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Halten oder Werfen? Gedanken über das Loslassen

Halten oder Werfen? Gedanken über das Loslassen 2560 1810 Kunst-Therapie-Hannover

Halten oder werfen? Über das Loslassen

Gerade sitze ich am See – mitten in der Natur – statt im „Home-Office“ (bzw. im leeren Praxisraum). In der derzeitigen Situation begleite ich die meisten Klienten nur noch telefonisch oder schriftlich. Was auffällt: Insbesondere die belastenden Gedanken und Ängste verstärken sich in den letzten Tagen. Oder Panikattacken beginnen wieder. Wir sprechen daher häufig über „Belastungen loslassen“, „Angstgedanken wohlwollend wahrnehmen und dann loslassen“ und „gegenwärtig sein“ und üben das auch gleich gemeinsam.

Das Loslassen ist ein zentraler Punkt auf dem Weg zu einem gelassenen, angstfreien Leben. Zu diesem Thema möchte ich daher heute einen neuen Beitrag schreiben.

Hier am See.

Halten oder werfen: Eine imaginative Reise an den See

Sie können gleich mitdenken. Vielleicht haben Sie bereits einen Gedanken identifiziert, der Sie belastet oder der Ihnen Angst macht (Beispiele hier: Angstauslösende Gedanken). Das ist gut. Gedanken als „Gedanken“ wahrnehmen beinhaltet schon eine Distanzierung. Sich von belastenden Gedanken distanzieren zu können, das benötigt etwas Übung. Den ersten Schritt haben Sie somit schon geschafft.

Zur Seite schieben, runterschlucken, zusammenreißen, verdrängen, ablenken oder vermeiden?

Wenn Sie diesen Distanzierungs-Schritt geschafft haben, dann geht es im nächsten Schritt darum, den belastenden Gedanken loszulassen. Manchmal will der aber lieber bleiben oder wir halten bewusst an ihm fest.

OK, zur Seite schieben, runterschlucken oder verdrängen, das klappt auch schon mal ganz gut. Oder aber auch Ablenkung – am besten mit etwas besonders Schönem, weil der Gedanke gerade so schrecklich weh tut. Oder Vermeiden: Einfach alle Situationen, Themen oder Orte meiden, die diesen Gedanken aktivieren könnten. Kennen Sie das? Und haben Sie auch bemerkt, dass es dann gar nicht lange dauert, und der Gedanke (das Thema) ist wieder da? Noch größer? Oder gemeiner? Das Gedankenkarussell dreht sich in der Nacht und Sie grübeln stundenlang? Oder haben Schmerzen? Atemprobleme? Schuld- oder Schamgefühle?

Lieber: Loslassen

Wären Sie bereit, etwas Neues auszuprobieren? Wie wäre es mit „Loslassen“? Dazu ist mir hier am See eingefallen, was J. Bucay in seinem Buch „Die drei Fragen“ über Aristoteles geschrieben hat. Diese Erkenntnis – beziehungsweise das Bild dazu – hat mich heute zum Schreiben inspiriert. Dort steht:

„Aristoteles sagte: Ich habe einen Stein in der Hand und kann mich entscheiden, ob ich ihn weiter in der Hand halte oder ob ich ihn in den See werfe. Die Entscheidung liegt bei mir, und solange ich den Stein in der Hand halte, habe ich diese beiden Möglichkeiten.“

(aus J. Bucay „Die drei Fragen“)

1. Ich könnte den Stein werfen

Ich lasse los. Und mit dem Loslassen würde sich etwas an meiner momentanen Situation verändern. Es würde sich schon alleine dadurch etwas verändern, dass meine Hand danach leer wäre.

Das wäre anders – neu – vielleicht auch erstmal fremd, komisch, ungewohnt. Allerdings – Ich könnte danach etwas anderes in die Hand nehmen.

2. Ich könnte den Stein weiter in meiner Hand halten

Das könnte mir Sicherheit vermitteln, weil ich ja weiß, wie sich das anfühlt, so mit dem Stein in der Hand hier zu stehen. Und ich hätte zusätzlich noch den Gewinn, dass ich mich immer noch zwischen zwei Handlungen entscheiden könnte: Halten oder werfen. Solange ich den Stein halte, habe ich noch beide Entscheidungsmöglichkeiten.

„Es gibt eine Wahl die einengt und eine Wahl die frei macht.

aus J. Bucay „Die drei Fragen“

Was nun? J. Bucay interpretiert, dass es zwei Wahlmöglichkeiten gibt: Eine Wahl die einengt und eine Wahl die frei macht. Und ich frage Sie nun: Welche ist welche?

Und vor allem, was hat das mit unserem Alltag zu tun? Und was mit belastenden Gedanken und Ängsten? Das können wir nun Schritt für Schritt gemeinsam durchdenken.

Wir könnten dieses „Stein halten“ einmal als Metapher für das „Festhalten eines Gedankens“ ansehen.

Ein Gedanke, der sich mit einer Bewertung oder mit einer Interpretation beschäftigt. Und der belastet (negativ ist).

Erinnern Sie sich? Bei solchen Gedanken sage ich in der Beratung meist sowas wie: „Die können Sie loslassen – das sind nur Gedanken“. Das ist unser Merksatz, der in Kurzform an das Gelernte aus der kognitiven Verhaltenstherapie erinnert. Das mit dem Loslassen schlage ich Ihnen immer dann vor, wenn Ihnen diese Gedanken negative Gefühle oder unangenehme Körperempfindungen bereiten.

„Ich trau mich nicht“ – enger Hals

„Ich glaub, er mag mich nicht“ – Brustschmerzen

„Vielleicht bin ich unheilbar krank“ – Verspannungen im Körper

„Das machen die extra, um mich zu ärgern“ – Bauchschmerz

„So gut wie der werde ich nie werden“ – Magendrücken

„Wieder nicht genug geschafft heute“ – Kopfschmerzen

Exkurs: Vergangenheit und Prägungen

Nun können wir diese belastenden Gedanken für einen kurzen Moment als „Prägungen“ wahrnehmen. Als nach gesellschaftlichen Normen vollzogenen Konditionierungen, die wir alle erfahren haben und die zu einem Teil von uns geworden sind. Alles das, was in der Interaktion mit Eltern, Erziehungsberichtigten, Lehrern und Trainern, Klassenkameraden, Freunden, der Clique, den Partnern oder langjährigen Kollegen und Chefs entstanden ist und geprägt hat.

Meine Erlebnisse und die Erfahrungen, die ich in meinem bisherigen Leben gemacht habe. Etwas aus der Vergangenheit, der eigenen Biografie. Auch das, was in früheren Situationen einmal hilfreich war, heute aber eher belastend wirkt. Lauter Steine, die mir in die Hand gelegt wurden oder die ich selber aufgesammelt haben.

Halten oder werfen? Für welche Möglichkeit entscheiden Sie sich, wenn es um Ihre Prägungen und die damit verbundenen Gedanken geht? Womit identifizieren Sie sich? Mit den Gedanken-Konstrukten, mit denen Sie in der Vergangenheit geprägt wurden oder mit dem, was jetzt gerade ist? Jetzt gerade – in den 3 Sekunden Gegenwart in der wir leben und handlungsfähig sind? (Anmerkung: Neurowissenschaftler haben ermittelt, dass die erlebte Gegenwart etwa 3 Sekunden dauert.)

Zurück am See: Welcher Gedanke belastet Sie gerade?

OK, nun konkret mit Ihrem Gedanken: Sie nehmen gerade diesen Gedanken wahr und haben zwei Möglichkeiten. Sie könnten den Gedanken loslassen oder festhalten. Was meinen Sie? Welche Option wäre „die Wahl die einengt“ und welche wäre „die Wahl die frei macht“?

Zurück zum See. Sie stellen sich vor, Sie stehen hier mit diesem „Gedanken Stein“ am See. Konzentrieren wir uns auf einen einzigen Stein. Auf Ihrem Stein steht gerade „ … ….. ….. …. … .. ….“.

Setzten Sie einfach einen Gedanken ein, der immer wieder mal hochkommt. Einen Gedanken, der Sie grübeln lässt oder nachts nicht schlafen.

Irgendeinen Gedanken, den Sie die Tage gedacht und geglaubt haben und der Sie in irgendeiner Form belastet hat (oder gerade belastet). Ich mache auch mit – wir spielen es gemeinsam in Gedanken durch, ich schreibe weiter „ich“ und Sie lesen und denken für sich mit und setzten Ihre Gedanken ein:

Was bemerke ich? Dass ich jetzt gerade in diesem Moment mit dem Stein hier stehe und ein belastendes Gefühl verspüre, das hängt mit meinen Erfahrungen aus der Vergangenheit (Prägungen) zusammen und mit meinen Gedanken an die Zukunft (Mehr dazu hier: Angst und Panik). In der Vergangenheit habe ich wahrscheinlich einmal etwas Ähnliches erfahren und basierend auf diesen Erfahrungen prognostiziert mein Geist, was mich in der Zukunft erwartet. In Falle von Angst wäre das eine mögliche Bedrohung, eine Gefahr oder ein Mangel.

Und jetzt zur Gegenwart

Dem gegenüber steht das, was jetzt gerade ist. Die Gegenwart. Drei Sekunden Realität. Nur das ist eine Tatsache, dass ich hier am See stehe, die Hand ausgestreckt und den Stein halte. Der Wind auf meiner Haut, Vogelgezwitscher. Die Füße auf dem Boden. Mein Atem. Ich schaue mich um. Und halte immer noch den Stein …

… dass ich geworden bin, wer ich bin, hängt mit all dem zusammen, was ich erlebt habe. Jetzt gerade ist es allerdings wichtig, dass ich beginne, mich in die Realität zu begeben. Realität bedeutet: Das bin ich heute, hier stehe ich gerade – JETZT. Und ich kann wählen: Halten oder werfen.

Was ist jetzt gerade wichtig für mich?

Es ist nicht das, was in der Vergangenheit war. Auch nicht das, was in Zukunft sein könnte. Und es sind nicht die Normen und Regeln der anderen! Ich möchte mich nicht über sie definieren. Da sind die anderen, hier bin ich. Deren Meinungen, Glaubenssätze, Regeln, Muster wurden meine zu meinen Prägungen. Brauche ich die jetzt?

„Da sind die anderen, hier bin ich.“

Jetzt gerade, in diesem Moment, in dem ich am See stehe, ist das Vergangene nur in meinen Gedanken lebendig. Kein anderer steht neben mir! Es sind nur Gedanken, die sich (lebhaft) mit der Vergangenheit und mit der Zukunft beschäftigen und mit denen ich mich identifiziert hatte. Das was war und das was sein könnte. Diese Gedanken lösen ein Angstgefühl aus und ich kann die entsprechenden Körperreaktionen spüren: Herzrasen, Bauchschmerzen und ein Engegefühl in der Brust. Die Gedanken ziehen immer größere Kreise.

Und immer wieder: All diese Angstgedanken sind nur denkbar. Nicht real. „Ich könnte krank werden„Ich werde nie geliebt“ „Ich werde erneut versagen“ „Es könnte wieder was Schlimmes passieren“ Das ist nicht real, denn … jetzt gerade stehe ich hier am See, mit dem Stein in der Hand.

Bereit loszulassen? Wann?

Kurzer Exkurs zu Ihnen: Wie siehts bei Ihnen aus? Sie möchten den Stein noch eine Weile halten? Vielleicht ist Ihr Unterbewusstsein noch der Meinung, dass das Denken über „das was passieren könnte“ irgendwie hilfreich sei. Suggeriert Ihnen, dass Sie ganz viel über dieses Thema nachdenken sollten? Verspricht, dass Sie durch Grübeln Probleme lösen könnten.

Da ist vielleicht irgendein tief vergrabener Gedanke, der Sie glauben lässt, dass, wenn man nicht darüber nachdenken würde, etwas Schlimmes passieren könnte. Gefahr – Verlust – Mangel – Bedrohung. Oder dass man die Kontrolle verliert. Dass der Stein Halt und Struktur bietet. Dass Sie ohne den Gedanken-Stein hilflos wären und dass dann vielleicht Ihr Leben zerbrechen könnte. Dass Sie nicht wissen, was mit der leeren Hand zu tun wäre. Ich frage Sie: „Ist das tatsächlich so?“

Ist das wahr?“ „Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?“ „Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?“ „Wer wärst du ohne den Gedanken?

Anleitung zu „The Work“ von Byron Katie

Bereit loszulassen?

