sie in den Beiträgen „Vermittlungsschein von Jobcenter – und nun? und „Wie lange dauert Psychosoziale Beratung?“ nachlesen.

Psychosoziale Beratung kann hilfreich sein

Nachdem Ihr persönliches Ziel konkretisiert wurde, lernen Sie neben wissenswerten Hintergrundinformationen auch praktische Übungen kennen, die Sie zu Hause anwenden können. Das sind zum Beispiel Übungen zur Entspannung oder die Techniken, die Ihnen helfen können, Ängste zu überwinden und Grübeln zu stoppen. Gleich in der ersten Stunde!

Für die beiden oben genannten Beispiele wäre das ganz konkret: Eine Entspannungsübung, die Sie nutzen können, um Gespräche ruhig und selbstsicher zu führen. Eine Selbsthilfetechnik mit deren Unterstützung Sie entspannt mit der Bahn nach Hannover fahren können. Schritt für Schritt – in Ihrem Tempo in Richtung Ziel. Sie sehen:

Psychosoziale Beratung kann hilfreich für Sie sein, auch wenn es sich hier nicht um Psychotherapie handelt.

Wichtig ist, dass Sie selber Interesse an der Beratung haben und bereit sind an sich zu arbeiten. Bereit für Veränderungen. Dazu gehört eine regelmäßige Teilnahme ebenso, wie das eigenständige Üben zwischen den Sitzungen.

Ja stimmt, das kann auch mal anstrengend sein. Ich bleibe jedoch im engen Kontakt und Austausch mit Ihnen und achte darauf, dass Sie die Aufgaben gut bewältigen können.

Schweigepflicht und Datenschutz – Wer erfährt von den Inhalten der Psychosozialen Beratung?

Mir ist bewusst, dass Gedanken und Gefühle sehr intim sind. Es kann eine Herausforderung für Sie sein, sich zu öffnen und über Probleme und Ängste zu sprechen. Daher ist von großer Bedeutung, dass alles, was in meiner Praxis besprochen wird, der Schweigepflicht unterliegt. Auch gegenüber dem Jobcenter und gegenüber der Region Hannover, die die Kosten für die Beratung trägt.

Und wenn Sie doch eher eine Psychotherapie benötigen?

Das oberste Ziel ist, dass Sie an die entsprechenden Stellen – zum Beispiel einen niedergelassenen Psychotherapeuten – weitervermittelt werden. In meiner Praxis informiere ich Sie gerne über die notwendigen Schritte.

Ihre persönliche Begleitung auf dem Weg zur Psychotherapie

In manchen Fällen ist eine unterstützende Psychosoziale Beratung auch bei einer benötigten Psychotherapie sinnvoll. Zum Beispiel können die 4 Stunden der Basisberatung genutzt werden, um eine Überleitung in eine ambulante oder stationäre Therapie zu begleiten.

Oder vielleicht haben Sie generell Angst zu einem Arzt zu gehen? Diese Ängste können gemindert werden, so dass ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden kann.

Vielleicht wissen Sie noch nicht, ob Sie zum Psychiater oder Psychotherapeuten gehen sollen oder sind unsicher, ob wirklich eine psychische Erkrankung vorliegt. Oder Sie planen einen stationären Aufenthalt, wissen aber noch nicht, welche Klinik für Sie in Frage kommt. Ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie und kann Ihnen daher bei der Beantwortung solcher und ähnlichen Fragen behilflich sein.

Da die Wartezeiten bis zum tatsächlichen Beginn einer Psychotherapie lang sein können, dient die Psychosoziale Beratung manchmal auch zur Überbrückung. Hierbei liegt der Fokus auf einer stabilisierenden Begleitung (akuter) psychischer Krisen.

Falls Sie Interesse an einer Psychosozialen Beratung haben, machen Sie einen Termin mit Ihre(n) persönlichen Ansprechpartner_in oder Ihre(n) Fallmanager_in im Jobcenter aus und fragen nach dem Vermittlungsschein für Psychosoziale Beratung. Oder kontaktieren Sie mich (Kontaktformular).

Falls Ihnen dieser Beitrag hilfreich war, freue ich mich über einen Kommentar von Ihnen.

Herzliche Grüße aus Garbsen

Claudia Berger


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular