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Warum ich diesen Blog schreibe – Gedanken und Gefühle in Psychotherapie und Beratung

Warum ich diesen Blog schreibe – Gedanken und Gefühle in Psychotherapie und Beratung 9549 7727 Kunst-Therapie-Hannover

Ein Blog über Gedanken und Gefühle in Psychotherapie und Beratung

Dieser Blog ist ein Dankeschön an meine Klienten_innen. Denn in der Praxis – im Austausch mit Ihnen – wird immer wieder deutlich, dass das Thema „Gefühle“ in Psychotherapie und Beratung nicht nur Leid bedeutet. Gefühle können auch der Schlüssel für positive Veränderungsprozesse sein. Aus dem Wunsch diese Erfahrung zu teilen, entstand die Idee zu einem eigenen Blog.

NEU: Die Beiträge verlinke ich auch auf meiner Facebook-Seite https://www.facebook.com/KunstTherapieHannover . Da ich keinen Newsletter erstelle, könnten Sie diese Seite abonnieren und zeitnah erfahren, wann ein neuer Beitrag veröffentlicht wurde. Links zu den Blogbeiträgen, (kunsttherapeutische) Inspirationen und Übungen zur Selbsterfahrung stelle ich zusätzlich bei Instagram  https://www.instagram.com/claudia.berger.kth ein.

Jetzt können Sie zum Beispiel viele der Themen, über die wir in den Sitzungen gesprochen haben, hier noch einmal nachlesen. Ich fasse die beliebten Geschichten und wissenschaftliche Studien aus der Neurowissenschaft noch einmal kurz für Sie zusammen. Sie können sich inspirieren lassen oder auch einige Selbsthilfe-Techniken gleich ausprobieren. Ein Thema zu Hause weiterzudenken. Sie finden hier zusätzlich eine Auswahl der (allgemeingültigen) Skizzen, die ich oft in den Sitzungen anfertige und zu denen ich dann meist gefragt werde „Darf ich die mitnehmen / fotografieren?“.

Vielleicht wird ja beim Lesen auch für Sie etwas von der positiven Energie spürbar, die bei der Bearbeitung von Gefühlen frei werden kann.

Gefühle als Schlüssel zu einem harmonischen und erfüllten Leben

Gefühle bestimmen unser Handeln im Alltag und Beruf. Belastende Gefühle – zum Beispiel Angst – kann Menschen zur Beratung, zum Coaching oder in die Therapie führen. Diese Angst kann aber auch das Gegenteil bewirken und sie davon abhalten Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Wertvolle Informationen zum Umgang mit Gefühlen

Was ist also das Geheimnis für nachhaltige Veränderung? In diesem Blog finden Sie statt einfacher Tipps und Tricks fundierte Beiträge aus der Praxis, aus Neurowissenschaften und Psychologie. Einfach, klar und mit vielen Bildern und Übersichten. Artikel, die beschreiben, in welchen Mustern Menschen denken und handeln. Und wie Gedanken und Gefühle zusammenhängen und wie sich durch dieses Wissen Ihr Blick auf das Leben verändern kann.

Sie erfahren, warum Gefühle nicht unser „Feind“ sind, sondern warum der gekonnte Umgang mit Gefühlen ein gutes Werkzeuge für ein sicheres und selbstbestimmtes Leben ist. Wenn wir wissen, wie belastende Gefühle entstehen und wie sie unser Leben beeinflussen, dann können wir im Umkehrschluss unser Leben beeinflussen, indem wir mit gezielten Techniken unser Gefühle leiten. Das funktioniert zum Beispiel, indem wir lernen belastende Gedanken loszulassen und positive Gedanken zu fördern. Wir werden bewusster und können uns einfacher von den Dramen im Kopf und von unseren alten Geschichten befreien. Für ein besseres Miteinander im Alltag und Beruf. Für ein leichteres Leben.

Es lohnt sich also immer mal wieder vorbeizuschauen und neue Beiträgen zu entdecken. Viel Freude beim Lesen und herzlichen Dank für Ihre hilfreichen Kommentare und Anregungen.

Herzliche Grüße aus Garbsen

Claudia Berger

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OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

Ausmalbild Vögel

Ausmalbild „Vögel“

Ausmalbild „Vögel“ 2414 1262 Kunst-Therapie-Hannover

Ausmalbild „Vögel“

Dieses Ausmalbild habe ich gestern für Sie entworfen.

Sie können es sich kostenfrei ausdrucken.

Ich wünsche Ihnen eine entspannte Auszeit!

Foto Ausmalbild "Vögel", Buntstifte, Teelicht mit brennender Kerze und Blumenstrauß
Ausmalbild Vorlage zum Ausdrucken und Ausmalen

Ausmalbild als pdf zum Ausdrucken in Din A4: hier

Mit herzlichen Grüßen aus Garbsen,

Claudia Berger


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

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PS: Wünschen Sie sich weitere Ausmalbilder? Oder einen Beitrag zu einem bestimmten Thema? Ich freue mich über eine Rückmeldung oder Ihren Kommentar.

„Eigentlich bin ich ganz anders“

„Eigentlich bin ich ganz anders“ 2560 1810 Kunst-Therapie-Hannover

Sprach-Vernebelung durch das Wort „eigentlich“ im Alltag und im therapeutischen Kontext (Teil 2)

Warum benutze ich eigentlich das Wort „eigentlich“?

Beim Schreiben des ersten Blog Beitrags über das Wort „eigentlich“ – „Eigentlich nicht – oder doch?“ – sind mir so viele Beispiele eingefallen, dass es gleich noch für einen zweiten Teil reicht. Im Austausch mit Kollegen, Klienten und Freunden habe ich viel Input bekommen und vielleicht schreibe ich in den nächsten Tagen auch noch in einem dritten Teil darüber, wie uns diese Erkenntnisse bei Entscheidungen helfen könnten.

Hypnotische Sprachmuster vernebeln Aussagen und Gesprächspartner

Doch erst einmal zu einem spannenden Phänomen, das mit der Verwendung des Wortes „eigentlich“ verbunden ist: Die Vernebelung. Denn mit Sprache versetzten wir uns und andere manchmal in eine Art Trance. Das ist sehr spannend, nicht nur für Therapeuten.

Bekannt ist diese „Vernebelung“, als hypnotisches Sprachmuster. Es wurde insbesondere durch die Arbeit von Milton Erickson bekannt, der diese Sprachmuster bei der Hypnose einsetzte. Er nutzte in den Therapien eine vage und verschwommene Sprache, um bei den Patienten eine leichte Trance zu induzieren und um somit seine Suggestionen leichter zu vermitteln.

Das machen nicht nur Hypnotherapeuten. Darin sind wir auch im Alltag Meister. Kennen Sie nicht? Dann analysieren Sie weiter mit mir den Gebrauch des „eigentlich“.

Eigentlich bin ich nicht“ oder doch? – Wie man eine Information übermitteln kann, ohne dabei konkret zu werden

Analysieren wir das gleich gemeinsam an einem konkreten Beispiel und gehen dazu gedanklich zurück ins Atelier. Ich überzeichne das konstruierte Beispiel extra ein wenig: „Eigentlich gefällt mir mein Bild nicht.“ sagt ein Teilnehmer. Dieser Satz wird nebenbei erwähnt und es folgt ein Monolog über all das, was NICHT geglückt ist.

Ich höre, dass das Bild nicht so geworden ist, wie in seiner Vorstellung und erfahre vielleicht auch noch, dass der Malende es am liebsten gar nicht zeigen würde. Ich werde eingehüllt von negativen Aussagen und doch schwingt da eine gewisse Ambivalenz mit. Denn „eigentlich“ gefällt irgendetwas ja irgendwie doch. Aber was ? Das ist für mich nicht greifbar.

Eigentlich nicht oder doch? Vergrößerter Ausschnitt von einer Malwand. Viele Farben und Linien. Bunt. Pinselstriche sind sichtbar.

„Eigentlich gefällt mir mein Bild nicht.“

 Irgendwie bleibt etwas unklar. Das Wort „eigentlich“ vernebelt die Aussage. Statt einem klaren Statement „Das gefällt mir.“ oder „Das gefällt mir nicht.“ schwingt das „eigentlich beides“ durch den Raum. Der „eigentlich“-Satz ist eingebettet in einen Kontext, aus dem der Zuhörende sich die Bedeutung selber erschließen kann / soll / muss.

Die Aussage darüber, ob und was an dem Bild gefällt bleibt vage. Die Aussage wird vernebelt – und die Gesprächspartner gleich mit.

Eigentlich bin ich …“ – der Nebel lichtet sich

Und da sich die meisten Klienten etwas mehr Klarheit wünschen, wenn sie in die Therapie oder zur Psychosozialen Beratung kommen, unterbreche ich häufig das Gespräch nach einem „eigentlich“.

Dann können wir uns Zeit nehmen und den Nebel etwas lichten. Wir können erforschen, welche Mehrdeutigkeiten im Raum stehen.

Manchmal benutzen wir dazu auch die kleinen Holzfiguren oder Notizzettel. Wir schieben sie kreativ hin und her. Tauschen uns aus. Nehmen wahr. Vergleichen. Verändern.

Solange, bis Sie erkennen, was Sie tatsächlich möchten und was Ihr Ziel ist. Und bis wir beide sicher sind, dass ich Sie genau verstanden habe.

Eigentlich bin ich ganz anders …

„Eigentlich gefällt mir mein Bild nicht.“ Höre ich, frage nach und erfahre vielleicht Folgendes:

  • „Die Farben gefallen mir, das Motiv gefällt mir nicht.“
  • „Da ist ein kleiner Strich auf der linken Seite, den möchte ich noch wegradieren.“
  • „Ich möchte das Bild wegwerfen. Ich werfe das Bild aber nicht weg, weil ich glaube, dass man das nicht machen sollte.“

„Eigentlich wollte ich etwas ganz anderes malen.“ Höre ich, frage nach und erfahre vielleicht Folgendes:

  • „Ich bin mit einer bestimmten Idee ins Atelier gekommen. Ich habe die Idee verworfen, weil mich hier etwas anderes inspiriert hat.“
  • „Ich habe mit einer Idee angefangen. Beim Malen sind mir dann neue Assoziationen gekommen und ich habe mich umentschieden. Das ist neu für mich und ich fühle mich damit noch etwas unsicher.“
  • „Ich habe mit einem konkreten Motiv angefangen. Als die Farbe tropfte und das Bild verschmierte, habe ich mich umentschieden und etwas Abstraktes daraus gemacht.“

Sicher fallen Ihnen auch noch viele andere Themen ein, die hinter den beiden Aussagen stehen könnten. Die Antworten sind häufig erstaunlich konkret und meist auch ausführlich. Es lohnt sich also nachzufragen, was sich hinter dem „eigentlich“ verbirgt: Es lohnt sich dem Eigentlichen, dem Wesentlichen nachzugehen.

Das Wesentliche liegt hinter dem „eigentlich“ verborgen.

Kunst-Therapie-Hannover

Also lieber nachfragen, statt sich im eigenen Kopf auszumalen, was der andere mit dem „eigentlich“ eigentlich meinte. Als Kunsttherapeutin kann ich erst dann klientenzentriert begleiten, wenn ich die Antworten auf das, was hinter dem „eigentlich“ liegt, gehört habe. Vorher wären es eher meine eigenen Interpretationen und Bewertungen der Situation, die die Impulse zu Interventionen geben würden.

Der Nebel verschwindet und wir sehen klarer

Das Wesentlich ist nun also ausgesprochen. In Folge dessen kann sich auch aus einer eher vagen, negative Stimmung – die mit einem „Eigentlich wollte ich etwas ganz anderes malen.“ ja durchaus mitschwingen kann –  ein positiver und individueller Austausch entwickeln.

Das ist dann auch ein Austausch über das „was ist“, über etwas Reales. Und dieser Austausch steht im Gegensatz zu einem Austausch über irgendwelche unbestimmten Gedankenkonstrukte. Der Nebel verschwindet und wir sehen klarer. Wir beide.

Es lohnt sich, die Mehrdeutigkeit hinter dem „eigentlich“ zu ergründen

Entdeckt man die Mehrdeutigkeit hinter dem „eigentlich“ und hinterfragt sie, kann man das Gespräch also raus aus der Gedankenwelt lenken und sich in den Wirklichkeitsbezug begeben. Sind wir unaufmerksam und nicht gegenwärtig, so sprechen wir häufig viel länger über das, „was eigentlich gemalt werden sollte“, als über das, was tatsächlich gerade gemalt wird. Und das ist nicht real.

Hört sich banal an und ist doch ganz wesentlich. Denn wir sind nur gegenwärtig und achtsam, wenn wir uns mit dem beschäftigen, was tatsächlich ist. Und dann – und nur dann – sind wir auch handlungsfähig.

Warum wir manchmal Nebel erzeugen

Mit dem „eigentlich“ werden also Stimmungen und Mehrdeutigkeiten, ja häufig sogar Gegensätzlichkeiten parallel vermittelt. Interessanterweise klappt das mit dem Wort „eigentlich“ sogar ohne die Mehrdeutigkeit oder das Gegenteil aussprechen zu müssen. Das Gespräch wirkt ganz automatisch etwas vernebelt, schwammig und uneindeutig. Das ist ganz schön geschickt von uns, oder?

Wir regen den anderen, unser Gegenüber, dazu an, diese Mehrdeutigkeiten hinzunehmen. Im gewissen Sinn, hilft uns das Wort „eigentlich“ eigentlich. Es hilft uns (scheinbar) besser nach den sozialen Normen und Regeln zu verhalten und trotzdem einfließen zu lassen, dass wir nicht ganz zustimmen. Beispiel aus Teil 1 „Eigentlich nicht – oder doch?“ :

„Eigentlich steht dir die neue Frisur ganz gut.“

Wie gut, dass es das Wort „eigentlich“ gibt! Die sozialen Normen oder meine/unsere Verhaltensregeln verlangen vielleicht gerade von mir, dass ich nicht so ganz deutlich sage, dass (oder was) mir an deiner Frisur nicht gefällt. Trotzdem kann ich recht höflich antworten. Denn ich kann damit meine Aussage vernebeln. Und den anderen gleich mit.

Wir können so verschleiern, dass wir uns gerade nach sozialen Normen und Regeln verhalten, obwohl es sich für uns nicht stimmig anfühlt. Und auch das nachfolgende Gespräch wird davon beeinflusst. Konkret an zwei Beispielen aus der Bildbesprechung im Atelier:

Beispiel 1

Eigentlich nicht oder doch? Vergrößerter Ausschnitt von einer Malwand. Viele Farben und Linien. Bunt. Pinselstriche sind sichtbar.

Ich habe ein Bild gemalt, zeige es den anderen und ich sage:

„Eigentlich gefällt mir mein Bild nicht“

Beispiel 2

Eigentlich nicht oder doch? Vergrößerter Ausschnitt von einer Malwand. Viele Farben und Linien. Bunt. Pinselstriche sind sichtbar.

Ich habe ein Bild gemalt und auch Schwarz verwendet. Ich sage:

„Eigentlich wollte ich nicht mit Schwarz malen.“

Beispiel 1: „Eigentlich gefällt mir mein Bild nicht“

  • Es folgen häufig Erklärungen über das, was NICHT gefällt. In der Gegenübertragung reagieren die anderen häufig in einem gegenteiligen Modus und sagen „Wieso, mir gefällt es“. Der Maler spricht über das, was nicht gefällt und hört vom Publikum, was daran gefällt.
  • Seltener wird die Gegenfrage gestellt: „Und was gefällt dir daran?“ was zu einer Umkehr der automatischen Interaktion führen würde. Als Antwort müsste nämlich dann der Maler über das sprechen, was ihm gefällt. Er würde das „Eigentliche“, das Wesentliche aussprechen.

Beispiel 2: „Eigentlich wollte ich nicht mit Schwarz malen.“

  • Es folgen häufig Erklärungen weshalb NICHT. In der Gegenübertragung reagieren viele Zuhörer in einem gegenteiligen Modus und sagen so etwas wie „Ich finde Schwarz aber auch schön“. Der Maler spricht über eine Farbe, mit der er nicht malen wollte und hört vom Publikum, weshalb es gut ist mit dieser Farbe zu malen.
  • Seltener wird die Gegenfrage gestellt: „Und was war daran gut?“ was auch zu einer Umkehr der automatischen Interaktion führen würde. Als Antwort müsste der Maler beschreiben, warum es stimmig war mit Schwarz zu malen. Er würde das „Eigentliche“, das Tatsächliche aussprechen.

Was kann man daraus lernen? Wenn man also etwas getan hat, von dem man glaubt, dass man es nicht hätte tun sollen, dann scheinen wir gerne das Wort „eigentlich“ zu wählen. Als scheinbaren Schutz. Interessant.

Als scheinbaren Schutz? Im günstigsten Fall begründen mir nämlich die anderen warum das, was ich gemacht habe, doch machbar ist. Das könnte mir neue Möglichkeiten eröffnen. Dann könnte ich das sichtbar werden lassen, was ich tatsächlich meine. Mir würde es dann vielleicht leichter fallen authentisch zu reden und zu handeln.

Oder aber die anderen bestätigen mich nicht, dann kann ich das, was hinter dem „eigentlich“ verborgen war auch im Verborgenen lassen.

Ist das nicht erstaunlich, was uns dieses kleine, scheinbar unscheinbare, Wort so alles ermöglichen kann?

 „Eigentlich“ – ja aber was genau? Was will ich eigentlich?

Wir haben bereits herausgefunden, dass nach „eigentlich“-Aussagen häufig ein „aber“ im Raum schwingt. In diesen aber-Nebensätzen ist dann das Gegenteil von dem beschrieben, was man ausgesprochen hat. Die Botschaft wird vernebelt gesendet:

„Eigentlich habe ich keine Zeit“  ( = Ich habe keine Zeit, aber ich nehme sie mir trotzdem.)

Da man das Wort „eigentlich“ meist spontan und unbewusst in die Sätze einbindet, kann man durch das genaue hinhören viel über sich lernen: Die eigene Idee steht scheinbar im Konflikt mit äußeren Strukturen. Wir können etwas über unsere Wahrnehmung der Situation lernen, in der wir uns befinden. Wie wir unsere jetzige Situation einschätzen und wie sie wirklich ist oder wie sie unserer Meinung nach sein sollte.

Mit den „eigentlich“ Sätzen beschreiben wir unbewusst die Wirklichkeit in Bezug zum äußeren Schein. Wir betonen, was unserer Meinung nach richtig ist oder wäre. Und wir grenzen unser Handeln von dem ab, was wir als wirklich oder scheinbar bewerten. Wir können daran auch erkennen, wie wir uns gerade in Bezug zur Wahrnehmung und Realität positionieren:

„Eigentlich hast du recht.“ „Eigentlich ist das alles gar nicht so schlimm.“

Beim genaueren Betrachten können wir sogar bemerken, ob wir bewusst und stimmig handeln oder ob wir unsere Absicht aufgegeben haben. Dem „Eigentlich habe ich keine Kraft mehr, das auch noch zu machen …“ folgt das ABER im Sinne von, „… aber ich mache es noch schnell fertig.“

Eigentlich habe ich keine Kraft mehr, das auch noch zu machen, aber ich mache es noch schnell fertig.“

In diesen Sätzen ist das unbewusste Wissen um das stimmige, bewusste Handeln enthalten. Hier wäre das zum Beispiel:

„Ich habe keine Kraft mehr und möchte eine Pause machen.“

Wie oft sagen Sie „Eigentlich wollte ich noch …“ „Eigentlich mag ich nicht …“ „Eigentlich sollte ich mehr …“ Eigentlich kann ich nicht auch noch …“ und ähnliches?

Daher habe ich weiter oben vom „scheinbaren“ Schutz gesprochen. Echter Schutz wäre ja, wenn ich so handeln würde, wie ich es brauche.

 „Eigentlich“ –  Täuschungen / Wer bin ich?

Erkennen wir, was wir im Grunde unseres Herzens gerne machen, dann müssen wir uns und andere nicht mehr täuschen. Auch dabei können Achtsamkeitsübungen und Entspannungsübungen helfen. Sie helfen uns gelassener zu werden, um die eigenen Werte, Ziele und Wünsche wahrnehmen zu können. Und um dann auch so zu handeln, wie wir tatsächlich handeln möchten.

Gelassenheit und Gegenwärtigkeit ist eine Basis, um selbstsicher handeln zu können, auch wenn andere Erwartungen an uns gerichtet sind. Das ist daher so wichtig, weil wir dann authentisch handeln können und „aushalten“, dass wir die Erwartungen der anderen nicht erfüllen (und die Konsequenzen tragen können, die das nach sich zieht).

Sind Sie erschöpft?

SELBSTTEST: Wie oft sagen Sie „Eigentlich wollte ich noch …“ „Eigentlich mag ich nicht …“ „Eigentlich sollte ich mehr …“ Eigentlich kann ich nicht auch noch …“ und ähnliches? Und was brauchen Sie tatsächlich?

Sind Sie erschöpft? Dann hören Sie sich einmal beim Reden und Denken zu und achten Sie auf Ihre ganz persönlichen „eigentlich“ Sätze und begeben sie sich auf die Suche nach dem, was Sie im Grunde schon jetzt über sich wissen.

„Was ich eigentlich wollte … .“

Was ich Ihnen mit diesem Beitrag sagen möchte? Wie spannend der achtsame Umgang mit unserer Sprache sein kann. Und wie hilfreich es für die Selbsterkenntnis sein kann – egal, ob Sie Therapeutin oder Klientin sind.

Offen. Anders . Gut

Ich wünsche Ihnen, dass Sie beim nächsten „eigentlich“ das „Eigentliche“ dahinter erkennen – und danach handeln können. Authentisch und frei.

Mit herzlichen Grüßen aus Garbsen

Claudia Berger


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

PS: Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Wort „eigentlich“ gemacht? Ich freue mich über Ihren Kommentar.

„Eigentlich nicht oder doch?“

„Eigentlich nicht oder doch?“ 2560 1810 Kunst-Therapie-Hannover

Die Mehrdeutigkeit von „eigentlich“ im Alltag und im therapeutischen Kontext (Teil 1)

Im achtsamen Umgang mit Sprache können wir viel über unser Gegenüber und über uns selber erfahren. So horche ich zum Beispiel auf, wenn ich selber oder andere das Wort „eigentlich“ benutzen. Im therapeutischen Kontext habe ich bemerkt, dass es sehr lohnenswert sein kann, diese Aussagen einmal etwas genauer zu analysieren. Was bedeutet es, wenn wir dieses scheinbar unscheinbare Wort benutzen?

„Was bedeutet es, wenn wir dieses scheinbar unscheinbare Wort „eigentlich“ benutzen?“

Beispiele aus der Praxis

Um meine Überlegungen anschaulicher zu machen, habe ich für Sie Beispiele gesammelt, die so ähnlich auch in kunsttherapeutischen Stunden vorkommen. Wenn Sie mögen, können Sie diese beim Lesen mit Ihre eigenen Beispielen abgleichen. In der Kunsttherapie höre ich das Wort häufig während der Besprechung am Ende der Stunde:

„Eigentlich gefällt mir mein Bild jetzt ganz gut.“ „Ich wollte heute eigentlich etwas ganz anderes malen.“ „Eigentlich wollte ich heute damit fertig werden.“ „Ich weiß eigentlich gar nicht, was das sein soll.“ „Dazu wollte ich eigentlich nichts sagen.“ „Eigentlich bin ich jemand, der lieber zeichnet.“ „Ich dachte eigentlich, dass ich gar keine Portraits malen kann.“ „Eigentlich mag ich Rot gar nicht.“ „Sonst male ich eigentlich immer Bäume.“

Eigentlich nicht oder doch? Vergrößerter Ausschnitt von einer Malwand. Viele Farben und Linien. Bunt. Pinselstriche sind sichtbar.

So ganz spontan könnte man meinen, dass man das „eigentlich“ in diesen Sätzen auch weglassen könnte:

„Mir gefällt mein Bild jetzt ganz gut.“ „Ich wollte heute etwas ganz anderes malen.“ „Heute wollte ich damit fertig werden.“ „Ich weiß gar nicht, was das sein soll.“ „Dazu wollte ich nichts sagen.“ „Ich bin jemand, der lieber zeichnet.“ „Ich dachte , dass ich gar keine Portraits malen kann.“ „Ich mag Rot gar nicht.“ „Sonst male ich immer Bäume.“

Eigentlich nicht oder doch? Vergrößerter Ausschnitt von einer Malwand. Viele Farben und Linien. Bunt. Pinselstriche sind sichtbar.

Was würde sich verändern, wenn die Sätze direkt ohne das „eigentlich“ ausgesprochen würden? Das können wir jetzt einmal gemeinsam testen. Falls Sie vorher etwas über die Grammatik erfahren möchten, können Sie den Exkurs lesen. Ansonsten überspringen Sie einfach die graue Box und lesen unten weiter …

GRAMMATIK EXKURS:

„Eigentlich“ als Adverb, Adjektiv und Partikel

Und nun ein kurzer Grammatik Einschub. Das Wort „eigentlich“ kann als Adverb, Adjektiv und Partikel eingesetzt werden. Schauen wir uns das der Reihe nach an:

(1) Als Adverb: Bezieht sich auf die Wirklichkeit – das was ist und auch das was sein sollte

  • „Eigentlich wollte ich heute einkaufen gehen.“ (ursprünglich, aber schon aufgegeben)
  • „Eigentlich bin ich krank“ (tatsächlich, genau genommen)
  • „Eigentlich ist das Dunkelbraun.“ (sieht anders aus, als es scheint)

= kann ersetzt werden durch: An und für sich, ja, genau genommen, tatsächlich, ursprünglich, wirklich, im Grunde

(2) Als Adjektiv: Bezieht sich auf die Wirklichkeit – das Wirkliche, Tatsächliche

  • „Der eigentliche Grund für meinen Besuch ist …. .“
  • „Mein eigentliches Problem ist, dass ich … .“

= kann ersetzt werden durch: Echt, tatsächlich, ursprünglich, wesentlich

(3) Als Partikel: Vorwurfsvoll und verstärkend oder einfach nur so nebenbei bemerkt

  • Hast du mir eigentlich zugesehen?“ (vorwurfsvoll „Hast du mir überhaupt zugesehen – oder etwa nicht?“)
  • „Kennst du diesen Film eigentlich auch?“ (was ich auch noch so nebenbei wissen möchte)
  • „Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich habe?“ (verstärkend)

= kann ersetzt werden durch: Überhaupt, übrigens oder eine Steigerungsform

„Eigentlich“ – Gedankenspiel (zum Mitmachen)

Sie sind bereits Klientin oder Klient in meiner Praxis? Dann kennen Sie wahrscheinlich meine „Gedankenspiele“. Falls nicht, hier kommt gleich eins. Möchten Sie mitdenken und miterleben? Dann mal los:

(1) Lassen Sie folgende Sätze kurz auf sich wirken und spüren Sie der STIMMUNG nach, die zwischen den Zeilen und den Gesprächspartnern schwingen könnte:

„Hast du mir eigentlich zugehört?“ oder

„Eigentlich habe ich keine Zeit für dich.“

(2) Und nun lassen Sie folgende Sätze einmal auf sich wirken und spüren Sie der ZUSÄTZLICHEN INFORMATION nach, die zwar nicht ausgesprochen wird, aber auch transportiert wird, wenn jemand zu Ihnen sagt:

„Eigentlich könnte es dir ja gut gehen.“ oder

„Eigentlich steht dir die neue Frisur ganz gut.“

Haben Sie es bemerkt? Vielleicht haben Sie die nicht ausgesprochene Aussage weitergedacht. Meist folgt auf das „eigentlich“ ein (nicht ausgesprochener) „aber“-Satz:

  • „Eigentlich könnte es dir ja gut gehen – aber du jammerst nur rum.“
  • „Eigentlich könnte es dir ja gut gehen – aber du machst nichts draus.“
  • „Eigentlich könnte es dir ja gut gehen – aber du bist ständig auf der Suche nach mehr.“
  • „Eigentlich steht dir die neue Frisur ganz gut – aber ich finde lange Haare schöner.“
  • „Eigentlich steht dir die neue Frisur ganz gut – aber so eine Dauerwelle ist zu teuer.“
  • „Eigentlich steht dir die neue Frisur ganz gut – aber die Farbe ist total unmodern.“

Und wenn der dazugehörige „aber“-Satz nicht ausgesprochen gleich von Ihnen ausgesprochen wird, dann ergänzt der Zuhörer ihn so, wie es seiner Meinung nach zur Situation passt. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht? Und welche Konsequenzen das haben könnte? Für Sie selbst? Für den anderen? Und für die Kommunikation zwischen Ihnen beiden?

Wenn Sie das nächste Mal „eigentlich“ sagen

Beim nächsten „eigentlich“ das Sie aussprechen, denken oder hören, könnten Sie also einmal überprüfen, was die Aussage „ohne eigentlich“ wäre oder was „uneigentlich“ gemeint sein könnte. So können Sie nachspüren, welche Mehrdeutigkeit gerade im Raum steht. Oder in Ihrem Kopf.

Sobald Sie nämlich diese Mehrdeutigkeit wahrgenommen haben, können Sie sich davon etwas distanzieren und sich danach bewusst positionieren. Und wenn es ein anderer gesagt hat, dann können Sie freundlich nachfragen, statt sich selber den „aber“-Satz dazu zu denken.

„Eigentlich“ – „Wenn ich bewusst und gegenwärtig wäre, welche Position würde ich einnehmen?“

Kunst-Therapie-Hannover

„Eigentlich“ – das sind mindestens zwei Aussagen gleichzeitig

Warum nachspüren oder nachfragen? Weil in solchen Aussagen quasi zwei Personen gleichzeitig sprechen. Häufig mit gegenteiligen Ansichten. Für eine klare und authentische Position und Handlungsweise wäre es also gut, zu wissen wo man stehen will. Und was man ausdrücken möchte. Betrachten wir jetzt einmal ein paar „eigentlich“-Gedanken und die „2 Personen, die da in meinem Kopf sprechen“:

(1) Eine, die erkennt, was auf mich bezogen das Stimmigste wäre und eine die erkennt, dass die anderen etwas anderes von mir erwarten.

(2) Eine, die erkennt, was ich mir wünsche eine die erkennt, was ich stattdessen tue.

(3) Eine, die erkennt, wo ich mich gerade befinde und eine, die erkennt wo ich lieber wäre.

(4) Eine, die erkennt, was ich sage und eine, die erkennt, dass ich etwas anderes denke.

(5) und, und, und …

Erkennen Sie das auch? Diese Sätze verbinden Innenwelt und Außenwelt und zeigen uns, dass wir uns gerade eher nach dem Außen richten, statt authentisch zu sein. Oder wir richten uns nach dem, was die Außenwelt erwartet oder früher einmal von uns wollte (z.B. „Richte dich nach deinen jüngeren Geschwistern“ „Man sollte nicht mit Schwarz malen“ „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“). Also weißt es uns auf unsere Prägungen und Muster.

„Ich will was ganz anderes“ – Kampf gegen die Realität

Und weiter mit der Selbsterkenntnis: Diese „eigentlich“-Aussagen verdeutlichen uns manchmal auf wunderbare Weise unseren (häufig unbewussten) Kampf gegen die Realität. In diesen Fällen können sie uns aufzeigen, dass wir die Realität gerade nicht annehmen möchten, sondern etwas am liebsten anders hätten, als es ist. Und statt sich nach dem zu richten, was wir tatsächlich wollen, sprechen wir dann häufig in doppeldeutigen Aussagen:

„Eigentlich mag ich bei dem Wetter nicht raus gehen“ = „Ich mag rausgehen und ich mag nicht rausgehen (weil das Wetter anders ist, als ich es möchte).“

Eigentlich sollte sie sich anders benehmen. = „Ich möchte, dass sie sich so verhält und sie verhält sich nicht so (weil sie anders ist, als ich es möchte).“

Das Wetter und die andere Person sind so wie sie sind. (OK, ich verstehe, dass diese Aussage manche Menschen verärgert. Allerdings: Es ist die Realität, denn sie sind ja so.)

In mir selber erzeuge ich Stress, wenn ich gegen das was ist (= Realität) ankämpfe. Und zwar jedes Mal, wenn ich etwas anders haben möchte als es nun mal ist. Einfacher wäre es, die Realität als solche anzunehmen und trotzdem handlungsfähig zu bleiben – damit Sie mich nicht falsch verstehen: Das bedeutet nicht, dass Sie klein beigeben sollten! Siehe Blog Beitrag “Wenn sie sich doch nur ändern würde!”. (Achtung: Das gilt für Situationen, in denen Sie in Sicherheit sind.)

„Eigentlich“ verdeutlichen uns manchmal auf wunderbare Weise unseren unbewussten Kampf gegen die Realität.

Kunst-Therapie-Hannover

Was wollen Sie wirklich?

Und da wir häufig unbewusst und automatisch gegen die Realität kämpfen, kann so ein Wort wie „eigentlich“ sehr hilfreich sein. Irgendwie ist es wie ein Signal – ein Wecker, eine Sirene, eine Flagge:

Achtung – halte mal einen Moment inne und überprüfe, was du wirklich willst.“

Erkennen wir unseren Kampf gegen die Realität, dann können wir uns mit Achtsamkeitsübungen und Entspannungsübungen helfen. Diese Übungen helfen uns gelassener zu werden, um dann in Ruhe zu entscheiden, wie wir handeln möchten. Wie ich eigentlich handeln möchte ist nämlich genau so, wie ich tatsächlich handeln möchte.

Die Situation kann dabei so bleiben wie sie ist – ich kämpfe nicht gegen sie, sondern bewege mich in ihr und verfolge mein Ziel. Wenn ich mir einen anderen Plan zurecht gedacht hatte – OK – dann ändere ich ihn entsprechend. Die Energie, die ich fürs ärgern bräuchte, die stecke ich lieber in die Planänderung / Plananpassung.

=> Diese Erkenntnis ist so wichtig, da der Kampf gegen die Realität häufig ein unbewusster Energiefresser ist.

„Eigentlich erschöpft, aber es muss ja weitergehen?“

Sind Sie erschöpft? Dann hören Sie sich einmal beim Reden und Denken zu und achten Sie auf Ihre ganz persönlichen „eigentlich“ Aussagen und begeben Sie sich auf die Suche nach dem, was Sie im Grunde schon jetzt über sich wissen:

„Was ich eigentlich wollte … .“

Und was ich Ihnen mit diesem Beitrag vermitteln möchte? Wie spannend der achtsame Umgang mit unserer Sprache sein kann. Und wie hilfreich es für die Selbsterkenntnis sein kann – egal, ob Sie Therapeutin oder Klientin sind.

Offen. Anders . Gut

Ich wünsche Ihnen, dass Sie hinter dem nächsten „eigentlich“ das „Eigentliche“, nämlich „das, was jetzt gerade da ist“ erkennen – und etwas friedlicher leben können. Gelassen und frei.

Mit herzlichen Grüßen aus Garbsen

Claudia Berger


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

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PS: Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Wort „eigentlich“ gemacht? Ich freue mich über Ihren Kommentar.

Kindheitsmuster prägen unser Verhalten – Die Geschichte vom angeketteten Elefanten

Kindheitsmuster prägen unser Verhalten – Die Geschichte vom angeketteten Elefanten 3508 2480 Kunst-Therapie-Hannover

Wie uns früh erlernte Verhaltensmuster beeinflussen

Jorge Bucay wurde 1949 in Buenos Aires (Argentinien) geboren und ist ein angesehener Psychotherapeut und Autor. Sein Buch „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten (Bucay 2015). Der Psychoanalytiker Jorge beantwortet die Fragen seines Klienten Demian mit Geschichten, Märchen und Gleichnisse. Auf diese Weise hilft er ihm, seine Ängste und Probleme besser zu verstehen.

Die Geschichte vom angeketteten Elefanten

Gleich in der ersten Geschichte erzählt Jorge eine Geschichte über seine Kindheit. Er beschreibt, dass er als kleiner Junge den Zirkus liebte. Besonders der Zirkuselefant faszinierte ihn. Allerdings hat ihn damals auch eine Sache irritiert: Der Elefant demonstrierte während der Zirkusvorstellung seine Kraft und Stärke. Zwischen den Vorstellungen war er jedoch an einem kleinen Holzpflock angebunden.

Zwischen den Zirkusvorstellungen war der Elefant an einem kleinen Holzpflock angebunden

Ein winziges Stück Holz hielt den großen, starken Elefanten davon ab sich zu befreien. Der kleine Jorge wunderte sich darüber und fragte die Erwachsenen, wie das sein könne. Die Antworten, die er von Lehrern, seinem Vater oder seinem Onkel bekam, konnten den kleinen Jungen nicht überzeugen. Erst als Erwachsener erhielt er eine schlüssige Antwort:

Der Zirkuselefant flieht nicht, weil er schon seit frühester Kindheit an einen solchen Pflock gekettet ist.

(Bucay 2015, S. 9)

Wenn Muster aus der Kindheit nicht hinterfragt werden, kann Leid entstehen

Jetzt hatte er eine stimmige Erklärung gefunden! Jorge stellte sich vor, wie der neugeborene Elefant angebunden war und vergeblich versuchte sich zu befreien. Der kleine Pflock war stärker als er. Irgendwann hatte der winzige Elefant gelernt, dass er sich nicht befreien kann. Er lernte, dass es besser für ihn war, ruhig zu bleiben. Nichts zu tun. Er fügte sich in sein Schicksal.

Und dabei blieb er, auch als ausgewachsener Elefant. Einmal geprägt, hatte er seine Gedanken über den Pflock nie mehr hinterfragt.

Allzu tief hat sich die Erinnerung daran, wie ohnmächtig er sich kurz nach seiner Geburt gefühlt hat, in sein Gedächtnis eingebrannt. Und das Schlimmste dabei ist, dass er diese Erinnerung nie wieder ernsthaft hinterfragt hat. Nie wieder hat er versucht, seine Kraft auf die Probe zu stellen.“

(Bucay 2015, S. 9f)

Raus aus alten Kindheitsmustern

Was können Sie aus dieser Geschichte in Ihren Alltag übertragen? Gedanken und Verhaltensweisen aus der Kindheit können auch Auslöser für Leid und Belastungen im Erwachsenenalter sein. Ein typisches Beispiel dafür sind Ängste. Lesen Sie einmal die Liste der Gedanken im Blog-Artikel „Angstauslösende Gedanken“. Sie können leicht erkennen, dass solche Sätze häufig an Kinder weitergeben werden. Meist von engen Bezugspersonen. Also Eltern, Geschwister, Lehrer, Trainer oder Freunde/Partner. „Pass auf!“, „Das ist zu gefährlich.“, „Das ist nichts für Mädchen.“ „Das kannst du nicht.“, „Dafür bist du zu klein.“ „Schäm dich!“ „Lass das.“ Und so weiter.

Gehen wir einmal davon aus, dass ich eine meiner Ketten erkannt habe. Ich höre in meinem Kopf zum Beispiel einen Satz wie „Das schaffe ich nicht“. Jetzt bemerke ich aber, dass das nur ein Gedanke – eine Bewertung ist. Zusätzlich erkenne ich, dass mich dieser Satz schon lange begleitet. Doch jedes Mal, wenn ich diesen Gedanke glaube, spüre ich auch einen Schmerz im Bauch. Dieser Schmerz ist wie eine Bestätigung, dass ich es wirklich nicht schaffen kann. Was also tun? Die Frage ist hier: „Wie finde ich als Erwachsene heraus, ob ich etwas tatsächlich kann oder nicht?“

Ich probiere es aus!

Welche Kette liegt um Ihrem Bein?

Prägende Sätze aus der Kindheit, eingefahrene Verhaltensmuster oder Widerstände können mit therapeutischen Methoden in Psychotherapie und Beratung analysiert und aufgelöst werden.

Dafür ist eine schrittweise Herangehensweise und kompetente Begleitung wichtig:

_ Der Gedanke aus der Kindheit kann bewusst wahrgenommen werden,

_ begleitende belastende Gefühle werden gemindert,

_ die eigenen Bewertungen werden auf ihre Gültigkeit für das Leben als Erwachsener hinterfragt und

_ können neu formuliert werden.

Eine neue Bewertung für Ihr Leben als Erwachsener – ohne belastende Gedanken und ohne Schmerz. Frei und sicher. Und dann:

Probieren Sie es aus.

Der erwachsene Elefant – frei und sicher

Herzliche Grüße aus Garbsen,

Claudia Berger

Quellenangabe:

Bucay J. (2015) Komm, ich erzähl dir eine Geschichte. S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main


OFFEN . ANDERS . GUT – wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen dieses Blog-Artikels. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind: OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

Automatisches Verhalten (Verhaltensmuster) bei Angst dargestellt am Beispiel von Darwin und seinem Verhaltensexperiment mit einer Puffotter. Die Skizze zeigt Darwin (rechts) und ein Terrarium (links) in dem sich eine Schlange befindet. Darwin hält die Hand an die Glasscheibe. Zeichnung mit Bleistift, das Terrarium auch in Farbe. Grün, beige.

Darwin und die Schlange (Teil 2)

Darwin und die Schlange (Teil 2) 3508 2480 Kunst-Therapie-Hannover

Ich und die Schlange – Gedanken, Gefühle, automatisches und bewusstes Handeln

Im ersten Teil des Blog-Artikels „Darwin und die Schlange“ konnten Sie Darwins Verhaltensexperiment im Londoner Zoo nachlesen. Zitat Darwin: „Mein Wille und meine Vernunft waren machtlos gegen die Vorstellung einer Gefahr die zu keiner Zeit vorhanden war.“

Auch heute fühlen wir uns in alltäglichen Situationen manchmal machtlos und reagieren auf sie wie ferngesteuert.

Übertragen wir Darwins Experiment einmal auf eine „giftige Schlange“ im Alltag. Nehmen wir die Schlange als Metapher – es könnte eine Kollegin sein, die Sie täglich nervt. Nichts scheint zu helfen, die Kollegin tut was sie immer tut: Sie nervt. Keine Einsicht in Sicht und Sie müssen es ausbaden. Schon auf der Fahrt ins Büro sind Sie verärgert bei der Vorstellung, was Sie gleich erwarten wird.[1] Was tun?

Unter Belastung, bei Stress oder in Gefahr, reagieren wir nach automatischen Mustern. Diese sind individuell. Im Beispiel mit der Kollegin haben Sie sich vielleicht schon Verhaltensweisen angeeignet, die Sie nur tun „weil diese Kollegin nervt“ (Darwin: Zurückweichen vom Terrarium). Sie glauben vielleicht auch, dass Sie sich anders verhalten könnten, wenn die Kollegin nicht da wäre oder Sie wünschen sich, dass sich die Kollegin ändert.

Da Sie die Kollegin nicht ändern können (Darwin: Puffottern sind nun mal Giftschlangen), könnte eine Lösungsmöglichkeit sein, anders auf sie zu reagieren. Also zu lernen gelassen, statt gestresst zu handeln (Darwin: Kopf entspannt am Glas lassen – und vielleicht auch noch ein Selfie machen).

Einfacher gesagt als getan? Stimmt, dazu braucht es etwas Übung und das Wissen wie.[2] Das lernen Sie an Ihren persönlichen Beispielen Schritt für Schritt in meiner Praxis. Hier eine Übersicht, wie ich dabei vorgehe:

Wie Sie automatische Reaktionen oder Verhaltensmuster unterbrechen können

Folgende Punkte sind wichtig, um aus einem unbewussten intuitiven Handeln ein bewusstes Handeln zu machen:

1 Erste VORBEREITUNG

Sie sammeln Situationen, Gefühle und Gedanken, die Sie als „stressig, bedrohlich, negativ oder belastend“ wahrnehmen:

_ Erkennen und einordnen

_ Protokolle führen

Hier wäre das zum Beispiel: Kollegin im gemeinsamen Büro, am schlimmsten montags, meist in der Situation „xy“

2 Zweite VORBEREITUNG

Sie sammeln Situationen, Gefühle und Gedanken, die Sie als „entspannend, beruhigend, positiv, angenehm“ wahrnehmen. Ich verknüpfe das gemeinsam mit Ihnen in praktischen Übungen. Danach testen Sie, ob sich die Übungen auch in Ihren Alltag integrieren lassen.

_ Selbstberuhigung und Gelassenheit (z. B. Achtsamkeit, Atemübungen)

_ Alltagstauglichkeit überprüfen

3 ÜBUNGSPHASE – PERSPEKTIVWECHSEL

Ihr persönliches Anliegen wird bearbeitet. Sie erfahren, wie Sie Ihre Bewertung der Situationen von „belastend“ in „hilfreich“ umwandeln:

_ Situationen erkennen, Selbstberuhigung und Gelassenheit üben

_ Distanzierung und Perspektivwechsel; Neubewertung testen

4 BEWUSSTES HANDELN

Ihr persönliches Anliegen wird bearbeitet. Sie festigen Ihre neuen Denkansätze und Verhaltensweisen.

_ Belastende Situationen sicher erkennen

_ Automatische Verhaltensmuster erkennen und loslassen

_ Selbsthilfe Übungen anwenden, gelassen reagieren

Das ist eine lange Liste und hört sich nach viel Arbeit an? In der Tat sind eingefahrene Verhaltensmuster nicht von heute auf morgen zu verändern. Daher gehen wir den Weg Schritt für Schritt. Eins nach dem anderen. In Ihrem Tempo. Am wichtigsten für Ihren Erfolg ist, dass Sie selber etwas tun und zwischen den Sitzungen üben.

Gerne begleite ich Sie auf diesem Weg und gebe Ihnen die notwendige äußere Struktur, sodass Sie sich ganz auf das Üben konzentrieren können.

Herzliche Grüße aus Garbsen

Claudia Berger

Literaturangabe:

Darwin C. (1872) The Expression of the Emotions in Man and Animals. John Murray London


[1] Vielleicht haben Sie es selbst bemerkt – hier sind einige „Gedankenfehler“ versteckt.

[2] Hier hinkt der Vergleich mit der Schlange – denn bei Darwins Reaktion auf den Angriff der Schlange ist auch der Schreckreflex beteiligt. Reflexe können so – zum Glück – nicht aufgelöst werden. Aber ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die Kollegin keinen Schreckreflexe auslöst und daher Entspannung und Musterunterbrechung tatsächlich hilfreich sein können.


OFFEN . ANDERS . GUT – Wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen von Blog-Artikeln. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind. OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular


Automatisches Verhalten (Verhaltensmuster) bei Angst dargestellt am Beispiel von Darwin und seinem Verhaltensexperiment mit einer Puffotter

Automatisches Verhalten bei Angst: Darwin und die Schlange (Teil 1)

Automatisches Verhalten bei Angst: Darwin und die Schlange (Teil 1) 3508 2480 Kunst-Therapie-Hannover

Bei Angst reagieren wir mit automatischen Verhaltensmustern

Ich habe Biologie studiert und interessiere mich sehr für Verhaltensexperimente. Charles Darwin zum Beispiel, hat vor etwa 150 Jahren mit einem Selbstversuch viel über den Zusammenhang von Gedanken, Gefühlen und Verhalten herausgefunden. „Darwin und die Schlange“ nenne ich jetzt mal diesen Versuch. Egal, ob ich seinen Bericht als Biologin oder Therapeutin lese – er ist über die Grenzen von Wissenschaftsdisziplinen interessant, auch für meinen Alltag. Noch dazu kann ich aus diesem anschaulichen Bild Allgemeingültiges über Gedanken, Gefühle und automatisches Verhalten (Verhaltensmuster) ableiten. Und das Bild von Darwin vor dem Terrarium ist eine tolle Merkhilfe – vielleicht auch für Sie?

Automatisches Verhalten und Muster: Darum geht es

In „The Expression of Emotion in Man and Animals“ beschreibt Darwin auf Seite 18 ein Verhaltensexperiment, das er im Zoologischen Garten – ich meine es war in London – gemacht hat. Darwin ging also in den Zoo, um eine Puffotter zu betrachten. Die Puffotter ist eine Giftschlange und ihr Biss ist sehr gefährlich. Heute können wir zum Beispiel bei Wikipedia nachlesen, dass sie für die meisten gefährlichen Giftschlangenbisse in Afrika verantwortlich ist.

Darwin legte also sein Gesicht ans Glas des Terrariums und sagte sich, dass er nicht zurückweichen muss, falls die Schlange angreift, weil er ja durch das Glass geschützt sei. Diese Gedanken halfen ihm allerdings wenig. Denn in dem Moment, in dem die Schlange angriff, sprang er zurück. Er beschreibt (frei übersetzt): „Mein Wille und meine Vernunft waren machtlos gegen die Vorstellung einer Gefahr, die zu keiner Zeit vorhanden war.“

Falls Sie das Zitat im Original nachlesen möchten: „[…] A similar winking movement …“

Verhaltensmuster identifizieren: Wie kann Darwins 150 Jahre alte Erkenntnis heute für mich hilfreich sein?

Ich betrachte dieses Experiment einmal aus vier Perspektiven:

A) Es gibt einen unbewussten Mechanismus, der uns vor Gefahren schützt: Eine automatische Fluchtreaktion vor einer giftigen Schlage. Das ist gut! Darwin differenziert hier aber auch zwischen Schreckreflex und ein durch eine Emotion ausgelösten automatischen Verhalten. Fazit: Emotionen können hilfreich sein. Ich kategorisiere belastende Emotionen jetzt nicht mehr als allgemein „hinderlich“ oder „störend“, sondern überlege mir, welcher Schutzmechanismus dahinter stecken könnte.

B) Obwohl Darwin sich beruhigend zuredet und sich sagt, dass er in Sicherheit ist, reagiert er automatisch mit Zurückweichen. Er kann dieses Muster, diesen automatischen Impuls, nicht willentlich unterbrechen. Das kognitive Denken scheint keinen Einfluss zu haben. Es ist der automatischen Reaktion untergeordnet! Fazit: Unter Stress ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich in automatischen Mustern reagiere. Bin ich im Stress und möchte mein Verhalten ändern, dann helfen mir Ratschläge und gutes Zureden wahrscheinlich wenig. Ich habe daraus gelernt, erst meinen Stresslevel zu senken und dann nachzudenken. Beziehungsweise den Stress am besten regelmäßig präventiv zu reduzieren.

C) Darwin hatte vorher nie Kontakt mit einer giftigen Schlage. Sei Verhalten (Verhaltensmuster = Zurückweichen) richtete sich also nicht nach eigener Erfahrung oder dem augenblicklichen Moment. Er weicht zurück, weil er etwas über giftige Schlangen gelernt hatte und sich vorstellt, was passieren könnte. Fazit: Die bloße Vorstellung kann eine Stressreaktion verstärken oder Angst auslösen, selbst wenn diese Vorstellung irreal ist. Angst wird ausgelöst, wenn ich mir vorstelle, dass mir in der Zukunft etwas passieren könnte. Sogar wenn ich im Moment der Vorstellung in Sicherheit bin.

D) Er war amüsiert! Trotz Schreck und seiner Reaktion auf eine scheinbare Gefahr. Nach dem Zurückweichen war ihm schnell wieder klar, dass er sich in Sicherheit befindet. Fazit: Emotionen sind von kurzer Dauer. Sobald wir uns sicher fühlen, können wir klar denken. Erleichterung und das Wissen in Sicherheit zu sein, sorgt für angenehme Gefühle nach dem Schreck (daher wohl auch die Lust auf Horrorfilme und Achterbahnen).

Die Bedeutung von automatischen Verhaltensmustern für Beratung oder Psychotherapie

Ich kann diese Erkenntnisse (A-D) auch auf die Methoden in Beratung und Psychotherapie übertragen. Angst ist eine Schutzfunktion und hilft mir in gefährlichen Situationen schnell zu reagieren. Zusätzlich lerne ich, dass Menschen auch dann Angst empfinden können, wenn sie sich in Sicherheit befinden. Alleine die Vorstellung, dass etwas passieren könnte, lässt den Körper reagieren.

Automatische Verhaltensmuster sollen uns schützen

Übertragen wir diese Erkenntnisse auf die Sitzungen, so wird schnell klar, dass sich viele Menschen zwar wünschen, belastende Gefühle wie Angst, Schuld oder Scham „wegzumachen“. Das ist meiner Meinung nach jedoch unrealistisch und wenig hilfreich. Denn belastende Gefühle zeigen etwas auf:

„Es stimmt etwas nicht und ich habe eine Vorstellung von einer Gefahr. Ich spüre nicht, dass ich in Sicherheit bin.“

Wenn Sie diese „Warnung“ ernst nehmen, werden die belastenden Gefühle meist schwächer. Sie analysieren die Situation in der Sie sich jetzt gerade befinden und können feststellen, dass Sie momentan in Sicherheit sind. Dass die unangenehmen Körperreaktionen durch die Gedanken ausgelöst werden, die Sie sich machen. Dann können Sie vielleicht auch die „Gedankenfehler“ entlarven, die mit spezifischen Selbsthilfeübungen bearbeitet werden können.

Irgendein Gedanke in Ihnen lässt Sie nämlich glauben, dass die Situation für Sie negativ oder bedrohlich ist. Ist dieser Gedanke gefunden, hilft ein Perspektivwechsel dabei, die eigene Vorstellung zu verändern. Das Ziel dabei ist, von der Vorstellung „Gefahr“ hin zur Vorstellung „Sicherheit“ zu wechseln. Als Ergebnis bleiben dann nämlich auch die belastenden Gefühle aus!

Perspektivwechsel und Achtsamkeit

Wie erreicht man einen Perspektivwechsel? In der Beratung oder Psychotherapie zum Beispiel durch Analyse und Hinterfragen von Gedanken. Anhand von Skizzen, Bildern, Imaginationen oder im Gespräch. Kunsttherapeutische Methoden können dabei sehr hilfreich sein. Ich leite Sie durch den Prozess.

Automatische Verhaltensmuster verändern: Reden reicht nicht!

Von Darwin lernen wir schon mal, dass „gut zureden“ nicht hilft. Schon gar nicht, solange die Belastung (zum Beispiel Angst) spürbar ist. Deshalb haben in meiner Praxis Achtsamkeits- und Atemübungen einen wichtigen Stellenwert. Erst wenn die Entspannung spürbar wird, Sie sich in Sicherheit fühlen und sich von eingefahrenen Gedanken distanzieren können, können Sie kreativ und offen denken. Und Ihre persönliche Lösung entwickeln.

Nachhaltig statt Kurzzeiteffekte

Zurück zum schnellen „Wegmachen“ von belastenden Gefühlen. Schauen wir auf den dritten Punkt in der Darwin-Geschichte. Sein Wissen über die Giftigkeit der Schlange haben ihn reagieren lassen. Unser Wissen, alles was wir erlebt haben, prägt unser Denken, Fühlen und Handeln. Als Schutzmechanismus. Diese Verhaltensmuster wollen uns davor bewahren, dass wir wieder in gefährliche, bedrohliche, peinliche oder unangenehme Situationen geraten – so wie früher mal.

Verdrängen oder wegschieben hilft also nicht. Die belastenden Gefühle kommen wieder oder sie zeigen sich in anderen Situationen. Solange Sie also ihre belastenden Gedanken glauben (z.B. „Das wird bestimmt unangenehm für mich.“), solange werden die belastenden Gefühle wiederkommen.

Und wie Darwin bemerkt hat kann es passieren, dass diese Gedanken dem Bewusstsein gar nicht mehr zugänglich sind. Wir hören nicht mehr die Sätze dazu. Es folgt nur noch ein automatisches Handeln auf einen bestimmten Reiz. Und die unangenehme Körperreagktion.

Ist das bei Ihnen der Fall, begleite ich Sie gerne auf dem Weg, diese Gedanken wieder bewusst wahrzunehmen und zu bearbeiten. Oder mit Hilfe von non-verbalen Techniken aus der Kunsttherapie. Damit eine nachhaltige Veränderung ermöglicht werden kann.

Herzliche Grüße aus Garbsen

Claudia Berger

Literaturangabe:

Darwin C. (1872) The Expression of the Emotions in Man and Animals. John Murray London


OFFEN . ANDERS . GUT – Wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen von Blog-Artikeln. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind. OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular

Über den X-Prozess: Interview mit Franziska Luschas (boss im kopf) und Uwe Luschas von heilpraktikererfolg.de

Über den X-Prozess: Interview mit Franziska Luschas (boss im kopf) und Uwe Luschas von heilpraktikererfolg.de

Über den X-Prozess: Interview mit Franziska Luschas (boss im kopf) und Uwe Luschas von heilpraktikererfolg.de 3508 2480 Kunst-Therapie-Hannover

Der X-Prozess

In meiner Praxis im Gesundheitszentrum Garbsen arbeite ich täglich mit Übungen, die die Achtsamkeit fördern. Besonders wichtig ist dabei die X Prozess-Grundtechnik, eine Entspannungsübung, mit der meine Klienten lernen belastende Gedanken und Gefühle (häufig Angst, Trauer, Wut) auf einfache Weise loszulassen. Über diese Technik gibt es viel Interessantes zu berichten. Im ersten Blog-Artikel zum X-Prozess möchte ich die Menschen in den Fokus setzten, die diese Technik entwickelt und in der Praxis erprobt haben. Daher habe ich Franziska und Uwe Luschas aus Fürth im Januar 2019 um dieses Interview gebeten.

Interview mit Franziska Luschas (boss im kopf) und Uwe Luschas von heilpraktikererfolg.de

Claudia Berger: Liebe Franziska, du begeisterst täglich viele Menschen mit deinen Selbsthilfe Videos auf Youtube und beschreibst auf deiner Website „Boss im Kopf“, wie man mit Hilfe kognitiver Verhaltenstherapie lernen kann selbst bestimmt und gelassen zu leben. Zentral ist dabei die von Uwe entwickelte „X-Prozess Grundtechnik“. Kannst du uns vom Beginn erzählen, also der Zeit, als dir bewusst wurde, wie effektiv diese Technik tatsächlich ist?

Franziska Luschas: Dass die X-Prozess Grundtechnik bzw. Entspannung wirksam ist, war mir von Anfang an klar.

Denn sie beruht auf der wissenschaftlich gut belegten und überprüften De-Konditionierung. Durch die richtige, d.h. sorgfältige und korrekte, Anwendung wird nämlich der Stress bzw. das negative Gefühl von dem Gedanken entkoppelt. So bleibt die Lernerfahrung erhalten, aber das belastende emotionale Reaktionsmuster wird schrittweise soweit abgebaut, bis es nicht mehr weiter belastet.

Gleichzeitig wird dieser Zusammenhang auch durch die neusten Erkenntnisse aus der modernen neurobiologischen Forschung gestützt. Denn so wie wir unser Gehirn regelmäßig nutzen, so formt es sich dann letztendlich auch (= Neuroplastizität).

Durch die regelmäßige und richtige Anwendung der X-Prozess Entspannung wird also das Stress erzeugende oder belastende Muster schrittweise abgebaut und Wohlgefühle immer weiter aufgebaut. Das Gehirn wird also anders genutzt. Was wiederum dazu führt, dass es uns relativ schnell und einfach besser gehen kann. Und nach einiger Zeit unterstützt uns das Gehirn dann auch automatisch, in einen entspannteren, klareren und auch Wohlfühl-Zustand zu gehen 🙂

Ich spreche hier aus Erfahrung, denn während meiner 5-jährigen Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin bzw. Verhaltenstherapeutin am IVS in Nürnberg/Fürth arbeitete ich über 1.200 Stunden in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Nordklinikum in Nürnberg. Dort hatte ich es mit stark belasteten Menschen zu tun, die immer wieder erstaunt waren, wie schnell, einfach und wirksam sie sich durch die X-Prozess Entspannung herunterfahren konnten.

Und auch in meiner Privatpraxis (vgl. FranziskaLuschas.de) war die X-Prozess Grundtechnik wichtiger Bestandteil des therapeutischen Veränderungsprozesses. Außerdem bekam ich von meinen Klienten auch immer wieder zu hören, wie gut es ihnen tat, eine Entspannungsmethode an der Hand zu haben, die sie selbständig und praktisch überall (z.B. auch unbemerkt in Gedanken) anwenden konnten. Das nenne ich Hilfe zur Selbsthilfe geben

Claudia Berger: Wie wichtig ist dabei, dass die X-Prozess Technik eine Hilfe zur Selbsthilfe ist?

Franziska Luschas: Ja, wie gerade schon angesprochen, ist das neben der belegten Wirksamkeit, der Einfachheit der Entspannungsmethode einer der wichtigsten Aspekte in einer modernen Psychotherapie wie der praktischen und integrativen Kognitiven Verhaltenstherapie (= piKVT).

Denn richtige Hilfe zur Selbsthilfe bedeutet für mich, dass ich den Klienten eine Technik zeigen und mitgeben kann, mit der sie sich selbständig und praktisch jederzeit aus Stress, Belastungen und störenden Gedanken befreien können.

Durch die X-Prozess Technik wird also nicht nur die Autonomie der Klienten gefördert, sondern auch das grundlegende Bedürfnis nach Sicherheit bedacht, weil sie diese ausgezeichnete Entspannungsübung jederzeit und praktisch überall selbst anwenden können. Diese Art der Hilfe zur Selbsthilfe führte dann bei fast allen (es gibt ja immer die berühmten Ausnahmen) meinen Klienten zu einem schnelleren, kompakteren und nachhaltigeren Therapieverlauf, was in einer Selbstzahlerpraxis natürlich auch eine Rolle spielt.

Claudia Berger: Danke Franziska, da hast du Punkte angesprochen, die häufig nachgefragt werden. In meiner Praxis erlebe ich auch, dass Klienten in der dritten oder vierten Stunde ganz berührt davon sind, wie leicht sie mit dem X-Prozess belastende Gedanken loslassen können. Sogar, wenn sie schon jahrelang andere Methoden erfolglos ausprobiert hatten. Was kannst du den Menschen mitgeben, die noch an der Wirkung zweifeln, „weil es doch nicht so einfach sein kann“

Franziska Luschas: Das ist bei mir noch nicht vorgekommen :-). Denn zum einen setzte ich den X-Prozess schon seit Jahren mit großem Erfolg selbst ein. Diese Erfahrung und Gewissheit strahle ich dann natürlich auch während der Therapie aus.

Ich mache die X-Prozess Entspannungs-Übung während der Sitzung ebenfalls immer mit, sodass meine Klienten sehen (viele blinzeln anfänglich noch ein bisschen), dass ich die Augen geschlossen habe, den Prozess komplett mitmache und mich dadurch auch selbst in einen entspannteren, klareren und bewussteren Zustand bringe. Wovon die Klienten selbstverständlich auch profitieren.

Zum anderen ist die X-Prozess Übung während der Psychotherapie keine isolierte Arbeitsphase, sondern sie ist in einen größeren Wirksamkeitsrahmen eingebunden.  Dieser piKVT Prozessrahmen ist selbst wieder einfach aufgebaut, weil Einfachheit nichts Lapidares, Simples oder Schlechtes ist, sondern meines Erachtens die höchste Form der Wirksamkeit auf den Punkt bringt.

Denn es zeigt sich im Leben und in der Therapie immer wieder, dass einfach gut ist 🙂

Claudia Berger: Ja genau, so läuft das in meiner Praxis auch. Die Art und Weise, wie wir unsere Klienten begleiten, spielt eine wichtige Rolle für den Entwicklungsprozess. Das vermittelt ihr ja auch in euren Kursen sehr gut. Herzlichen Dank schon mal an dich Franziska, jetzt habe ich noch ein paar Fragen für Uwe.

Claudia Berger: Lieber Uwe, deine Kreativität und Vielfältigkeit begeistert mich immer wieder aufs Neue. Schauen wir uns die X-Prozess Grundtechnik genauer an. Du hast es geschafft sehr komplexe Themen einfach miteinander zu verbinden: Musterunterbrechung, Achtsamkeit, Fokussierung, positive Affirmationen, positive Imaginationen und Atemtechniken. Was können wir von dir lernen? Was treibt dich an?

Uwe Luschas: Wenn es eine Sache gibt, die ich gerne weitergeben möchte, dann ist es praktische Bewusstheit.

Denn ohne ein Minimum an praktischer Bewusstheit werden wir alle, heutzutage eher früher als später, ziemlich leidvolle Erfahrungen machen. Anders formuliert: Je mehr praktische Bewusstheit wir in uns aufbauen können, desto weniger belastenden Einfluss wird die Außenwelt mit all ihren Stressoren auf uns haben.

Diese praktische Bewusstheitsarbeit hat mich bspw. auch dazu motiviert, den X-Prozess zu entwickeln und immer noch weiterzuentwickeln. Denn wir alle brauchen einfache, schnelle und gleichzeitig hochwirksame (Entspannungs-)Techniken, um gerade im Alltag ein Minimum an praktischer Bewusstheit, schrittweise und nachhaltig, aufbauen bzw. halten zu können.

Letztendlich lässt es sich aus einem bewussteren Zustand wesentlich klarer, vernünftiger und vor allem gelassener leben. Und Gelassenheit im Geist und Körper ist nachweislich gesund für uns, unsere Familie, unseren Mitmenschen und unserer Welt.

Wir brauchen mehr gelassene und auf dieser Grundlage vernünftig handelnde Menschen, um unsere Welt auch für die nachfolgenden Generationen zu erhalten bzw. zu erneuern.
Denn wie Gandhi schon gesagt hat: „Sei Du die Veränderung, die Du in der Welt sehen willst.“

Deshalb besitze ich kein Auto, sondern fahre mit dem Rad und mit der Bahn.
Daher orientiere ich mich bei meinen Einkäufen an Nachhaltigkeit, Fair-Trade und Ökologie.
Und deshalb können Interessierte von mir lernen, wie sie ein Minimum an praktischer Bewusstheit aufbauen, z.B. über die X-Prozess Entspannung, das Entspannungs-Protokoll oder den neuen Awareness Prozess.

Claudia Berger: Ein Punkt, warum eure Techniken so erfolgreich sind, ist sicherlich auch, dass sie einfach zu erlernen sind und „wenig Zeit kosten“. Ein Durchgang mit der X-Prozess Grundtechnik dauert weniger als 10 Minuten und ermöglicht eine spürbare positive Veränderung. Im Körper und im Geist. Wie wichtig ist es, dass der X-Prozess einfach und schnell ist?

Uwe Luschas: Das hat Franziska ja oben in ihren Ausführungen zur Einfachheit schon gut erklärt.
Und meine Erfahrungen bestätigen das: Je einfacher eine Technik oder Übung ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschen sie auch regelmäßig anwenden.

Also ist Einfachheit für mich sehr wichtig.
Dazu zitiere ich auch gerne Walther Rathenau: „Das Größte und Wunderbarste ist das Einfachste.“

Oder Goethe, das Universalgenie, meinte: „Das Einfache verbirgt sich im Mannigfaltigen, und da ist’s, wo bei mir der Glaube eintritt, der nicht der Anfang, sondern das Ende alles Wissens ist.“

Heute ist diese Um-Formulierung der obigen Wahrheiten wahrscheinlich verständlicher: Einfachheit schafft Wirkung. Und in diesem Kontext habe ich festgestellt, dass Einfachheit nicht nur Wirkung erzeugt, sondern auch Schnelligkeit.

Beispielsweise ist die X-Prozess Entspannungs-Übung (Anmerkung: X-Prozess Grundtechnik) auch deshalb so einfach aufgebaut, weil sie schnell durchgeführt werden kann. Außerhalb des therapeutischen Vorgehens benötigt ein kompletter und richtig durchgeführter Durchgang maximal nur einige Minuten. Und wenn er nur in Gedanken gemacht wird, sogar unter 1 Minute.

Aufgrund der Einfachheit und Schnelligkeit wenden bereits viele Menschen die X-Prozess Technik regelmäßig an. Außerdem haben sie auch bemerkt, wie wirksam diese Übung ist. Deshalb haben diese 3 Ziele, nämlich Einfachheit, Schnelligkeit und Wirksamkeit, bei allen meinen Entwicklungen höchste Priorität.

Claudia Berger: In den Medien und in der Presse erfahren wir fast täglich etwas zu den Themen Entspannung, Gesundheit und Achtsamkeit. Dennoch stehen sehr viele Menschen täglich unter Druck, haben stressbedingten Schmerzen und machen sich Sorgen. Uwe, was bedeutet für dich persönlich Achtsamkeit im Alltag? Was hilft dir achtsam zu bleiben?

Uwe Luschas: Achtsamkeit ist für mich eine Ausprägung der oben erwähnten praktischen Bewusstheit. Sie fängt im Hier und Jetzt an, und geht primär von innen nach außen.

Anders formuliert: Unser Geist (bzw. Gehirn) ist der Dreh- und Angelpunkt für die Achtsamkeit. Aber was läuft im Geist üblicherweise ab?

Genau. Das überaus mächtige Kopfkino, das immer laufende Gedankenrad und hier insbesondere die häufig automatisch ablaufenden Gedanken, die blitzschnell , scheinbar eigenwillig und kaum wahrnehmbar durch unseren Geist flitzen. Darüber haben wir normalerweise keine Kontrolle. Es scheint einfach zu „passieren“.

Aber genau deswegen, fühlen sich die meisten Menschen gestresst, setzen sich permanent unter Druck (auch weil sie perfekt sein wollen), sorgen sich über die Zukunft oder die Kinder und grübeln darüber nach, warum in der Vergangenheit so viel schief lief.

Achtsamkeit hingegen, praktisch im Kopf angewandt, bedeutet für mich Folgendes:

1.Ich bin nicht meine Gedanken, ich habe Gedanken.
(Sie denken ja auch nicht, dass Sie Ihr Finger sind, oder?)

2. Ich glaube meinen Gedanken nicht alles zu 100%, was sie mir einreden wollen.
(Denn das erzeugt das meiste Leid, den größten Schmerz und das intensivste Drama.)

3. Und ich fange an, diese innere Stimme (das Denken) wahrzunehmen und nicht mehr so ernst zu nehmen.
(Denn es sind nur Gedanken und nicht die Realität.)

Uwe Luschas „Tägliche Mantras“ – als Merkhilfe fürs Handy oder für Ihre Pinterest-Pinnwand

Wenn wir uns diese 3 Mantras täglich in Erinnerung rufen, insb. in stressigen Situationen, dann steigt die Wahrscheinlichkeit stark an, achtsamer durchs Leben gehen zu können. Und das dann alles ohne viel Stress, Druck oder Leid. (Dazu empfehle ich auch meine Filme auf dem Bossimkopf Youtube-Kanal mit den Titeln: „DAS hat mir keiner gesagt“ und „Warum Gedanken nicht die Realität sind„.)

Durch diese 3 gedanklichen Wahrheiten, an denen ich mich immer wieder orientiere, bleibe ich im täglichen Trubel bzw. im schon fast normal gewordenen Stress unserer „modernen“ Zeit zum größten Teil achtsam.  

Und diese überaus nützlichen, gedanklichen Übungen sind nicht nur für mich geeignet, um achtsamer durch den Alltag zu gehen. Sie können von allen interessierten Menschen überall und jederzeit – und ohne Nebenwirkungen (außer dass sie sich bald besser fühlen, gelassener durch Leben gehen und nicht mehr alles glauben wollen, was ihnen ihre Gedanken erzählen) – angewandt werden 🙂

Allerdings muss das wirklich regelmäßig, am besten täglich mehrmals, angewandt  bzw. eingeübt werden. Denn unser Gehirn formt sich so, wie wir es täglich trainieren. Daher kann eine einmalige oder nur sporadische  Anwendung auch nicht zu (nachhaltigen) Ergebnissen führen.

Merke: Einmal langt nicht!

Deshalb empfehle ich, am Richtigen (nämlich an den 3 obigen Mantras) so lange dranzubleiben und sie immer wieder einzusetzen, bis sich erste Ergebnisse zeigen.

Und dann sollten Interessierte erst richtig loslegen, um sich Schritt für Schritt von der Kontrolle Ihrer (konditionierten) Gedanken zu befreien.

Denn sonst wird das Leben immer schwerer, leidvoller und  schmerzhafter. Das ist die Realität, in der wir häufig leben.

Und hier noch mein abschließender Tipp: Falls Sie sich als Leser oder Besucher dieser Seite mit den von mir empfohlenen 3 Schritten noch etwas schwertun (aller Anfang ist zunächst schwer) oder mehr Unterstützung brauchen, dann zögern Sie nicht, sondern wenden Sie sich gleich an Dr. Claudia Berger, die eine kompetente, kreative und empathische Beraterin ist.

Das wissen wir, weil wir sie in unseren Ausbildungen gut kennengelernt haben und weil sie in der praktischen Arbeit mit den Klienten nachweislich Ergebnisse erzielt hat.

Franziska und Uwe Luschas: Viele Grüße aus dem schönen Fürth wünschen Franziska und Uwe Luschas  

Claudia Berger: Liebe Franziska, lieber Uwe, herzlichen Dank für das Interview und dass Ihr diese Informationen mit uns teilt. Gerade für Einsteiger in die X-Prozess Grundtechnik sind diese Erfahrungen sehr wertvoll. Ich freue mich, dass wir uns ja schon bald wieder im schönen Fürth treffen! Herzliche Grüße an euch beide, Claudia

Ende des Interviews


Wenn Sie mehr über Franziska Luschas und Uwe Luschas und ihre Projekte erfahren möchten, besuchen Sie Ihre Seiten Bossimkopf.de und Ihren Bossimkopf Kanal auf Youtube.

Falls Sie Interesse an einer persönlichen Beratung haben, können Sie einen Termin mit mir in meine Praxis im Gesundheitszentrum Garbsen (Region Hannover) vereinbaren (hier gehts zum Kontaktformular).

Herzliche Grüße aus Garbsen

Claudia Berger

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OFFEN . ANDERS . GUT – Wie Sie persönliche Veränderungen erreichen

Theorie und Wissen alleine bewirken keine Verhaltensänderung. Also auch nicht das Lesen von Blog-Artikeln. Wenn Sie etwas „verstehen“ oder „einsehen“, wird sich nicht viel in Ihrem Alltag verändern. Allerdings motivieren uns Wissen und Erkenntnisse, Veränderungen in Angriff zu nehmen! Wenn Sie sich von Ihrer persönlichen Situation „ein Bild machen wollen“ und die damit verknüpften (negativen) Gedanken und Gefühle bearbeiten möchten, dann sind Sie bei mir richtig.

In der Region Hannover gibt es viele freie Anbieter zu Coaching, Beratung und Psychotherapie. Was mich auszeichnet? Mit mir sprechen Sie nicht über Probleme, mit mir finden Sie Lösungen – auf Wegen, die Sie bisher noch nicht gegangen sind. OFFEN . ANDERS . GUT

Dr. rer. nat. Claudia Berger, Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychotherapie, Psychosoziale Beratung, Psychologische Beratung und Kunsttherapie in Garbsen (Region Hannover), Praxis und Atelier im Gesundheitszentrum Garbsen, Kontaktformular