Ich bin frei und ich selbst bin es, die entscheidet, was ich tue und was ich nicht tun möchte. Ich entscheide, was ich sage oder verschweige. Aus diesem Grund bin ich dafür verantwortlich und auch für all die Folgen die daraus entstehen, dass ich mich für oder gegen etwas entscheide. Das ist gut so, denn ich bin erwachsen. Handlungsfähig. Kritikfähig. Authentisch. Also kann ich den Stein werfen. Loslassen.

jetzt ist meine Hand frei

Ich stehe hier. Meine Hand ist leer. Was auch immer mein Gedanke war: Ich bin diejenige die hier steht, die diesen Weg gewählt hat oder einen anderen Weg nicht gewählt hat und somit sind die Erfolge ebenso meine, wie die Misserfolge. Das ist auch ganz in Ordnung so.

Oder lieber ohne Bewertungen formuliert: Weil ich mich gerade an dieser Stelle befinde, bin ich hier. Mit all dem was mich ausmacht. Ob das als Erfolg oder Misserfolg bezeichnet wird, das sind (bloß) Bewertungen von mir selbst oder von anderen. Jetzt gerade ist das was ist. Und auf welchem Weg ich weitergehe, das kann ich jetzt auch selbst entscheiden. Meine Hand ist frei.

Sie fragen sich: Was kommt nach dem Loslassen?

Halt. (…) Zuerst betrachten wir den Moment zwischen „Stein in der Hand halten“ und „neuen Stein aufheben“. Da ist diese kleine Lücke, diese Zeitspanne, in der meine Hand frei ist. Sie erinnert mich an die Diastase nach B. Waldenfels (darüber schreibe ich demnächst etwas ausführlicher). Oder auch an den als „Musterunterbrechung“ bezeichneten Vorgang in der kognitiven Verhaltenstherapie. Einfach ein neuer Raum der entstanden ist und der jetzt gefüllt werden kann – beziehungsweise der gefüllt werden wird.

Um zu verstehen, muss man sich leer machen, sagt Krishnamurti. Ein Becher ist dazu da gefüllt zu werden. Ein voller Becher ist sinnlos, denn in den kann man nichts mehr hineinfüllen. Ich bin nicht nur das was ich habe, sondern vor allem auch das, was ich geben kann.

Nur wenn ein Becher leer ist, kann er gefüllt werden. Nur wenn Geist und Herz vollkommen leer sind, können sie verstehen.“

Jiddu Krishnamurti (indischer Philosoph, Autor, Theosoph und spiritueller Lehrer)

Den Raum erweitern

Meiner Meinung nach kann man das wunderbar auf die Hände übertragen. Auch auf Ihre freie Hand, jetzt gerade am See. In dem Moment, in dem Sie den Stein loslassen, ist Ihr Gedankenstrom für einen kurzen Moment unterbrochen. Das was war – das was wird.

Wie Krishnamurti beschreibt, ist Geist und Herz für den Bruchteil eines Augenblicks vollkommen leer. Man versteht. Diese Musterunterbrechung, dieser Raum, wird auch therapeutisch genutzt um Perspektivwechsel zu ermöglichen. Vielleicht können Sie ihn noch etwas weiten:

  1. Achten Sie kurz auf Ihren Atem, wenden Sie (die in meiner Praxis erlernten) Erdungsübungen, Orientierungsübungen und Atemtechniken an
  2. Spüren Sie Ihren Körper
  3. Atmen noch einmal langsam ein und aus

Setzen sie sich ans Ufer (ja wir sind noch am See) und nehmen sich einen Moment Zeit, alternative Gedanken zu Ihrem Thema zu notieren.

Wahrscheinlich werden Sie überrascht sein, was Ihnen da so alles Hilfreiches einfällt. Schreiben Sie diese Gedanken ruhig auf. Fünf bis zehn – ja bitte, versuchen Sie es. Nach dem fünften fällt es nach meiner Erfahrung immer leichter.

Und wenn Sie jetzt noch etwas Zeit haben, dann schreiben Sie sich auch gleich noch ein paar „Beweise“ aus dem Alltag auf, dass Sie diese neuen, alternativen Gedanken tatsächlich glauben können. Dass die auch wahr sind.

OFFEN . ANDERS . GUT

Also, welche Wahl ist die, die einengt und welche ist die, die frei macht? Wann sind Sie bereit, den Stein zu werfen?

Sie können auch gerne an den See kommen und sich dort einen Stein aufheben, Ihren belastenden Gedanken draufschreiben und das Loslassen üben. Ach ja, nehmen Sie sich auch noch Schreibsachen mit – für die alternativen Gedanken hinterher!

Sonnige Grüße aus Garbsen – heute mit Seeblick,

Claudia Berger

PS: Und falls Sie Unterstützung beim Loslassen oder Perspektivwechsel benötigen, können Sie mich gerne kontaktieren. Ich habe Techniken aus unterschiedlichen therapeutischen Ansätzen weiterentwickelt, die das Loslassen erleichtern.

PPS: Welche Erfahrungen haben Sie mit dem „Halten oder Werfen“ gemacht? Wie haben Sie das Gedankenexperiment mitgemacht? Waren Sie an einem See? Was haben Sie über sich erfahren? Ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen.


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

„Eigentlich bin ich ganz anders“

„Eigentlich bin ich ganz anders“ 2560 1810 Kunst-Therapie-Hannover

Sprach-Vernebelung durch das Wort „eigentlich“ im Alltag und im therapeutischen Kontext (Teil 2)

Warum benutze ich eigentlich das Wort „eigentlich“?

Beim Schreiben des ersten Blog Beitrags über das Wort „eigentlich“ – „Eigentlich nicht – oder doch?“ – sind mir so viele Beispiele eingefallen, dass es gleich noch für einen zweiten Teil reicht. Im Austausch mit Kollegen, Klienten und Freunden habe ich viel Input bekommen und vielleicht schreibe ich in den nächsten Tagen auch noch in einem dritten Teil darüber, wie uns diese Erkenntnisse bei Entscheidungen helfen könnten.

Hypnotische Sprachmuster vernebeln Aussagen und Gesprächspartner

Doch erst einmal zu einem spannenden Phänomen, das mit der Verwendung des Wortes „eigentlich“ verbunden ist: Die Vernebelung. Denn mit Sprache versetzten wir uns und andere manchmal in eine Art Trance. Das ist sehr spannend, nicht nur für Therapeuten.

Bekannt ist diese „Vernebelung“, als hypnotisches Sprachmuster. Es wurde insbesondere durch die Arbeit von Milton Erickson bekannt, der diese Sprachmuster bei der Hypnose einsetzte. Er nutzte in den Therapien eine vage und verschwommene Sprache, um bei den Patienten eine leichte Trance zu induzieren und um somit seine Suggestionen leichter zu vermitteln.

Das machen nicht nur Hypnotherapeuten. Darin sind wir auch im Alltag Meister. Kennen Sie nicht? Dann analysieren Sie weiter mit mir den Gebrauch des „eigentlich“.

Eigentlich bin ich nicht“ oder doch? – Wie man eine Information übermitteln kann, ohne dabei konkret zu werden

Analysieren wir das gleich gemeinsam an einem konkreten Beispiel und gehen dazu gedanklich zurück ins Atelier. Ich überzeichne das konstruierte Beispiel extra ein wenig: „Eigentlich gefällt mir mein Bild nicht.“ sagt ein Teilnehmer. Dieser Satz wird nebenbei erwähnt und es folgt ein Monolog über all das, was NICHT geglückt ist.

Ich höre, dass das Bild nicht so geworden ist, wie in seiner Vorstellung und erfahre vielleicht auch noch, dass der Malende es am liebsten gar nicht zeigen würde. Ich werde eingehüllt von negativen Aussagen und doch schwingt da eine gewisse Ambivalenz mit. Denn „eigentlich“ gefällt irgendetwas ja irgendwie doch. Aber was ? Das ist für mich nicht greifbar.

Eigentlich nicht oder doch? Vergrößerter Ausschnitt von einer Malwand. Viele Farben und Linien. Bunt. Pinselstriche sind sichtbar.

„Eigentlich gefällt mir mein Bild nicht.“

 Irgendwie bleibt etwas unklar. Das Wort „eigentlich“ vernebelt die Aussage. Statt einem klaren Statement „Das gefällt mir.“ oder „Das gefällt mir nicht.“ schwingt das „eigentlich beides“ durch den Raum. Der „eigentlich“-Satz ist eingebettet in einen Kontext, aus dem der Zuhörende sich die Bedeutung selber erschließen kann / soll / muss.

Die Aussage darüber, ob und was an dem Bild gefällt bleibt vage. Die Aussage wird vernebelt – und die Gesprächspartner gleich mit.

Eigentlich bin ich …“ – der Nebel lichtet sich

Und da sich die meisten Klienten etwas mehr Klarheit wünschen, wenn sie in die Therapie oder zur Psychosozialen Beratung kommen, unterbreche ich häufig das Gespräch nach einem „eigentlich“.

Dann können wir uns Zeit nehmen und den Nebel etwas lichten. Wir können erforschen, welche Mehrdeutigkeiten im Raum stehen.

Manchmal benutzen wir dazu auch die kleinen Holzfiguren oder Notizzettel. Wir schieben sie kreativ hin und her. Tauschen uns aus. Nehmen wahr. Vergleichen. Verändern.

Solange, bis Sie erkennen, was Sie tatsächlich möchten und was Ihr Ziel ist. Und bis wir beide sicher sind, dass ich Sie genau verstanden habe.

Eigentlich bin ich ganz anders …

„Eigentlich gefällt mir mein Bild nicht.“ Höre ich, frage nach und erfahre vielleicht Folgendes:

  • „Die Farben gefallen mir, das Motiv gefällt mir nicht.“
  • „Da ist ein kleiner Strich auf der linken Seite, den möchte ich noch wegradieren.“
  • „Ich möchte das Bild wegwerfen. Ich werfe das Bild aber nicht weg, weil ich glaube, dass man das nicht machen sollte.“

„Eigentlich wollte ich etwas ganz anderes malen.“ Höre ich, frage nach und erfahre vielleicht Folgendes:

  • „Ich bin mit einer bestimmten Idee ins Atelier gekommen. Ich habe die Idee verworfen, weil mich hier etwas anderes inspiriert hat.“
  • „Ich habe mit einer Idee angefangen. Beim Malen sind mir dann neue Assoziationen gekommen und ich habe mich umentschieden. Das ist neu für mich und ich fühle mich damit noch etwas unsicher.“
  • „Ich habe mit einem konkreten Motiv angefangen. Als die Farbe tropfte und das Bild verschmierte, habe ich mich umentschieden und etwas Abstraktes daraus gemacht.“

Sicher fallen Ihnen auch noch viele andere Themen ein, die hinter den beiden Aussagen stehen könnten. Die Antworten sind häufig erstaunlich konkret und meist auch ausführlich. Es lohnt sich also nachzufragen, was sich hinter dem „eigentlich“ verbirgt: Es lohnt sich dem Eigentlichen, dem Wesentlichen nachzugehen.

Das Wesentliche liegt hinter dem „eigentlich“ verborgen.

Kunst-Therapie-Hannover

Also lieber nachfragen, statt sich im eigenen Kopf auszumalen, was der andere mit dem „eigentlich“ eigentlich meinte. Als Kunsttherapeutin kann ich erst dann klientenzentriert begleiten, wenn ich die Antworten auf das, was hinter dem „eigentlich“ liegt, gehört habe. Vorher wären es eher meine eigenen Interpretationen und Bewertungen der Situation, die die Impulse zu Interventionen geben würden.

Der Nebel verschwindet und wir sehen klarer

Das Wesentlich ist nun also ausgesprochen. In Folge dessen kann sich auch aus einer eher vagen, negative Stimmung – die mit einem „Eigentlich wollte ich etwas ganz anderes malen.“ ja durchaus mitschwingen kann –  ein positiver und individueller Austausch entwickeln.

Das ist dann auch ein Austausch über das „was ist“, über etwas Reales. Und dieser Austausch steht im Gegensatz zu einem Austausch über irgendwelche unbestimmten Gedankenkonstrukte. Der Nebel verschwindet und wir sehen klarer. Wir beide.

Es lohnt sich, die Mehrdeutigkeit hinter dem „eigentlich“ zu ergründen

Entdeckt man die Mehrdeutigkeit hinter dem „eigentlich“ und hinterfragt sie, kann man das Gespräch also raus aus der Gedankenwelt lenken und sich in den Wirklichkeitsbezug begeben. Sind wir unaufmerksam und nicht gegenwärtig, so sprechen wir häufig viel länger über das, „was eigentlich gemalt werden sollte“, als über das, was tatsächlich gerade gemalt wird. Und das ist nicht real.

Hört sich banal an und ist doch ganz wesentlich. Denn wir sind nur gegenwärtig und achtsam, wenn wir uns mit dem beschäftigen, was tatsächlich ist. Und dann – und nur dann – sind wir auch handlungsfähig.

Warum wir manchmal Nebel erzeugen

Mit dem „eigentlich“ werden also Stimmungen und Mehrdeutigkeiten, ja häufig sogar Gegensätzlichkeiten parallel vermittelt. Interessanterweise klappt das mit dem Wort „eigentlich“ sogar ohne die Mehrdeutigkeit oder das Gegenteil aussprechen zu müssen. Das Gespräch wirkt ganz automatisch etwas vernebelt, schwammig und uneindeutig. Das ist ganz schön geschickt von uns, oder?

Wir regen den anderen, unser Gegenüber, dazu an, diese Mehrdeutigkeiten hinzunehmen. Im gewissen Sinn, hilft uns das Wort „eigentlich“ eigentlich. Es hilft uns (scheinbar) besser nach den sozialen Normen und Regeln zu verhalten und trotzdem einfließen zu lassen, dass wir nicht ganz zustimmen. Beispiel aus Teil 1 „Eigentlich nicht – oder doch?“ :

„Eigentlich steht dir die neue Frisur ganz gut.“

Wie gut, dass es das Wort „eigentlich“ gibt! Die sozialen Normen oder meine/unsere Verhaltensregeln verlangen vielleicht gerade von mir, dass ich nicht so ganz deutlich sage, dass (oder was) mir an deiner Frisur nicht gefällt. Trotzdem kann ich recht höflich antworten. Denn ich kann damit meine Aussage vernebeln. Und den anderen gleich mit.

Wir können so verschleiern, dass wir uns gerade nach sozialen Normen und Regeln verhalten, obwohl es sich für uns nicht stimmig anfühlt. Und auch das nachfolgende Gespräch wird davon beeinflusst. Konkret an zwei Beispielen aus der Bildbesprechung im Atelier:

Beispiel 1

Eigentlich nicht oder doch? Vergrößerter Ausschnitt von einer Malwand. Viele Farben und Linien. Bunt. Pinselstriche sind sichtbar.

Ich habe ein Bild gemalt, zeige es den anderen und ich sage:

„Eigentlich gefällt mir mein Bild nicht“

Beispiel 2

Eigentlich nicht oder doch? Vergrößerter Ausschnitt von einer Malwand. Viele Farben und Linien. Bunt. Pinselstriche sind sichtbar.

Ich habe ein Bild gemalt und auch Schwarz verwendet. Ich sage:

„Eigentlich wollte ich nicht mit Schwarz malen.“

Beispiel 1: „Eigentlich gefällt mir mein Bild nicht“

  • Es folgen häufig Erklärungen über das, was NICHT gefällt. In der Gegenübertragung reagieren die anderen häufig in einem gegenteiligen Modus und sagen „Wieso, mir gefällt es“. Der Maler spricht über das, was nicht gefällt und hört vom Publikum, was daran gefällt.
  • Seltener wird die Gegenfrage gestellt: „Und was gefällt dir daran?“ was zu einer Umkehr der automatischen Interaktion führen würde. Als Antwort müsste nämlich dann der Maler über das sprechen, was ihm gefällt. Er würde das „Eigentliche“, das Wesentliche aussprechen.

Beispiel 2: „Eigentlich wollte ich nicht mit Schwarz malen.“

  • Es folgen häufig Erklärungen weshalb NICHT. In der Gegenübertragung reagieren viele Zuhörer in einem gegenteiligen Modus und sagen so etwas wie „Ich finde Schwarz aber auch schön“. Der Maler spricht über eine Farbe, mit der er nicht malen wollte und hört vom Publikum, weshalb es gut ist mit dieser Farbe zu malen.
  • Seltener wird die Gegenfrage gestellt: „Und was war daran gut?“ was auch zu einer Umkehr der automatischen Interaktion führen würde. Als Antwort müsste der Maler beschreiben, warum es stimmig war mit Schwarz zu malen. Er würde das „Eigentliche“, das Tatsächliche aussprechen.

Was kann man daraus lernen? Wenn man also etwas getan hat, von dem man glaubt, dass man es nicht hätte tun sollen, dann scheinen wir gerne das Wort „eigentlich“ zu wählen. Als scheinbaren Schutz. Interessant.

Als scheinbaren Schutz? Im günstigsten Fall begründen mir nämlich die anderen warum das, was ich gemacht habe, doch machbar ist. Das könnte mir neue Möglichkeiten eröffnen. Dann könnte ich das sichtbar werden lassen, was ich tatsächlich meine. Mir würde es dann vielleicht leichter fallen authentisch zu reden und zu handeln.

Oder aber die anderen bestätigen mich nicht, dann kann ich das, was hinter dem „eigentlich“ verborgen war auch im Verborgenen lassen.

Ist das nicht erstaunlich, was uns dieses kleine, scheinbar unscheinbare, Wort so alles ermöglichen kann?

 „Eigentlich“ – ja aber was genau? Was will ich eigentlich?

Wir haben bereits herausgefunden, dass nach „eigentlich“-Aussagen häufig ein „aber“ im Raum schwingt. In diesen aber-Nebensätzen ist dann das Gegenteil von dem beschrieben, was man ausgesprochen hat. Die Botschaft wird vernebelt gesendet:

„Eigentlich habe ich keine Zeit“  ( = Ich habe keine Zeit, aber ich nehme sie mir trotzdem.)

Da man das Wort „eigentlich“ meist spontan und unbewusst in die Sätze einbindet, kann man durch das genaue hinhören viel über sich lernen: Die eigene Idee steht scheinbar im Konflikt mit äußeren Strukturen. Wir können etwas über unsere Wahrnehmung der Situation lernen, in der wir uns befinden. Wie wir unsere jetzige Situation einschätzen und wie sie wirklich ist oder wie sie unserer Meinung nach sein sollte.

Mit den „eigentlich“ Sätzen beschreiben wir unbewusst die Wirklichkeit in Bezug zum äußeren Schein. Wir betonen, was unserer Meinung nach richtig ist oder wäre. Und wir grenzen unser Handeln von dem ab, was wir als wirklich oder scheinbar bewerten. Wir können daran auch erkennen, wie wir uns gerade in Bezug zur Wahrnehmung und Realität positionieren:

„Eigentlich hast du recht.“ „Eigentlich ist das alles gar nicht so schlimm.“

Beim genaueren Betrachten können wir sogar bemerken, ob wir bewusst und stimmig handeln oder ob wir unsere Absicht aufgegeben haben. Dem „Eigentlich habe ich keine Kraft mehr, das auch noch zu machen …“ folgt das ABER im Sinne von, „… aber ich mache es noch schnell fertig.“

Eigentlich habe ich keine Kraft mehr, das auch noch zu machen, aber ich mache es noch schnell fertig.“

In diesen Sätzen ist das unbewusste Wissen um das stimmige, bewusste Handeln enthalten. Hier wäre das zum Beispiel:

„Ich habe keine Kraft mehr und möchte eine Pause machen.“

Wie oft sagen Sie „Eigentlich wollte ich noch …“ „Eigentlich mag ich nicht …“ „Eigentlich sollte ich mehr …“ Eigentlich kann ich nicht auch noch …“ und ähnliches?

Daher habe ich weiter oben vom „scheinbaren“ Schutz gesprochen. Echter Schutz wäre ja, wenn ich so handeln würde, wie ich es brauche.

 „Eigentlich“ –  Täuschungen / Wer bin ich?

Erkennen wir, was wir im Grunde unseres Herzens gerne machen, dann müssen wir uns und andere nicht mehr täuschen. Auch dabei können Achtsamkeitsübungen und Entspannungsübungen helfen. Sie helfen uns gelassener zu werden, um die eigenen Werte, Ziele und Wünsche wahrnehmen zu können. Und um dann auch so zu handeln, wie wir tatsächlich handeln möchten.

Gelassenheit und Gegenwärtigkeit ist eine Basis, um selbstsicher handeln zu können, auch wenn andere Erwartungen an uns gerichtet sind. Das ist daher so wichtig, weil wir dann authentisch handeln können und „aushalten“, dass wir die Erwartungen der anderen nicht erfüllen (und die Konsequenzen tragen können, die das nach sich zieht).

Sind Sie erschöpft?

SELBSTTEST: Wie oft sagen Sie „Eigentlich wollte ich noch …“ „Eigentlich mag ich nicht …“ „Eigentlich sollte ich mehr …“ Eigentlich kann ich nicht auch noch …“ und ähnliches? Und was brauchen Sie tatsächlich?

Sind Sie erschöpft? Dann hören Sie sich einmal beim Reden und Denken zu und achten Sie auf Ihre ganz persönlichen „eigentlich“ Sätze und begeben sie sich auf die Suche nach dem, was Sie im Grunde schon jetzt über sich wissen.

„Was ich eigentlich wollte … .“

Was ich Ihnen mit diesem Beitrag sagen möchte? Wie spannend der achtsame Umgang mit unserer Sprache sein kann. Und wie hilfreich es für die Selbsterkenntnis sein kann – egal, ob Sie Therapeutin oder Klientin sind.

Offen. Anders . Gut

Ich wünsche Ihnen, dass Sie beim nächsten „eigentlich“ das „Eigentliche“ dahinter erkennen – und danach handeln können. Authentisch und frei.

Mit herzlichen Grüßen aus Garbsen

Claudia Berger


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

PS: Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Wort „eigentlich“ gemacht? Ich freue mich über Ihren Kommentar.

„Eigentlich nicht oder doch?“

„Eigentlich nicht oder doch?“ 2560 1810 Kunst-Therapie-Hannover

Die Mehrdeutigkeit von „eigentlich“ im Alltag und im therapeutischen Kontext (Teil 1)

Im achtsamen Umgang mit Sprache können wir viel über unser Gegenüber und über uns selber erfahren. So horche ich zum Beispiel auf, wenn ich selber oder andere das Wort „eigentlich“ benutzen. Im therapeutischen Kontext habe ich bemerkt, dass es sehr lohnenswert sein kann, diese Aussagen einmal etwas genauer zu analysieren. Was bedeutet es, wenn wir dieses scheinbar unscheinbare Wort benutzen?

„Was bedeutet es, wenn wir dieses scheinbar unscheinbare Wort „eigentlich“ benutzen?“

Beispiele aus der Praxis

Um meine Überlegungen anschaulicher zu machen, habe ich für Sie Beispiele gesammelt, die so ähnlich auch in kunsttherapeutischen Stunden vorkommen. Wenn Sie mögen, können Sie diese beim Lesen mit Ihre eigenen Beispielen abgleichen. In der Kunsttherapie höre ich das Wort häufig während der Besprechung am Ende der Stunde:

„Eigentlich gefällt mir mein Bild jetzt ganz gut.“ „Ich wollte heute eigentlich etwas ganz anderes malen.“ „Eigentlich wollte ich heute damit fertig werden.“ „Ich weiß eigentlich gar nicht, was das sein soll.“ „Dazu wollte ich eigentlich nichts sagen.“ „Eigentlich bin ich jemand, der lieber zeichnet.“ „Ich dachte eigentlich, dass ich gar keine Portraits malen kann.“ „Eigentlich mag ich Rot gar nicht.“ „Sonst male ich eigentlich immer Bäume.“

Eigentlich nicht oder doch? Vergrößerter Ausschnitt von einer Malwand. Viele Farben und Linien. Bunt. Pinselstriche sind sichtbar.

So ganz spontan könnte man meinen, dass man das „eigentlich“ in diesen Sätzen auch weglassen könnte:

„Mir gefällt mein Bild jetzt ganz gut.“ „Ich wollte heute etwas ganz anderes malen.“ „Heute wollte ich damit fertig werden.“ „Ich weiß gar nicht, was das sein soll.“ „Dazu wollte ich nichts sagen.“ „Ich bin jemand, der lieber zeichnet.“ „Ich dachte , dass ich gar keine Portraits malen kann.“ „Ich mag Rot gar nicht.“ „Sonst male ich immer Bäume.“

Eigentlich nicht oder doch? Vergrößerter Ausschnitt von einer Malwand. Viele Farben und Linien. Bunt. Pinselstriche sind sichtbar.

Was würde sich verändern, wenn die Sätze direkt ohne das „eigentlich“ ausgesprochen würden? Das können wir jetzt einmal gemeinsam testen. Falls Sie vorher etwas über die Grammatik erfahren möchten, können Sie den Exkurs lesen. Ansonsten überspringen Sie einfach die graue Box und lesen unten weiter …

GRAMMATIK EXKURS:

„Eigentlich“ als Adverb, Adjektiv und Partikel

Und nun ein kurzer Grammatik Einschub. Das Wort „eigentlich“ kann als Adverb, Adjektiv und Partikel eingesetzt werden. Schauen wir uns das der Reihe nach an:

(1) Als Adverb: Bezieht sich auf die Wirklichkeit – das was ist und auch das was sein sollte

  • „Eigentlich wollte ich heute einkaufen gehen.“ (ursprünglich, aber schon aufgegeben)
  • „Eigentlich bin ich krank“ (tatsächlich, genau genommen)
  • „Eigentlich ist das Dunkelbraun.“ (sieht anders aus, als es scheint)

= kann ersetzt werden durch: An und für sich, ja, genau genommen, tatsächlich, ursprünglich, wirklich, im Grunde

(2) Als Adjektiv: Bezieht sich auf die Wirklichkeit – das Wirkliche, Tatsächliche

  • „Der eigentliche Grund für meinen Besuch ist …. .“
  • „Mein eigentliches Problem ist, dass ich … .“

= kann ersetzt werden durch: Echt, tatsächlich, ursprünglich, wesentlich

(3) Als Partikel: Vorwurfsvoll und verstärkend oder einfach nur so nebenbei bemerkt

  • Hast du mir eigentlich zugesehen?“ (vorwurfsvoll „Hast du mir überhaupt zugesehen – oder etwa nicht?“)
  • „Kennst du diesen Film eigentlich auch?“ (was ich auch noch so nebenbei wissen möchte)
  • „Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich habe?“ (verstärkend)

= kann ersetzt werden durch: Überhaupt, übrigens oder eine Steigerungsform

„Eigentlich“ – Gedankenspiel (zum Mitmachen)

Sie sind bereits Klientin oder Klient in meiner Praxis? Dann kennen Sie wahrscheinlich meine „Gedankenspiele“. Falls nicht, hier kommt gleich eins. Möchten Sie mitdenken und miterleben? Dann mal los:

(1) Lassen Sie folgende Sätze kurz auf sich wirken und spüren Sie der STIMMUNG nach, die zwischen den Zeilen und den Gesprächspartnern schwingen könnte:

„Hast du mir eigentlich zugehört?“ oder

„Eigentlich habe ich keine Zeit für dich.“

(2) Und nun lassen Sie folgende Sätze einmal auf sich wirken und spüren Sie der ZUSÄTZLICHEN INFORMATION nach, die zwar nicht ausgesprochen wird, aber auch transportiert wird, wenn jemand zu Ihnen sagt:

„Eigentlich könnte es dir ja gut gehen.“ oder

„Eigentlich steht dir die neue Frisur ganz gut.“

Haben Sie es bemerkt? Vielleicht haben Sie die nicht ausgesprochene Aussage weitergedacht. Meist folgt auf das „eigentlich“ ein (nicht ausgesprochener) „aber“-Satz:

  • „Eigentlich könnte es dir ja gut gehen – aber du jammerst nur rum.“
  • „Eigentlich könnte es dir ja gut gehen – aber du machst nichts draus.“
  • „Eigentlich könnte es dir ja gut gehen – aber du bist ständig auf der Suche nach mehr.“
  • „Eigentlich steht dir die neue Frisur ganz gut – aber ich finde lange Haare schöner.“
  • „Eigentlich steht dir die neue Frisur ganz gut – aber so eine Dauerwelle ist zu teuer.“
  • „Eigentlich steht dir die neue Frisur ganz gut – aber die Farbe ist total unmodern.“

Und wenn der dazugehörige „aber“-Satz nicht ausgesprochen gleich von Ihnen ausgesprochen wird, dann ergänzt der Zuhörer ihn so, wie es seiner Meinung nach zur Situation passt. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht? Und welche Konsequenzen das haben könnte? Für Sie selbst? Für den anderen? Und für die Kommunikation zwischen Ihnen beiden?

Wenn Sie das nächste Mal „eigentlich“ sagen

Beim nächsten „eigentlich“ das Sie aussprechen, denken oder hören, könnten Sie also einmal überprüfen, was die Aussage „ohne eigentlich“ wäre oder was „uneigentlich“ gemeint sein könnte. So können Sie nachspüren, welche Mehrdeutigkeit gerade im Raum steht. Oder in Ihrem Kopf.

Sobald Sie nämlich diese Mehrdeutigkeit wahrgenommen haben, können Sie sich davon etwas distanzieren und sich danach bewusst positionieren. Und wenn es ein anderer gesagt hat, dann können Sie freundlich nachfragen, statt sich selber den „aber“-Satz dazu zu denken.

„Eigentlich“ – „Wenn ich bewusst und gegenwärtig wäre, welche Position würde ich einnehmen?“

Kunst-Therapie-Hannover

„Eigentlich“ – das sind mindestens zwei Aussagen gleichzeitig

Warum nachspüren oder nachfragen? Weil in solchen Aussagen quasi zwei Personen gleichzeitig sprechen. Häufig mit gegenteiligen Ansichten. Für eine klare und authentische Position und Handlungsweise wäre es also gut, zu wissen wo man stehen will. Und was man ausdrücken möchte. Betrachten wir jetzt einmal ein paar „eigentlich“-Gedanken und die „2 Personen, die da in meinem Kopf sprechen“:

(1) Eine, die erkennt, was auf mich bezogen das Stimmigste wäre und eine die erkennt, dass die anderen etwas anderes von mir erwarten.

(2) Eine, die erkennt, was ich mir wünsche eine die erkennt, was ich stattdessen tue.

(3) Eine, die erkennt, wo ich mich gerade befinde und eine, die erkennt wo ich lieber wäre.

(4) Eine, die erkennt, was ich sage und eine, die erkennt, dass ich etwas anderes denke.

(5) und, und, und …

Erkennen Sie das auch? Diese Sätze verbinden Innenwelt und Außenwelt und zeigen uns, dass wir uns gerade eher nach dem Außen richten, statt authentisch zu sein. Oder wir richten uns nach dem, was die Außenwelt erwartet oder früher einmal von uns wollte (z.B. „Richte dich nach deinen jüngeren Geschwistern“ „Man sollte nicht mit Schwarz malen“ „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“). Also weißt es uns auf unsere Prägungen und Muster.

„Ich will was ganz anderes“ – Kampf gegen die Realität

Und weiter mit der Selbsterkenntnis: Diese „eigentlich“-Aussagen verdeutlichen uns manchmal auf wunderbare Weise unseren (häufig unbewussten) Kampf gegen die Realität. In diesen Fällen können sie uns aufzeigen, dass wir die Realität gerade nicht annehmen möchten, sondern etwas am liebsten anders hätten, als es ist. Und statt sich nach dem zu richten, was wir tatsächlich wollen, sprechen wir dann häufig in doppeldeutigen Aussagen:

„Eigentlich mag ich bei dem Wetter nicht raus gehen“ = „Ich mag rausgehen und ich mag nicht rausgehen (weil das Wetter anders ist, als ich es möchte).“

Eigentlich sollte sie sich anders benehmen. = „Ich möchte, dass sie sich so verhält und sie verhält sich nicht so (weil sie anders ist, als ich es möchte).“

Das Wetter und die andere Person sind so wie sie sind. (OK, ich verstehe, dass diese Aussage manche Menschen verärgert. Allerdings: Es ist die Realität, denn sie sind ja so.)

In mir selber erzeuge ich Stress, wenn ich gegen das was ist (= Realität) ankämpfe. Und zwar jedes Mal, wenn ich etwas anders haben möchte als es nun mal ist. Einfacher wäre es, die Realität als solche anzunehmen und trotzdem handlungsfähig zu bleiben – damit Sie mich nicht falsch verstehen: Das bedeutet nicht, dass Sie klein beigeben sollten! Siehe Blog Beitrag “Wenn sie sich doch nur ändern würde!”. (Achtung: Das gilt für Situationen, in denen Sie in Sicherheit sind.)

„Eigentlich“ verdeutlichen uns manchmal auf wunderbare Weise unseren unbewussten Kampf gegen die Realität.

Kunst-Therapie-Hannover

Was wollen Sie wirklich?

Und da wir häufig unbewusst und automatisch gegen die Realität kämpfen, kann so ein Wort wie „eigentlich“ sehr hilfreich sein. Irgendwie ist es wie ein Signal – ein Wecker, eine Sirene, eine Flagge:

Achtung – halte mal einen Moment inne und überprüfe, was du wirklich willst.“

Erkennen wir unseren Kampf gegen die Realität, dann können wir uns mit Achtsamkeitsübungen und Entspannungsübungen helfen. Diese Übungen helfen uns gelassener zu werden, um dann in Ruhe zu entscheiden, wie wir handeln möchten. Wie ich eigentlich handeln möchte ist nämlich genau so, wie ich tatsächlich handeln möchte.

Die Situation kann dabei so bleiben wie sie ist – ich kämpfe nicht gegen sie, sondern bewege mich in ihr und verfolge mein Ziel. Wenn ich mir einen anderen Plan zurecht gedacht hatte – OK – dann ändere ich ihn entsprechend. Die Energie, die ich fürs ärgern bräuchte, die stecke ich lieber in die Planänderung / Plananpassung.

=> Diese Erkenntnis ist so wichtig, da der Kampf gegen die Realität häufig ein unbewusster Energiefresser ist.

„Eigentlich erschöpft, aber es muss ja weitergehen?“

Sind Sie erschöpft? Dann hören Sie sich einmal beim Reden und Denken zu und achten Sie auf Ihre ganz persönlichen „eigentlich“ Aussagen und begeben Sie sich auf die Suche nach dem, was Sie im Grunde schon jetzt über sich wissen:

„Was ich eigentlich wollte … .“

Und was ich Ihnen mit diesem Beitrag vermitteln möchte? Wie spannend der achtsame Umgang mit unserer Sprache sein kann. Und wie hilfreich es für die Selbsterkenntnis sein kann – egal, ob Sie Therapeutin oder Klientin sind.

Offen. Anders . Gut

Ich wünsche Ihnen, dass Sie hinter dem nächsten „eigentlich“ das „Eigentliche“, nämlich „das, was jetzt gerade da ist“ erkennen – und etwas friedlicher leben können. Gelassen und frei.

Mit herzlichen Grüßen aus Garbsen

Claudia Berger


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

PS: Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Wort „eigentlich“ gemacht? Ich freue mich über Ihren Kommentar.

„Wenn sie sich doch nur ändern würde!“

„Wenn sie sich doch nur ändern würde!“ 2560 1810 Kunst-Therapie-Hannover

Wünschen Sie sich vielleicht auch manchmal, dass sich jemand in Ihrem Umfeld ändern sollte? Immer wieder kommen Menschen in meine Praxis, die leiden „weil“ jemand etwas gesagt oder getan hat – oder eben nicht gesagt oder getan hat. Konkreter:

  • Die Freundin kümmert sich zu wenig um ihn (= sollte sich mehr kümmern) oder hat ihn verlassen (= sollte bleiben)
  • Der Partner hängt ständig am PC (= sollte was anderes machen)
  • Die Kollegin spielt sich bei jeder Dienstbesprechung in den Vordergrund (= sollte das lassen)
  • Die Kinder räumen ihr Zimmer nicht auf (= sollten aufräumen)
  • Der Nachbar mäht seinen Rasen in der Mittagspause (= sollte zu einer anderen Zeit mähen)
  • … und so weiter …

Sie ändert sich nicht – „Das ist ungerecht und ich kann nichts dagegen tun.“

Da Freundin, Partner, Kollegin, Kinder und Nachbar ihr Verhalten nicht ändern, es aber unserer Meinung nach sollten, entsteht Leid: Ärger, Frust, Verzweiflung, Traurigkeit und ähliche belastende Gefühle. Und auch wenn der Ärger vielleicht nur gering ist, die Harmonie ist erst mal gestört und auch der bereits geplante Tagesablauf ist in irgend einer Weise negativ beeinträchtigt. Häufen sich solche Situationen, kann Stress entstehen. Und Enttäuschungen.

Sucht man im Gespräch mit Freunden nach Lösungen, dann dreht man sich schnell im Kreis, weil es scheinbar keine Lösung geben kann – der andere will sich nicht ändern, sieht seine Fehler nicht ein, ist so wie er ist. Die Freunde sehen das genauso. Und so rutschen solche Gespräche auch schnell ins Negative. Alles was belastet kommt auf den Tisch und die Stimmung sinkt. Lösungen sind dann meist nicht in Sicht.

Kennen Sie das auch?

Kennen Sie ähnliche Situationen und das dazugehörige Gefühl? Dann haben Sie sicher auch schon erlebt, dass gerade Gedanken wie „nichts daran ändern können“, „sich ausgeliefert fühlen“, „im Nachteil sein“ oder „das ist ungerecht“ besonders unangenehm sind. Sie sind enttäuscht. Solche Gedanken lösen belastende Gefühle aus. Machen Bauchschmerzen. Nehmen einem die Luft. Verursachen schlaflose Nächte.

Jetzt fragen Sie sich vielleicht, wie Beratung oder Coaching in so einem Fall helfen könnte, denn die Verursacher (Nachbar, Kinder, Kollege) kommen ja nicht in die Praxis, sondern Sie?

Ist der andere der „Grund“ oder „Auslöser“ für meine Gefühle und muss ich ihn wirklich ändern, um mich besser zu fühlen?

Falls Sie im ersten Absatz über das „weil“ in Anführungszeichen gestolpert sind – hier die Auflösung: Immer wieder kommen Menschen in meine Praxis die leiden, weil sie denken andere Menschen seien der Grund für ihr Leid. Dieser Zusammenhang gilt allerdings nur für eine echte, also reale Bedrohung (und dann wäre meine Praxis in der Tat nicht der richtige Ort, um das zu lösen).

Schauen wir in der Beratung genauer hin und analysieren eine ganz konkrete Situation, dann fällt meist recht schnell auf: Andere Menschen sind der AUSLÖSER für Gedanken und Gefühle. In den oben genannten Beispielen, löst zum Beispiel das Verhalten der anderen den Gedanken in einem aus, dass „etwas anders sein sollte als es ist“ oder „jemand anders sein sollte als er ist“ . Und analysieren wir weiter, so finden sich darunterliegende Gedankenmuster, die mehr mit unserer Biografie (Prägung) zu tun haben, als mit der aktuellen Situation. Und eher nichts mit der anderen Person.

Jenachdem, mit welchem Inhalt sich diese Gedankenmuster beschäftigen, fühlen wir uns „gut“ oder „schlecht“.

Andere Menschen lösen durch ihr Verhalten bestimmte Gedanken in mir aus. Ich reagiere in einem gelernten Muster.

Was ist denn genau der Unterschied zwischen „Grund“ und „Auslöser“?

Zuerst scheint es vielleicht nach Wortglauberei aus, es gibt jedoch einen entscheidenden Unterschied. Sobald Sie diesen erkennen wird ein Perspektivwechsel leichter und Sie werden wieder handlungsfähig. Der andere ist der Auslöser für meine Gedanken – aber das ist nicht der Grund, weshalb ich mich schlecht fühle! Der GRUND sind meine eigenen, meist automatischen, Gedankenmuster (Bewertungen / Interpretationen).

Da diese individuellen Gedankenmuster meist seit der frühen Kindheit in uns ablaufen, sind sie eingefahren und fest. Man kann auch sagen, dass sie automatisch ablaufen.

So fest, dass wir sie gar nicht mehr bemerken oder gar hinterfragen – wie in Jorge Bucays Geschichte vom angeketteten Elefanten. Wie der kleine Elefant gelernt hat, dass er den Pflock nicht herausziehen kann, so haben wir gelernt, wie wir uns in bestimmten Situationen zu verhalten haben.

Wie der kleine Elefant am Pflock.

Diese Verhaltensmuster sind besonders stark ausgeprägt, wenn wir mit den Eltern und Geschwistern interagieren oder mit langjährigen Freunden und Partnern. Aber auch im Kontakt mit Kollegen können sie deutlich werden.

Solange Sie glauben, dass es die anderen sind, die Sie verärgern oder Sie gestresst fühlen lassen, solange fühlen Sie sich diesen Menschen ausgeliefert. Vielleicht versuchen Sie mit aller Kraft, die anderen zu überzeugen sich zu ändern. Und sind schon ganz erschöpft?

Die Lösung: Ich ändere meine Bewertungen

Die Lösung aus diesem Dilemma ist einfach und herausfordernd zugleich. Sie können es gleich einmal ausprobieren: Versuchen Sie für einen Moment zu akzeptieren, dass Sie sich „Ihre Gefühle selber machen“. Also dass Ihre eigenen Bewertungen und Interpretationen Ihre Gefühle bestimmen. Negative Gedanken lösen belastende Gefühle aus. Positive Gedanken lösen angenehme Gefühle aus.

Andere Menschen lösen durch ihr Verhalten automatische Reaktionen (Gedankenmuster) in mir aus. Das sind Prägungen aus der Vergangenheit.

Diese automatischen Gedanken sind nur ein Vorschlag – ich muss sie nicht als gesetzt annehmen, sondern kann auch etwas anderes denken.

Neue Sicht: Sie sind wieder handlungsfähig!

Haben Sie es bemerkt? Mit dieser Sichtweise dreht sich das Blatt und Sie kommen aus der Position des Handlungsunfähigen heraus. Sie selber können nämlich entscheiden, ob Sie Ihre Gedanken glauben wollen oder nicht. Sie können Ihre Bewertungen oder Interpretationen ändern. Der „Trick“ ist also, den Fokus von der anderen Person zurück auf sich selbst zu legen.

Ich kann meine Interpretationen und Bewertungen beeinflussen.

Das hört sich leichter an als es ist – stimmt. Manchmal benötigt man dabei Hilfe von einer neutralen Person. Zum Beispiel von jemanden, der Ihnen zeigt, wie Sie erst die belastenden Emotionen loslassen können, um danach die Situationen rational zu analysieren. In meiner Praxis biete ich Ihnen genau diese Vorgehensweise an. Anhand von ganz konkreten Beispielen, bewährten Lösungsprozessen und metalen Übungen. Umdenken will gelernt und geübt sein. Und einen entspannten Geist.

Ich kann meine Gefühle regulieren.

Klienten und Patienten, die durch diesen Prozess gegangen sind, können danach sagen: „Ich brauche die andere Person nicht ändern.“ Sie können den Menschen und die Situationen so annehmen, wie sie ist. Und dann entsprechend handeln! Frei und sicher – ohne Schmerz.

Und das wünsche ich Ihnen auch.

Herzliche Grüße aus Garbsen

Claudia Berger


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

Kindheitsmuster prägen unser Verhalten – Die Geschichte vom angeketteten Elefanten

Kindheitsmuster prägen unser Verhalten – Die Geschichte vom angeketteten Elefanten 3508 2480 Kunst-Therapie-Hannover

Wie uns früh erlernte Verhaltensmuster beeinflussen

Jorge Bucay wurde 1949 in Buenos Aires (Argentinien) geboren und ist ein angesehener Psychotherapeut und Autor. Sein Buch „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten (Bucay 2015). Der Psychoanalytiker Jorge beantwortet die Fragen seines Klienten Demian mit Geschichten, Märchen und Gleichnisse. Auf diese Weise hilft er ihm, seine Ängste und Probleme besser zu verstehen.

Die Geschichte vom angeketteten Elefanten

Gleich in der ersten Geschichte erzählt Jorge eine Geschichte über seine Kindheit. Er beschreibt, dass er als kleiner Junge den Zirkus liebte. Besonders der Zirkuselefant faszinierte ihn. Allerdings hat ihn damals auch eine Sache irritiert: Der Elefant demonstrierte während der Zirkusvorstellung seine Kraft und Stärke. Zwischen den Vorstellungen war er jedoch an einem kleinen Holzpflock angebunden.

Zwischen den Zirkusvorstellungen war der Elefant an einem kleinen Holzpflock angebunden

Ein winziges Stück Holz hielt den großen, starken Elefanten davon ab sich zu befreien. Der kleine Jorge wunderte sich darüber und fragte die Erwachsenen, wie das sein könne. Die Antworten, die er von Lehrern, seinem Vater oder seinem Onkel bekam, konnten den kleinen Jungen nicht überzeugen. Erst als Erwachsener erhielt er eine schlüssige Antwort:

Der Zirkuselefant flieht nicht, weil er schon seit frühester Kindheit an einen solchen Pflock gekettet ist.

(Bucay 2015, S. 9)

Wenn Muster aus der Kindheit nicht hinterfragt werden, kann Leid entstehen

Jetzt hatte er eine stimmige Erklärung gefunden! Jorge stellte sich vor, wie der neugeborene Elefant angebunden war und vergeblich versuchte sich zu befreien. Der kleine Pflock war stärker als er. Irgendwann hatte der winzige Elefant gelernt, dass er sich nicht befreien kann. Er lernte, dass es besser für ihn war, ruhig zu bleiben. Nichts zu tun. Er fügte sich in sein Schicksal.

Und dabei blieb er, auch als ausgewachsener Elefant. Einmal geprägt, hatte er seine Gedanken über den Pflock nie mehr hinterfragt.

Allzu tief hat sich die Erinnerung daran, wie ohnmächtig er sich kurz nach seiner Geburt gefühlt hat, in sein Gedächtnis eingebrannt. Und das Schlimmste dabei ist, dass er diese Erinnerung nie wieder ernsthaft hinterfragt hat. Nie wieder hat er versucht, seine Kraft auf die Probe zu stellen.“

(Bucay 2015, S. 9f)

Raus aus alten Kindheitsmustern

Was können Sie aus dieser Geschichte in Ihren Alltag übertragen? Gedanken und Verhaltensweisen aus der Kindheit können auch Auslöser für Leid und Belastungen im Erwachsenenalter sein. Ein typisches Beispiel dafür sind Ängste. Lesen Sie einmal die Liste der Gedanken im Blog-Artikel „Angstauslösende Gedanken“. Sie können leicht erkennen, dass solche Sätze häufig an Kinder weitergeben werden. Meist von engen Bezugspersonen. Also Eltern, Geschwister, Lehrer, Trainer oder Freunde/Partner. „Pass auf!“, „Das ist zu gefährlich.“, „Das ist nichts für Mädchen.“ „Das kannst du nicht.“, „Dafür bist du zu klein.“ „Schäm dich!“ „Lass das.“ Und so weiter.

Gehen wir einmal davon aus, dass ich eine meiner Ketten erkannt habe. Ich höre in meinem Kopf zum Beispiel einen Satz wie „Das schaffe ich nicht“. Jetzt bemerke ich aber, dass das nur ein Gedanke – eine Bewertung ist. Zusätzlich erkenne ich, dass mich dieser Satz schon lange begleitet. Doch jedes Mal, wenn ich diesen Gedanke glaube, spüre ich auch einen Schmerz im Bauch. Dieser Schmerz ist wie eine Bestätigung, dass ich es wirklich nicht schaffen kann. Was also tun? Die Frage ist hier: „Wie finde ich als Erwachsene heraus, ob ich etwas tatsächlich kann oder nicht?“

Ich probiere es aus!

Welche Kette liegt um Ihrem Bein?

Prägende Sätze aus der Kindheit, eingefahrene Verhaltensmuster oder Widerstände können mit therapeutischen Methoden in Psychotherapie und Beratung analysiert und aufgelöst werden.

Dafür ist eine schrittweise Herangehensweise und kompetente Begleitung wichtig:

_ Der Gedanke aus der Kindheit kann bewusst wahrgenommen werden,

_ begleitende belastende Gefühle werden gemindert,

_ die eigenen Bewertungen werden auf ihre Gültigkeit für das Leben als Erwachsener hinterfragt und

_ können neu formuliert werden.

Eine neue Bewertung für Ihr Leben als Erwachsener – ohne belastende Gedanken und ohne Schmerz. Frei und sicher. Und dann:

Probieren Sie es aus.

Der erwachsene Elefant – frei und sicher

Herzliche Grüße aus Garbsen,

Claudia Berger

Quellenangabe:

Bucay J. (2015) Komm, ich erzähl dir eine Geschichte. S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

Angstauslösende Gedanken

Angstauslösende Gedanken 3508 2480 Kunst-Therapie-Hannover

Gedanken lösen Gefühle aus: Diese Gedanken machen Angst

Die Gedanken, die ein Angstgefühl auslösen, sind wie gesagt sehr vielfältig (Artikel „Angst und Panik„). Ich habe Ihnen weiter unten ein paar Beispiele aus der Praxis zusammengestellt. Vielleicht entdecken Sie einige Ihrer Gedanken wieder. Möglicherweise haben Sie nicht genau diese Gedanken, sondern ähnliche.

Das macht nichts, denn es gibt ein paar Faktoren, die hinter all diesen Gedanken stehen, sehr wahrscheinlich auch hinter Ihren. Interessanterweise kann man all diese Gedanken in eine einfache Kategorie mit zwei Punkten einteilen. Angstauslösende Gedanken sind Bewertungen oder Interpretationen, die

_ sich mit einem Thema beschäftigen, dass in der Zukunft (im Ungewissen) liegt und

_ sich mit einer Bedrohung, Gefahr oder einem Mangel beschäftigen.

Selbsttest

Sie wollen das überprüfen? Dann probieren Sie es gleich mal aus und schreiben sich Ihre persönlichen angstauslösenden Gedanken auf. Danach analysieren Sie: Beschäftigt sich das Thema mit der Zukunft? Beschäftigt sich das Thema mit Bedrohung, Gefahr oder einem Mangel?

Welche Ängste gibt es, welche Gedanken stehen dahinter?

Angsterzeugende Gedanken fokussieren sich also auf etwas Bedrohliches, das mir passieren könnte. Eine mögliche Gefahr, die mir bevorstehen könnte, aber noch ungewiss ist. Meine Gedanken schweifen in die Zukunft und malen sich aus, was mir alles Schreckliches passieren könnte. Vor meinem inneren Auge entstehen Bilder, die mich jetzt schon erleben lassen, was ich in der Zukunft befürchte. Da das Gehirn nicht zwischen Realität und inneren Bildern unterscheidet, erlebe ich die Situation in diesem Moment so, als wäre sie real. Ich fühle Angst.

Umso lebhafter ich mir die Gefahr vorstelle, die auf mich zukommen könnte, umso intensiver wird mein erlebtes Gefühl der Angst.

Als Antwort auf die inneren Bilder und Gedanken wird nämlich das Gefühl der Angst ausgelöst. Und das passiert, obwohl ich währenddessen in Sicherheit bin und das, was ich befürchte noch gar nicht aufgetreten ist! Typische Themen die Angst auslösen sind Ausgrenzung, Einsamkeit, Verlust, Mangel, Kritik, Scham, Versagen, Kontrollverlust, Krankheit, Alter und Tod. Sie werden bemerken, dass die Themen auch ineinander übergreifen. Sehen wir uns diese Gedanken einmal genauer an, Beispiele sind:

AUSGEGRENZUNG

Die neuen Kollegen könnten mich nicht gut im Team aufnehmen. Ich könnte wieder gemobbt werden. Ich könnte nicht zur Gruppe dazugehören. Ich könnte nicht in den Verein passen. Ich bin anders als die anderen. Ich könnte wieder ausgeschlossen werden. Ich bin das schwarze Schaf der Familie. Wenn ich meine Gefühle zeige, denken die anderen ich sei schwach. Ich darf meine Meinung nicht sagen, denn die anderen würden mich nicht verstehen. Ich habe Bedenken mich vor anderen zu zeigen.  Für andere sichtbar sein ist bedrohlich. Im Mittelpunkt zu stehen bringe ich in Verbindung mit Kritik oder Fehler machen. Ich könnte ausgelacht werden. Ich werde mich blamieren. Ich werde rot. Ich fühle mich hilflos. Ich fühle mich oft ausgeliefert.

EINSAMKEIT

Ich habe Angst alleine zu sein. Ich habe Angst verlassen zu werden. Ich fühle mich oft einsam. Ich ertrage es nicht, meinen Partner zu verlieren oder betrogen zu werden. Ich halte es nicht aus, auf mich allein gestellt zu sein. Ich brauche immer eine Stütze neben mir. Ich kann nicht alleine einschlafen. Ich bin schwach. Ich brauche immer jemanden, der mir hilft. Ich weiß nichts mit mir anzufangen. Ich brauche Ablenkung von meinen Gedanken. Wenn ich alleine bin, wird es mir schlecht gehen. Ich bin dem Leben alleine nicht gewachsen. Ich komme alleine nicht klar. Ich brauche Liebesbeweise, um sicher zu gehen, dass ich nicht verlassen werde. Ich verzichte, damit ich nicht verlassen werde. Wenn er mich verlässt, bringe ich mich um. Ohne meine Kinder bin ich nichts mehr wert. Wenn mein Kind auszieht, ist mein Leben leer. Ich bin den Gefahren des Lebens hilflos ausgeliefert.

VERLUST / MANGEL

Ich habe Angst meine Freunde zu verlieren. Ich darf nicht den Kontakt zu meiner Familie verlieren. Ich muss Gegenstände, Geld oder Vermögen zusammenhalten. Ich darf nichts wegwerfen. Ich muss Erinnerungen sorgfältig aufbewahren. Ich bekomme nie genug. Meine Geschwister werden immer bevorzugt. Ich muss zurückzustehen und werde übergangen. Ich ertrage es nicht, nicht zu bekommen, was andere haben. Ich habe neidvolle Gedanken über andere. Ich gönne es ihr nicht. Ich möchte sein wie sie. Ich bin unfähig. Ich bin nichts wert. Ich muss mich anstrengen/anpassen, damit mich andere mögen. Er ist meine große Liebe, die darf ich nicht verlieren. Ich muss attraktiv bleiben, damit sie mich nicht verlässt. Ich habe Angst vor Konkurrenz. Ich muss lieb sein und sollte besser nicht „Nein“ sagen.

KRITIK

Ich habe Angst vor Zurückweisung. Ich habe Angst vor Kritik. Es wirft mich in ein großes Loch, wenn ich kein Lob und Wertschätzung von außen bekommen. Ich brauche Harmonie. Der Gedanke nicht geliebt oder gemocht zu werden ist unerträglich. Ich tue alles, um von anderen gemocht zu werden. Ich brauche die wohlwollende Aufmerksamkeit von anderen. Kritik bedeutet, dass ich abgelehnt werden könnte. Wenn mein Chef mich um ein Gespräch bittet, überlege ich gleich, ob ich etwas falsch gemacht habe. Ich gehe nicht gerne ans Telefon, weil es schlechte Nachrichten sein könnten. Ich muss mich anpassen, um nicht negativ aufzufallen. Ich bin diejenige, die für Harmonie sorgt. Ich bin immer für andere da und habe ein offenes Ohr. Ich helfe lieber anderen als mir selbst. Ich übernehme lieber keine Verantwortung, sonst bin ich schuld, wenn es schief geht. Ich übernehme nicht die Teamleitung, weil man über mich lästern könnte, wenn ich es nicht gut genug mache. Ich bemühe mich sehr, um nicht zur Rechenschaft gezogen zu werden. Die anderen können das sowieso besser, also lasse ich sie es machen.

SCHAM

Ich könnte ausgelacht zu werden. Ich habe Angst davor in Situationen zu kommen, für die ich mich schämen muss. Ich habe große Angst, bloßgestellt zu werden. Ich bin total ungeschickt. Sowas passiert immer nur mir. Was ich sage könnte peinlich sein. Jetzt bloß kein Missgeschick! Ich überlege häufig, was die anderen über mich denken könnten. Immer falle ich unangenehm auf. Ich kann nicht mitreden. Mir darf es nicht gut gehen, sonst könnten die anderen denken, dass ich egoistisch bin. Ich muss meine Bedürfnisse zurückstecken, um nicht aufzufallen. Stolz kenne ich nicht. Wer stolz ist, ist eingebildet. Ich lasse anderen lieber den Vortritt. Ich bin hässlich. Ich bin nicht liebenswert. Lob kann ich nicht annehmen. Ich stehe nicht gerne im Mittelpunkt. Ich bin lieber zu Hause, als unter vielen Menschen.

VERSAGEN

Ich mache mir häufig Sorgen zu versagen oder zu scheitern. Ich darf keine Fehler machen. Fehler machen ist schlimm. Durch die Prüfung fallen ist katastrophal. Bestehen reicht nicht, ich muss alles richtig haben. Wenn ich einen Fehler mache, dann bemerken die anderen, dass ich gar nicht so gut bin, wie ich tue. Eine negative Kritik zu bekommen bedeutet, dass ich nicht mehr so gemocht werde. Wenn ich etwas Falsch mache, habe ich ein unbestimmtes Gefühl im Bauch, so als könnte ich jetzt eine Strafe bekommen. Ich hasse es durch Fehler aufzufallen, darum bemühe ich mich perfekt zu sein. Wenn ich es nicht perfekt hinkriege, dann lasse ich es lieber. Entscheidungen fallen mir schwer, alles muss erst gut durchdacht sein. Über Fehler denke ich nächtelang nach. Ich könnte unangenehm auffallen. Die anderen werden mich für unfähig halten. Es wird herauskommen, dass ich nicht gut genug bin.

KONTROLLVERLUST

Ich muss immer den Überblick behalten. Ich habe zu viel Chaos im meinem Leben. Ich fange vieles an und dann kann ich nichts zum Abschluss bringen. Es fällt mir schwer Kontrolle an Ärzte, Therapeuten, Piloten, Zugführer oder Mitmenschen abzugeben. Ich habe Angst vor Veränderung. Am besten soll alles so bleiben wie immer. Etwas Neues anfangen fällt mir total schwer. Ich darf ihm nicht vertrauen. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Ich mach das lieber selber, dann weiß ich, dass es richtig gemacht wird. Ich muss immer wissen, was auf mich zukommt. Wenn ich die Kontrolle habe, kann ich nicht enttäuscht werden. Ich habe Angst vor der Zukunft. Die Zukunft ist ungewiss, damit kann ich nicht umgehen. Es ist schrecklich, nicht zu wissen, was mich morgen erwartet. Ich weiß nicht, ob ich mit der Situation umgehen könnte. Ich werde Angst bekommen. Ich werde keine Luft bekommen. Eine Panikattacke wird mich überfallen. Das wird schief gehen, egal was ich mache. In Prüfungen bekomme ich immer ein Blackout, dagegen kann ich nichts tun.

KRANKHEIT

Sobald etwas in meinem Körper anders ist als normal, befürchte ich, eine schlimme Krankheit zu haben. Ich habe Angst die Krankheiten meiner Eltern geerbt zu haben. Jetzt habe ich Angst nicht mehr gesund zu werden. Mit dieser chronischen Erkrankung werde ich nicht gut leben können. Ich habe Angst vor Schmerzen. Ich könnte Schmerzen erleiden oder ich könnte einen Unfall haben. Ich könnte eine unheilbare Krankheit haben. Hoffentlich werde ich nicht krank.

ALTER und TOD

Gedanken an den Tod machen mir große Angst. Ich darf gar nicht daran denken, dass das Leben vergänglich ist. Gedanken an den Tod schiebe ich lieber beiseite, daran kann ich nicht denken. Mein Körper ist/wird unansehnlich. Wenn ich alt bin, verliere ich meine Unabhängigkeit. Wenn ich Demenz habe, vergesse ich mich selbst, das ist unerträglich. Alte Menschen sind schwach und gebrechlich. Sterben ist ein schrecklicher Prozess. Wenn ich tot bin, habe ich keine Kontrolle darüber, wie es weiter geht. Wenn ich daran denke, nicht mehr da zu sein, bekomme ich Panik.

Angstgedanken umwandeln – Zurück in die Gegenwart

Sie konnten weiter oben nachlesen, dass alle angstauslösende Gedanken Bewertungen sind, die sich in 2 Punkten kategorisieren lassen:

ZUKUNFT. Das Thema der Gedanken liegt in der Zukunft. Ich beschäftige mich mit ungewisse Situationen, die auf mich zukommen könnten.

GEFAHR. Die Bewertungen gehen in Richtung „Gefahr, Bedrohung, Mangel“.

Wie könnte mir dieses Wissen nun helfen meine Angst zu mindern? Da es angstmachende Gedanken sind, sind also meine Gedanken der Ansatzpunkt für Veränderung. Denn ich bin ja in diesem Moment nicht wirklich in Gefahr – also keine Umweltkatastrophe, kein Säbelzahntiger, kein entgegenkommender Laster. Die Umkehrung der beiden Punkte „Zukunft“ und „Gefahr“ bringt die Veränderung meiner Gefühle:

GEGENWART. Ich bemerke, dass meine Gedanken in der Zukunft verweilen. Da ich die Zukunft nicht beeinflussen kann und somit handlungsunfähig bin, übe ich mich darin, meine Gedanken zurück in die Gegenwart zu holen. In der Gegenwart bin ich handlungsfähig und ich bemerke, dass ich tatsächlich in Sicherheit bin. Dabei unterstützen mich Achtsamkeitsübungen.

SICHERHEIT. Ich hinterfrage die Eintrittswahrscheinlichkeit der befürchteten „Bedrohung, Gefahr, Mangel“. Dadurch bemerke ich, dass ich Gedankenfehler mache, mich also zum Beispiel nur auf das Negative fokussiert habe, eine emotionale Beweisführung glaube oder andere nicht hilfreiche Gedanken glaube. Stattdessen fokussiere ich mich nun auf positive Gedanken. Ich weiß, dass mir positive Gedanken helfen, klar, sachlich und kreativ zu denken. Positive Gedanken lösen auch angenehme Gefühle aus. Dabei unterstützen mich zum Beispiel die Übung „Wohlfühlanker“ und „Sicherer Ort“.

Selbsttest

Probieren Sie es gleich selber aus. Nehmen Sie sich die Gedanken vor, die Sie eben aufgeschrieben haben und ändern Sie die Formulierungen so, dass Sie sich auf die Gegenwart und Sicherheit beziehen. Wichtig: Nicht schön reden! Nehmen Sie sich ausreichend Zeit die Formulierung zu finden, die Sie auch glauben können.

Ist das eine Herausforderung? So ging es mir auch, als ich diese Übung zum ersten Mal gemacht habe. Diese Umbewertungen sind gar nicht so leicht zu finden. Falls Sie Unterstützung brauchen, können Sie gerne einen Termin mit mir vereinbaren ( Kontaktformular ). Ein sicher Rahmen, begleitende Entspannungsübungen und ein gut strukturiertes Gespräch können einen Perspektivwechsel erleichtern.

Die Ausrichtung auf Gegenwart und Sicherheit kann auch auch die X-Prozess Grundtechnik unterstützen: Das belastende Gefühl der Angst wird erst bewusst wahrgenommen, dann losgelassen und positive Imaginationen und positive Gefühle werden aufgebaut. Das Angstgefühl kann so in ein neutrales oder positives Gefühl umgewandelt werden. Im Anschluss kann die vorher angstbesetzte Situation neu – hilfreich – bewertet werden.

Merkhilfe – zum Beispiel fürs Handy oder Ihre Pinterest-Pinnwand

Weitere Informationen zum Thema Angst und Panik können Sie hier lesen: Angst und Panik.

Ihr Anliegen in Beratung oder Psychotherapie: Angst und Panik bearbeiten

Diese Themen und weiteres Fachwissen besprechen wir auch gemeinsam in den Sitzungen, wenn Sie mit dem Anliegen „Angst bearbeiten“ zu mir kommen.

Mir ist besonders wichtig, dass sich die Umbewertung nicht nur auf die kognitive Ebene (Verstand) beschränkt. Ich achte darauf, dass sich auch das körperliche Gefühl ändern kann. Denn viele Klienten „wissen“ bereits, dass sie sich nicht wirklich in einer bedrohlichen Situation befinden. Sie „fühlen“ sich aber so. Kognitive Verhaltenstherapie beschränkt sich nicht auf den „Verstand“, sondern kann Ihnen auch helfen, belastende Gefühle umzuwandeln.

Ich selber bin die Quelle meiner Gedanken und daher kann ich auch die Kontrolle über sie erlernen. Da meine Gedanken (bzw. Bewertungen) die Auslöser für meine Gefühle sind, kann ich so auch meine Gefühle regulieren.

So kann zum Beispiel auch die Angst vor dem Bahnfahren überwunden werden. Wie in der Einleitung von „Angst und Panik“ beschrieben, verspreche ich Ihnen nicht, dass Ihre Angst „weggemacht“ werden kann. Aber ich versichere Ihnen, dass es Möglichkeiten gibt, angstauslösenden Gedanken und somit auch die Angst zu regulieren. Dazu braucht es etwas Geduld und den Willen an sich zu arbeiten. Es lohnt sich!

Herzliche Grüße aus Garbsen

Claudia Berger


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

Die Mauseloch-Übung

Die Mauseloch-Übung 7016 4960 Kunst-Therapie-Hannover

Gedanken stoppen mit der Mauseloch-Übung

Sie haben zu viele Gedanken im Kopf und sind daher unkonzentriert, können schlecht einschlafen oder verzetteln sich? Mit einer einfachen Übung können Sie Ruhe im Kopf erzeugen.

In seinem Buch „Jetzt! Die Kraft der Gegenwart“ beschreibt Eckhart Tolle eine kurze, einfach Übung, die den Gedankenstrom unterbrechen kann (Tolle, 2003, S. 105): Die Mauseloch-Übung. Sie schließen die Augen und lauern wie eine Katze vor dem Mauseloch auf Ihren nächsten Gedanken. Was passiert? Genau: Nichts – alles ist ruhig! Denn meist muss man eine ganze Weile warten, bis der nächste Gedanke auftaucht.

Die genaue Anleitung habe ich für Sie in einem Dokument zum kostenlosen Download zusammengestellt: Mauseloch-Übung

Genießen Sie diese kurze Stille im Kopf. In diesem Augenblick, sind Sie gegenwärtig und frei von Gedanken und Zeit. Sie sind ruhig, aber sehr wach.

Falls die Übung nicht sofort wirkt

Haben Sie Geduld. Wenn die Ruhe nicht sofort spürbar ist oder wenn Sie sich nicht sofort auf diese Übung konzentrieren können, dann bleiben Sie dran und üben.

Zur Unterstützung: Sie können vor und nach der Mauseloch-Übung die Mini-Entspannung einbauen. Dazu einfach die Augen schließen und dreimal langsam und tief ein- und ausatmen. Bei Einatmen zählen Sie in Gedanken „eins – zwei – drei“ und beim Ausatmen denken Sie das Wort „loslassen“.

Gedankenstopp im Alltag

Um den Zustand der Gegenwärtigkeit und Ruhe auch im täglichen Leben zu erreichen ist es hilfreich, diese Mauseloch-Übung regelmäßig durchzuführen, sich immer wieder kurz auf seinen Atem zu konzentrieren und die Gedanken regelmäßig auf die Gegenwart zu lenken.

Machen Sie sich bewusst, dass Sie die Kontrolle über Ihre Gedanken haben: „Ich habe Gedanken, ich bin aber nicht meine Gedanken.“ und „Gedanken sind nur Gedanken und nicht die Realität.“

Merkhilfe – zum Beispiel fürs Handy oder Ihre Pinterest-Pinnwand

Nach der Übung

Nach der Übung kommen die Gedanken zurück, das ist ganz normal. Eckhart Tolle sagt dazu: „In dem Augenblick, in dem deine bewusste Aufmerksamkeit unter eine bestimmte Ebene absinkt, kommen die Gedanken wieder. Der mentale Lärm kehrt zurück, die Stille ist verloren. Du bist wieder in der Zeit.“ (Tolle, 2007, S. 106).

Es ist also hilfreich, die kurze Unterbrechung im Gedankenstrom zu nutzen, um das vorangegangene Verhalten zu verändern: Jetzt belastende Gedanken loslassen, an angenehme Situationen denken und ruhig zu atmen.

Und dann einfach immer mal wiederholen!

Mit entspannten Grüßen aus Garbsen

Claudia Berger

Quellenangabe:

Tolle, E. (2007) Jetzt! Die Kraft der Gegenwart. J. Kamphausen Verlag & Distribution GmbH Bielefeld, 7. Auflage


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

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WerWolf-Übung – eine Distanzierungstechnik

WerWolf-Übung – eine Distanzierungstechnik 7033 4960 Kunst-Therapie-Hannover

Die WerWolf-Übung – eine Distanzierungstechnik

Die WerWolf-Übung ist für Situationen geeignet, in denen Sie sich abgrenzen möchten. Sie erfahren in diesem Blog-Artikel, wie Sie mit zwei einfachen Fragewörtern

  • Ihre Gedanken einfacher kontrollieren und
  • bewusst bei sich selbst bleiben können.

Heute ist Halloween, eine gute Gelegenheit Ihnen die WerWolf-Übung zu erläutern. Viele meiner Klienten wünschen sich, sich besser abgrenzen könnten. Sie berichten zum Beispiel, dass sie in Gesprächen den Kummer der Freundin oder den Ärger des Nachbarn so wahrnehmen, als wäre es ihr eigener. Manche nehmen die belastenden Bilder aus Gesprächen mit in ihren Alltag und sehen sie noch lange vor ihrem inneren Auge.

Oder der Stress der Kollegen wird zum eigenen Stress. Das kann sogar so weit gehen, dass körperliche Symptome spürbar werden. Andere Menschen haben Stress und Sie selber reagieren darauf zum Beispiel mit Bauchschmerzen oder einem Druckgefühl im Oberköper. Aus diesem Grund schauen sich manche Menschen auch lieber keine Nachrichten oder spannenden Filme an.

Warum entstehen in uns belastende Gefühle, obwohl wir „eigentlich“ in Sicherheit sind? Und noch wichtiger: Wie können wir uns in solchen Situationen helfen?

Diese Frage stellte sich vor ein paar Wochen in einer kunsttherapeutischen Gruppe, in der eine sehr offener Erfahrungsaustausch möglich ist (ich danke euch!). Was passiert in diesen Situationen, was denken und fühlen wir? Auf diese Gespräche aufbauen, konnte ich die WerWolf-Übung entwickeln. Jetzt steht sie hier im Blog als Schritt-für-Schritt-Anleitung für Sie zum Nachlesen:

Was passiert?

Sie haben bereits erfahren, dass Gefühle durch Gedanken ausgelöst werden (link). Analysieren wir also die oben angesprochenen Gesprächssituationen und betrachten die aufkommenden Gedanken und inneren Bilder. Wie in den Sitzungen üblich, analysiere ich auch hier anhand einer ganz konkreten Situation.

Betrachten wir das Beispiel „Nachrichten“. Wenn ich heute Abend im Fernsehen Nachrichten schaue, habe ich verschiedene Möglichkeiten währenddessen über das Wahrgenommene nachzudenken. Ich könnte den Nachrichten interessiert und gelassen zuhören oder die Informationen über Krieg und Leid könnten mir Bauchschmerzen bereiten.

Ich habe festgestellt, dass dabei ganz entscheidend ist, was meine innere Stimme spricht und welche inneren Bilder in meinem Kopf entstehen. Dieser innere Dialog kann bewusst (hörbar) und unbewusst (unhörbar) ablaufen. Schauen wir uns jetzt gemeinsam drei Varianten an und achten auf den möglichen inneren Dialog:

Variante 1: Ich konzentriere mich auf das „WAS?“

Innerer Dialog – Fragen: „Was passiert?“, „Was sehe ich?“, „Was machen die?“, …

Innerer Dialog – Antworten: Terror, Krieg, Probleme usw.

Ich schaue die Nachrichten und frage mich immer wieder „Was passiert?“, „Was wird berichtet?“ Als Antwort auf diese – auch unbewusst gestellte Frage – nehme ich vor allem den Inhalt der Nachrichten wahr. Mit der Frage „was?“ fokussiere ich mich also gedanklich auf die Inhalte und lasse sie zu meinen inneren Bildern und zu meiner inneren Stimme werden. Besonders bei spannenden Themen vergesse ich alles um mich herum. Meine innere Stimme spricht die belastenden Inhalte nach und ich habe belastende Bilder im Kopf. Besonders die (unbewusste) Frage „Was wäre, wenn das mir passieren würde?“ verstärkt die emotionale Identifikation. Als Folge bekomme ich leichte Bauchschmerzen und schalte um – oder aus.

Variante 2: Ich konzentriere mich auf das „WER?“

Innerer Dialog – Fragen: „Wer spricht?“, „Wer berichtet?“, …

Innerer Dialog – Antworten: Der Nachrichtensprecher, der andere, die anderen

Ich schaue die Nachrichten und frage mich immer wieder „Wer spricht“ oder „Wer berichtet?“. Als Antwort auf diese – auch unbewusst gestellte Frage – sehe ich den Nachrichtensprecher sprechen. Ich höre den Nachrichtensprecher sprechen. Der Nachrichtensprecher und der Fernseher in meinem Wohnzimmer werden zu inneren Bildern. Die innere Stimme redet über den Nachrichtensprecher. Ich bin gelassen und interessiert.

Variante 3: Ich konzentriere mich auf das „WO?“

Innerer Dialog – Fragen: „Wo bin ich?“, „Wo steht der Fernseher?“

Innerer Dialog – Antworten: Im Wohnzimmer

Ich schaue die Nachrichten und frage mich immer wieder „Wo bin ich?“. Als Antwort darauf wird mir bewusst, dass ich im Wohnzimmer sitze. Meine innere Stimme und meine inneren Bilder haben das Wohnzimmer als Thema. Ich bin gelassen und interessiert.

Obwohl ich die gleichen Nachrichten schaue, spüre ich bei Version 1 belastende Gefühle (hier: leichte Bauchschmerzen) und bei der Variante 2 und 3 bin ich gelassen. Es spielt also eine wichtige Rolle, wie ich mit mir selber spreche [1].  In Folge dessen kann mein inneres Bild „Krieg“, „Wohnzimmer“ oder „Nachrichtensprecher“ sein und beeinflussen meine Emotionen.

