Wünschen Sie sich vielleicht auch manchmal, dass sich jemand in Ihrem Umfeld ändern sollte? Immer wieder kommen Menschen in meine Praxis, die leiden „weil“ jemand etwas gesagt oder getan hat – oder eben nicht gesagt oder getan hat. Konkreter:
- Die Freundin kümmert sich zu wenig um ihn (= sollte sich mehr kümmern) oder hat ihn verlassen (= sollte bleiben)
- Der Partner hängt ständig am PC (= sollte was anderes machen)
- Die Kollegin spielt sich bei jeder Dienstbesprechung in den Vordergrund (= sollte das lassen)
- Die Kinder räumen ihr Zimmer nicht auf (= sollten aufräumen)
- Der Nachbar mäht seinen Rasen in der Mittagspause (= sollte zu einer anderen Zeit mähen)
- … und so weiter …
Sie ändert sich nicht – „Das ist ungerecht und ich kann nichts dagegen tun.“
Da Freundin, Partner, Kollegin, Kinder und Nachbar ihr Verhalten nicht ändern, es aber unserer Meinung nach sollten, entsteht Leid: Ärger, Frust, Verzweiflung, Traurigkeit und ähliche belastende Gefühle. Und auch wenn der Ärger vielleicht nur gering ist, die Harmonie ist erst mal gestört und auch der bereits geplante Tagesablauf ist in irgend einer Weise negativ beeinträchtigt. Häufen sich solche Situationen, kann Stress entstehen. Und Enttäuschungen.
Sucht man im Gespräch mit Freunden nach Lösungen, dann dreht man sich schnell im Kreis, weil es scheinbar keine Lösung geben kann – der andere will sich nicht ändern, sieht seine Fehler nicht ein, ist so wie er ist. Die Freunde sehen das genauso. Und so rutschen solche Gespräche auch schnell ins Negative. Alles was belastet kommt auf den Tisch und die Stimmung sinkt. Lösungen sind dann meist nicht in Sicht.
Kennen Sie das auch?
Kennen Sie ähnliche Situationen und das dazugehörige Gefühl? Dann haben Sie sicher auch schon erlebt, dass gerade Gedanken wie „nichts daran ändern können“, „sich ausgeliefert fühlen“, „im Nachteil sein“ oder „das ist ungerecht“ besonders unangenehm sind. Sie sind enttäuscht. Solche Gedanken lösen belastende Gefühle aus. Machen Bauchschmerzen. Nehmen einem die Luft. Verursachen schlaflose Nächte.
Jetzt fragen Sie sich vielleicht, wie Beratung oder Coaching in so einem Fall helfen könnte, denn die Verursacher (Nachbar, Kinder, Kollege) kommen ja nicht in die Praxis, sondern Sie?
Ist der andere der „Grund“ oder „Auslöser“ für meine Gefühle und muss ich ihn wirklich ändern, um mich besser zu fühlen?
Falls Sie im ersten Absatz über das „weil“ in Anführungszeichen gestolpert sind – hier die Auflösung: Immer wieder kommen Menschen in meine Praxis die leiden, weil sie denken andere Menschen seien der Grund für ihr Leid. Dieser Zusammenhang gilt allerdings nur für eine echte, also reale Bedrohung (und dann wäre meine Praxis in der Tat nicht der richtige Ort, um das zu lösen).
Schauen wir in der Beratung genauer hin und analysieren eine ganz konkrete Situation, dann fällt meist recht schnell auf: Andere Menschen sind der AUSLÖSER für Gedanken und Gefühle. In den oben genannten Beispielen, löst zum Beispiel das Verhalten der anderen den Gedanken in einem aus, dass „etwas anders sein sollte als es ist“ oder „jemand anders sein sollte als er ist“ . Und analysieren wir weiter, so finden sich darunterliegende Gedankenmuster, die mehr mit unserer Biografie (Prägung) zu tun haben, als mit der aktuellen Situation. Und eher nichts mit der anderen Person.
Jenachdem, mit welchem Inhalt sich diese Gedankenmuster beschäftigen, fühlen wir uns „gut“ oder „schlecht“.