Merke: „Denken“ = innerer Dialog, innere Stimme, innere Bilder

Nutzen Sie die WerWolf-Übung (Distanzierungstechnik)

Der Werwolf ist in der Mythologie ein Mensch, der sich in einen Wolf verwandeln kann. Verwandeln Sie sich nicht in die Probleme der anderen und fragen Sie sich in kritischen Situationen ganz bewusst „WER spricht?“ und „WO bin ich?“.  So lenken Sie Ihren Fokus weg vom Inhalt und hin auf die Gegenwart. Zwei einfache Fragewörter leiten Ihren inneren Dialog: „Wer“ und „Wo“ = „WerWolf“-Übung.

Merke:
Innerer Dialog mit den Fragewörtern „Wer“ und „Wo“ (Werwolf) erleichtert die Distanzierung von äußeren Einflüssen.

Haben Sie Geduld

Das Prinzip der WerWolf-Übung ist sehr einfach, man stellt sich immer wieder zwei Fragen: „Wer?“ und „Wo?“. Die Durchführung benötigt allerdings etwas Übung. Viele Menschen sind gewohnt auf äußere Reize (hier: Nachrichten, Gespräche) unbewusst zu reagieren. Falls diese Achtsamkeitsübung also nicht sofort funktioniert, testen Sie bitte weiter. Mit ein bisschen Übung können Sie so auf einfache Weise die Kontrolle über Ihre Gedanken und inneren Bilder übernehmen.

Wie wirkt diese Übung?

Gedanken, also innere Stimme und innere Bilder, lösen Gefühle aus. Unabhängig von der äußeren Situation bestimmen meine Gedanken, wie ich mich fühle.

Merke: Gedanken und innere Bilder lösen Gefühle aus.

Im oben genannten Beispiel sitze ich im (sicheren) Wohnzimmer und fühle mich wohl oder unwohl, je nachdem, welche inneren Bilder ich generiere. Mit den Fragen nach dem „Wer“ und „Wo“ richte ich meine Aufmerksamkeit in die Gegenwart, das sichere Wohnzimmer. Also einfach gesagt: Raus aus dem Kopfkino, rein in die Gegenwart!

Wie ich mir selber helfen kann

Es ist möglich, seine Gefühle bewusst zu steuern. Wenn ich mich „neutral – gut“ fühlen möchte, von außen jedoch mit negativen Informationen überschüttet werde, dann achte ich darauf, dass meine innere Stimme und meine inneren Bilder „neutral – gut“ sind.

Das gelingt sehr einfach mit den Fragewörtern „Wer?“ und „Wo?“. Ich vermeide im inneren Dialog mit mir Fragen nach den Inhalten. So werde ich nicht in die äußeren Geschichten reingezogen. Ich werde nicht zum „Werwolf“ ;-).

„Wer spricht?“ „Wo bin ich?“ Ihr Merker fürs Handy oder die Pinterest-Pinnwand

Beispiel Selbsterfahrungs-Gruppe: Wenn jemand von einem belastenden Ereignis spricht oder wenn wir kunsttherapeutische Bilder betrachten, dann sind Resonanzen und Übertragungen von belastenden Gefühlen sehr wahrscheinlich. Ich kann dann mit dem Stichwort „Werwolf“ an diese Distanzierungs-Übung erinnern. Die Gespräche können weitergeführt werden und jeder Einzelne kann im inneren Dialog für sich sorgen. Zum Beispiel mit „Wer spricht?“ und „Wo bin ich?“

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Ausprobieren. Falls Sie über Ihre Erfahrungen mit der WerWolf-Übung berichten möchten, nutzen Sie bitte das Kommentarfeld. In meiner Praxis im Gesundheitszentrum Garbsen (Region Hannover) können Sie diese und andere Selbsthilfe-Übungen im persönlichen Kontakt mit mir erlernen (Kontaktformular).

Genug gelesen! Gleich ausprobieren!

Herzliche Grüße aus Garbsen

Claudia Berger

Übrigens: Die WerWolf-Übung eignet sich auch gut im Kino – falls Sie mal nicht im Leid oder Horror des Films zerfließen möchten.

Kolleg_innen sind herzlich eingeladen, diese Übung ihren Klienten zu vermitteln. Ich freue mich über Rückmeldungen und einen Erfahrungsaustausch. Bitte die Quellenangabe nicht vergessen: Berger, C. (2017) Die WerWolf-Übung, www.kunst-therapie-hannover.de/blog


[1]wie ich mit mir spreche“ = Können Sie auch anders formulieren: Welchen inneren Dialog ich führe. Welche meiner Gedanken ich annehme und welche ich gehen lasse. Dazu können Sie weitere Blog-Artikel lesen, zum Beispiel über den X-Prozess.


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WerWolf-Übung (Kurzanleitung)

WerWolf-Übung (Kurzanleitung) 7088 5017 Kunst-Therapie-Hannover

So wird geteiltes Leid nicht doppeltes Leid: Die WerWolf-Übung

Spüren Sie manchmal die negativen Gefühle anderer Menschen so, als wären es Ihre eigenen? Der Stress der Kollegen wird zum eigenen Stress, der Kummer der Freundin belastet Sie selbst? Manchmal sogar für eine lange Zeit? Mit einer einfachen Übung können Sie sich in solchen Situationen helfen.

So gehts: Abgrenzen und entspannt bleiben

Führen Sie Ihren inneren Dialog bewusst. Achten Sie dabei auf die zwei Fragewörter „Wer“ und „Wo“ = „WerWolf“-Übung.

Sie sitzen zum Beispiel im Kino oder jemand erzählt ein schreckliches Ereignis. Dann fragen Sie sich selber immer wieder „Wer?“ – „Wer spricht?“ „Wer ist das?“ oder „Wo?“ Wo sitze ich?“ „Wo bin ich gerade?„. Und antworten sich.

Wie Sie sich selber helfen können

Die äußere Situation kann belastende innere Stimmen und innere Bilder auslösen. Innere Stimmen und innere Bilder, sind Gedanken. Und wie Sie wissen, werden so Gefühle ausgelöst. Was bedeutet das für Sie?

Ihre Gedanken beeinflussen wie Sie sich fühlen. Wenn Sie sich „gut“ fühlen möchte, von außen jedoch mit negativen Informationen überschüttet werde, dann achten Sie darauf, dass Ihre innere Stimme und Ihre inneren Bilder „gut“ sind.

Das gelingt sehr einfach mit den Fragewörtern „Wer?“ und „Wo?“. Sie erleichtern das emotionale Abgrenzen von den Inhalten („Was?“).

Ich lasse mich nicht mehr in die Geschichten von anderen reinziehen. Und werde nicht zum „Werwolf“ ;-). Und Sie?

Für Sie das Bild zum download

Genug gelesen! Gleich ausprobieren!

Ich freue mich auf Ihre Erfahrungen. Herzliche Grüße aus Garbsen

Claudia Berger


OFFEN . ANDERS . GUT – Wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen von Blog-Artikeln. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind. OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

Automatisches Verhalten (Verhaltensmuster) bei Angst dargestellt am Beispiel von Darwin und seinem Verhaltensexperiment mit einer Puffotter. Die Skizze zeigt Darwin (rechts) und ein Terrarium (links) in dem sich eine Schlange befindet. Darwin hält die Hand an die Glasscheibe. Zeichnung mit Bleistift, das Terrarium auch in Farbe. Grün, beige.

Darwin und die Schlange (Teil 2)

Darwin und die Schlange (Teil 2) 3508 2480 Kunst-Therapie-Hannover

Ich und die Schlange – Gedanken, Gefühle, automatisches und bewusstes Handeln

Im ersten Teil des Blog-Artikels „Darwin und die Schlange“ konnten Sie Darwins Verhaltensexperiment im Londoner Zoo nachlesen. Zitat Darwin: „Mein Wille und meine Vernunft waren machtlos gegen die Vorstellung einer Gefahr die zu keiner Zeit vorhanden war.“

Auch heute fühlen wir uns in alltäglichen Situationen manchmal machtlos und reagieren auf sie wie ferngesteuert.

Übertragen wir Darwins Experiment einmal auf eine „giftige Schlange“ im Alltag. Nehmen wir die Schlange als Metapher – es könnte eine Kollegin sein, die Sie täglich nervt. Nichts scheint zu helfen, die Kollegin tut was sie immer tut: Sie nervt. Keine Einsicht in Sicht und Sie müssen es ausbaden. Schon auf der Fahrt ins Büro sind Sie verärgert bei der Vorstellung, was Sie gleich erwarten wird.[1] Was tun?

Unter Belastung, bei Stress oder in Gefahr, reagieren wir nach automatischen Mustern. Diese sind individuell. Im Beispiel mit der Kollegin haben Sie sich vielleicht schon Verhaltensweisen angeeignet, die Sie nur tun „weil diese Kollegin nervt“ (Darwin: Zurückweichen vom Terrarium). Sie glauben vielleicht auch, dass Sie sich anders verhalten könnten, wenn die Kollegin nicht da wäre oder Sie wünschen sich, dass sich die Kollegin ändert.

Da Sie die Kollegin nicht ändern können (Darwin: Puffottern sind nun mal Giftschlangen), könnte eine Lösungsmöglichkeit sein, anders auf sie zu reagieren. Also zu lernen gelassen, statt gestresst zu handeln (Darwin: Kopf entspannt am Glas lassen – und vielleicht auch noch ein Selfie machen).

Einfacher gesagt als getan? Stimmt, dazu braucht es etwas Übung und das Wissen wie.[2] Das lernen Sie an Ihren persönlichen Beispielen Schritt für Schritt in meiner Praxis. Hier eine Übersicht, wie ich dabei vorgehe:

Wie Sie automatische Reaktionen oder Verhaltensmuster unterbrechen können

Folgende Punkte sind wichtig, um aus einem unbewussten intuitiven Handeln ein bewusstes Handeln zu machen:

1 Erste VORBEREITUNG

Sie sammeln Situationen, Gefühle und Gedanken, die Sie als „stressig, bedrohlich, negativ oder belastend“ wahrnehmen:

_ Erkennen und einordnen

_ Protokolle führen

Hier wäre das zum Beispiel: Kollegin im gemeinsamen Büro, am schlimmsten montags, meist in der Situation „xy“

2 Zweite VORBEREITUNG

Sie sammeln Situationen, Gefühle und Gedanken, die Sie als „entspannend, beruhigend, positiv, angenehm“ wahrnehmen. Ich verknüpfe das gemeinsam mit Ihnen in praktischen Übungen. Danach testen Sie, ob sich die Übungen auch in Ihren Alltag integrieren lassen.

_ Selbstberuhigung und Gelassenheit (z. B. Achtsamkeit, Atemübungen)

_ Alltagstauglichkeit überprüfen

3 ÜBUNGSPHASE – PERSPEKTIVWECHSEL

Ihr persönliches Anliegen wird bearbeitet. Sie erfahren, wie Sie Ihre Bewertung der Situationen von „belastend“ in „hilfreich“ umwandeln:

_ Situationen erkennen, Selbstberuhigung und Gelassenheit üben

_ Distanzierung und Perspektivwechsel; Neubewertung testen

4 BEWUSSTES HANDELN

Ihr persönliches Anliegen wird bearbeitet. Sie festigen Ihre neuen Denkansätze und Verhaltensweisen.

_ Belastende Situationen sicher erkennen

_ Automatische Verhaltensmuster erkennen und loslassen

_ Selbsthilfe Übungen anwenden, gelassen reagieren

Das ist eine lange Liste und hört sich nach viel Arbeit an? In der Tat sind eingefahrene Verhaltensmuster nicht von heute auf morgen zu verändern. Daher gehen wir den Weg Schritt für Schritt. Eins nach dem anderen. In Ihrem Tempo. Am wichtigsten für Ihren Erfolg ist, dass Sie selber etwas tun und zwischen den Sitzungen üben.

Gerne begleite ich Sie auf diesem Weg und gebe Ihnen die notwendige äußere Struktur, sodass Sie sich ganz auf das Üben konzentrieren können.

Herzliche Grüße aus Garbsen

Claudia Berger

Literaturangabe:

Darwin C. (1872) The Expression of the Emotions in Man and Animals. John Murray London


[1] Vielleicht haben Sie es selbst bemerkt – hier sind einige „Gedankenfehler“ versteckt.

[2] Hier hinkt der Vergleich mit der Schlange – denn bei Darwins Reaktion auf den Angriff der Schlange ist auch der Schreckreflex beteiligt. Reflexe können so – zum Glück – nicht aufgelöst werden. Aber ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die Kollegin keinen Schreckreflexe auslöst und daher Entspannung und Musterunterbrechung tatsächlich hilfreich sein können.


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In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind. OFFEN . ANDERS . GUT

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