Andere Menschen lösen durch ihr Verhalten bestimmte Gedanken in mir aus. Ich reagiere in einem gelernten Muster.
Was ist denn genau der Unterschied zwischen „Grund“ und „Auslöser“?
Zuerst scheint es vielleicht nach Wortglauberei aus, es gibt jedoch einen entscheidenden Unterschied. Sobald Sie diesen erkennen wird ein Perspektivwechsel leichter und Sie werden wieder handlungsfähig. Der andere ist der Auslöser für meine Gedanken – aber das ist nicht der Grund, weshalb ich mich schlecht fühle! Der GRUND sind meine eigenen, meist automatischen, Gedankenmuster (Bewertungen / Interpretationen).
Da diese individuellen Gedankenmuster meist seit der frühen Kindheit in uns ablaufen, sind sie eingefahren und fest. Man kann auch sagen, dass sie automatisch ablaufen.
So fest, dass wir sie gar nicht mehr bemerken oder gar hinterfragen – wie in Jorge Bucays Geschichte vom angeketteten Elefanten. Wie der kleine Elefant gelernt hat, dass er den Pflock nicht herausziehen kann, so haben wir gelernt, wie wir uns in bestimmten Situationen zu verhalten haben.
Diese Verhaltensmuster sind besonders stark ausgeprägt, wenn wir mit den Eltern und Geschwistern interagieren oder mit langjährigen Freunden und Partnern. Aber auch im Kontakt mit Kollegen können sie deutlich werden.
Solange Sie glauben, dass es die anderen sind, die Sie verärgern oder Sie gestresst fühlen lassen, solange fühlen Sie sich diesen Menschen ausgeliefert. Vielleicht versuchen Sie mit aller Kraft, die anderen zu überzeugen sich zu ändern. Und sind schon ganz erschöpft?
Die Lösung: Ich ändere meine Bewertungen
Die Lösung aus diesem Dilemma ist einfach und herausfordernd zugleich. Sie können es gleich einmal ausprobieren: Versuchen Sie für einen Moment zu akzeptieren, dass Sie sich „Ihre Gefühle selber machen“. Also dass Ihre eigenen Bewertungen und Interpretationen Ihre Gefühle bestimmen. Negative Gedanken lösen belastende Gefühle aus. Positive Gedanken lösen angenehme Gefühle aus.
Andere Menschen lösen durch ihr Verhalten automatische Reaktionen (Gedankenmuster) in mir aus. Das sind Prägungen aus der Vergangenheit.
Diese automatischen Gedanken sind nur ein Vorschlag – ich muss sie nicht als gesetzt annehmen, sondern kann auch etwas anderes denken.
Neue Sicht: Sie sind wieder handlungsfähig!
Haben Sie es bemerkt? Mit dieser Sichtweise dreht sich das Blatt und Sie kommen aus der Position des Handlungsunfähigen heraus. Sie selber können nämlich entscheiden, ob Sie Ihre Gedanken glauben wollen oder nicht. Sie können Ihre Bewertungen oder Interpretationen ändern. Der „Trick“ ist also, den Fokus von der anderen Person zurück auf sich selbst zu legen.
Ich kann meine Interpretationen und Bewertungen beeinflussen.
Das hört sich leichter an als es ist – stimmt. Manchmal benötigt man dabei Hilfe von einer neutralen Person. Zum Beispiel von jemanden, der Ihnen zeigt, wie Sie erst die belastenden Emotionen loslassen können, um danach die Situationen rational zu analysieren. In meiner Praxis biete ich Ihnen genau diese Vorgehensweise an. Anhand von ganz konkreten Beispielen, bewährten Lösungsprozessen und metalen Übungen. Umdenken will gelernt und geübt sein. Und einen entspannten Geist.
Ich kann meine Gefühle regulieren.
Klienten und Patienten, die durch diesen Prozess gegangen sind, können danach sagen: „Ich brauche die andere Person nicht ändern.“ Sie können den Menschen und die Situationen so annehmen, wie sie ist. Und dann entsprechend handeln! Frei und sicher – ohne Schmerz.
Und das wünsche ich Ihnen auch.
Herzliche Grüße aus Garbsen
Claudia Berger
OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen
Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.
In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT
Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular